Online: 3. Niederbayern-Stammtisch: Votivtafeln und ihre Bedeutung für die Familienforschung
Votiv-Tafeln wurden oft als öffentlicher Dank aufgrund eines gnadenhaft empfundenen Geschehens in kritischer Situation gestiftet. Elmar Grimbs ging anhand des Beispiels der Wallfahrtskirche Sammarei (bairisch für: Sankt Maria), gelegen in der Nähe des Marktes Ortenburg bei Passau, auf die Entstehung der Votiv-Tafeln, der Wallfahrt und auf die möglichen Rückschlüsse auf die Familienforschung ein.
Schwerpunkte des Vortrages waren Kindersterblichkeit, Krankheiten, Unfälle aller Art, aber auch Gewaltverbrechen und Kriegshandlungen … Obwohl die einzelnen Geschichten zu den Bildern nur gestreift werden konnten, gelang es Elmar in eindrucksvoller Art, den Zuhörer in die Geschichte des Votanten zu ziehen. Kaum zu glauben, was die Bilder bei genauerer Betrachtung offenbarten (Ochsen mit Krallen, die Mode des Biedermeiers, Knaben in Frauenkleidern, und Bäuerinnen in den damaligen „Umstandskleidern“….). Beeindruckend auch die Schilderung der Operationsmethoden der kundigen Bader zur damaligen Zeit (erinnert sei dabei an die Entfernung eines 12-Pfündigen „Gwachses“ am Rücken einer jungen Frau oder die Entfernung eines 3. Daumens an der Hand eines Säuglings) oder aber die furchtbare Nacht eines vom Felsen gestürzten Mannes vor dem „Tor zur Hölle“.
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