Schloss Höchstädt: Führung durch die Sonderausstellung "Brennpunkt Europas 1704"
Anlässlich des Jubiläums "300 Jahre Schlacht bei Höchstädt/Blindheim" findet eine Sonderausstellung "Brennpunkt Europas 1704" im Schloss Höchstädt statt. Neben den Mitgliedern der Bezirksgruppe Schwaben des BLF nehmen auch Mitglieder des Heimat- und Brauchtumsverein Donaumünster, Erlingshofen und Rettingen, sowie des "Stammbaum-Tisches" Asbach-Bäumenheim teil.
Zuerst werden die Teilnehmer in die Geschichte des Schlosses Höchstädt eingeführt, die sehr wechselvoll war. Anschließend erläutert der Führer/die Führerin die Geschichte des Spanischen Erbfolgekrieges (1701 - 1714). In diesem Krieg, und damit auch bei der entscheidenden Schlacht bei Blindheim, standen sich zwei Gruppen gegenüber, die Kaiserlichen mit roten Röcken, bestehend aus Habsburg, Portugal, Savoyen, Brandenburg, Großbritannien, Das Reich und die Republik der Vereinigten Niederlande. Die Gegner waren die Bayrischen mit den blauen Röcken, bestehend aus Bayern, Spanien, Frankreich und Köln (Erzbischof). Die Truppen bestanden aus je 53 000 Mann, Infanterie und Kavallerie. Am 13. August 1704 stießen die Armeen in den Morgenstunden aufeinander. Der Kampf dauerte bis in den Abend. Die Schacht forderte ca. 25 000 Opfer, Tote oder Verwundete, 11.000 Mann wurden gefangen genommen. Eindrucksvoll wird gezeigt, wie die Bevölkerung unter der Belagerung und der späteren Besatzung leiden musste, es kam zum Bauernaufstand, der blutig niedergeschlagen wurde. Gegen Ende der Ausstellung erfährt man, was aus den Siegern und Verlierern nach dem Friedensschluss 1713/1714 wurde. Zum Schuss konnte eine Computeranimation der Schlacht angeschaut werden.
Anschließend ist das Mittagessen auf der Goldbergalm. Von dort hat man einen schönen Überblick über das Originalschlachtfeld. Nach dem Mittagessen startet die Autokolonne (moderne Kavallerie) zum Denkmalweg. Der erste Halt ist vor einer Brücke über den Nebelbach, er war gewissermaßen die Grenze zwischen den Gegnern. Weiter geht die Fahrt von Lutzingen quer durch das ehemalige Schlachtgebiet Richtung Blindheim zu einem Aussichtsturm, von dem aus die Teilnehmer einen sehr guten Überblick über das Gelände haben. Weiter führt die Fahrt zum Ortseingang von Höchstädt, dort steht ein Denkmal von 1954 für die Opfer des Krieges.
Zum Schluss kehren einige Teilnehmer in Höchstädt im Cafe ein und diskutieren über die Geschichte und deren Auswirkungen auf die Bewohner der Gegend.
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