14. Nordschwäbisch-Mittelfränkisches Forschertreffen 2009 in Mönchsroth
Am 26. September 2009 trafen sich 26 Familienforscher zum 14. Nordschwäbisch-Mittelfränkischen Familien-kundetreffen in dem „Gasthof Felsenkeller“ in Mönchsroth. Manfred Wegele, Mitorganisator des Treffens, übernahm wie immer die Begrüßung der Familienforscher. Gerhard Beck, der Organisator des Treffens, begrüßte die Anwesenden und referierte über den Fronhof in Deiningen. Vor kurzen entdeckte er Unterlagen, aus denen die Größe, Lage und damit die Bedeutung des Fronhofes hervorgeht. In der traditionellen Vorstellungsrunde, jeder Forscher sprach über sein Forschungsgebiet, wurde klar, dass viele an Ortschroniken oder Ortsfamilienbüchern arbeiten. Im Anschluss daran fand ein reger Informationsaustausch statt, ferner konnte man in den Dubletten der Bibliothek des Bayerischen Landesvereins für Familienkunde (BLF) suchen. Einige Interessierte studierten das Genealogieprogramm AGES am Laptop. Das neue Ahnenforschungsheft konnte angeschaut werden, auch in den CDs des BLF wurde nach Ahnen gesucht. Frau Scheller stellte das Friedhofsprojekt vor und regte zum Fotografieren der Friedhöfe an.
Nach dem gemeinsamen Mittagessen führte Herr Pfarrer Günther Reese, er versieht mit seiner Frau seit 1991 in Mönchsroth die Pfarrstelle, die Teilnehmer zuerst durch die Klosterkirche St. Peter und Paul. Sie wurde zusammen mit einem Benediktinerkloster in der ersten Hälfte des 12. Jahrhunderts gebaut. Gestiftet wurde das Kloster von den Herren von Leiningen und Diemo von Prozelten, neben der Eingangstüre erinnert ein Relief an die Stifter. Herr Pfarrer Reese erläuterte die Entwicklung des Klosters, von dem heute nur noch die Kirche steht. Im Innern der Kirche beeindruckten vor allem die freigelegten alten Fresken, die Epitaphe und ein imposantes Denkmal für die Gefallenen des ersten Weltkrieges. Die Besonderheit in Mönchsroth ist, dass auf dieser Gedenktafel zwei jüdische Gefallene am Ende der Liste aufgeführt sind. 25 % der Einwohner waren Juden, u.a. die Großmutter von Henry Kissinger (USA), sie lebte gegenüber der Kirche. Bis ins 19. Jahrhundert mussten die Juden an die ev. Kirche Stolgebühren zahlen. Eine weitere Besonderheit der Pfarrei Mönchsroth ist die Unterteilung in eine Sommer- (die Klosterkirche ist nicht heizbar) und eine Winterkirche (Gemeindekirche ist heizbar). Die Gemeindekirche, eine klassische Emporenkirche, wurde anschließend besichtigt. Die Emporenmalerei, aus der Zeit nach dem 30jährigen Krieg, beeindruckt mit einer „Bilderbibel“, von der Aposteldarstellung über Motive wie Jona und der Wal oder die Grablegung des Lazarus bis zur Passionsgeschichte. Unter den Bildern stehen jeweils die Namen und Berufe der Stifter. Eine Einnahmequelle für die Kirche war die Vermietung der Kirchenstühle, daher auch der Bau der Emporen (mehr Sitzplätze – mehr Mieteinnahmen). Gegen Ende der Führung ging Herr Pfarrer Reese noch auf Georg Bickel ein, der Ende des 19. Jahrhunderts nicht nur Pfarrer, sondern auch Kirchenmaler war, er stellte einige Werke vor. Den Abschluss bildete der Besuch einer Gedenktafel für die jüdischen Mitbürger in der Nähe der ehem. Synagoge. Herr Wegele dankte Herrn Reese für die hochinteressante und kurzweilige Führung durch die Kirchengeschichte Mönchroths.
Bei Kaffee und Kuchen klang der Tag gemütlich aus. Nebenbei konnte man in Dubletten stöbern, Neuigkeiten, Erfahrungen und Informationen austauschen.
Übersicht der Nordschwäbisch-Mittelfränkischen Forschertreffen
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