Hybrid: Die Intelligenzblätter des Oberdonaukreises als familienkundliche Quelle
Dr. Robert Sauter sprach zuerst darüber, wie er zu den Intelligenzblättern und deren Auswertung kam. Danach ging er auf die Geschichte der Intelligenzblätter ein. Er zeigte die Entwicklung des Oberdonaukreises anhand einer Karte. Zu dem Bereich gehörte anfangs das Gebiet vom Ries bis hinunter nach Ulm und wurde nach und nach erweitert bis zum heutigen Schwaben. Die Intelligenzblätter des Oberdonaukreises sind die Vorläufer der heutigen Amtsblätter des Regierungsbezirks Schwaben. Neben den Verlautbarungen über Verordnungen oder Behördenangelegenheiten enthalten sie regelmäßig Namenslisten, z. B. über Staatsbedienstete, Gemeindevertreter oder Konkurse von Privatpersonen. Neben der inhaltlichen Vorstellung dieser Quellen wird auch über die digitale Erfassung der Personen berichtet. Anhand zahlreicher Beispiele zeigte er die Möglichkeiten der Auswertung auf. Von Berichten über Unfälle, Gerichtsprozessen, Berufung von Staatsbediensteten über Berichte von Lehrerlisten und Anzeigen von Auswanderern, bis zu Fleisch-, Bier- oder Viktualienpreise.
Im letzten Teil zeigte er die Excel-Tabelle mit den Auswertungen, nicht nur Namen, Berufe und Orte, sondern auch in welchem Zusammenhang es zu den Nennungen kam. Es ist faszinierend, was man in den Blättern alles findet. Der Zeitaufwand für die Auswertung eines Buches ist hoch, da die Versuchung sich in den Texten zu verlieren, sehr verführerisch ist. Zahlreiche Intelligenzblätter findet man bei Google-Books, auch aus anderen Gebieten.
Beispiel (Bayerische Staatsbibliothek): Königlich Bayerisches Intelligenz-Blatt für den Ober-Donau-Kreis
Indizes für die Intelligenzblätter 1818 bis 1821 wurden von Dr. Sauter bereits digital erfasst und sind im Mitgliederbereich zugänglich.
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