5. Nordschwäbisch-Mittelfränkisches Forschertreffen 2000 in Nördlingen
Am 23. September traf sich zum fünften Male die Gruppe der nordschwäbisch-mittelfränkischen Familienforscher. Im Gasthaus zum Walfisch fanden sich 36 Personen ein, eine neue Rekordmarke! Den Kern dieser Forschungsgruppe bildet eine Reihe von Mitgliedern der beiden großen genealogischen Vereinigungen Bayerns, nämlich des Bayerischen Landesvereins für Familienkunde (BLF) und der Gesellschaft für Familienforschung in Franken (GFF).
Nach einer Vorstellungsrunde, bedingt durch die vielen neu hinzugekommenen, hielt Herr Dr. Wilfried Sponsel ein Referat zu den Forschungsmöglichkeiten in den beiden fürstlichen Archiven (Oettingen-Wallerstein und Oettingen-Spielberg) auf der Harburg, denen er bis zum Jahre 1999 als Archivar vorstand, und über das Nördlinger Stadtarchiv, dessen Leitung er seit diesem Jahr übernommen hat. Zunächst ging Herr Dr. Sponsel auf die Enstehungsgeschichte der einst mächtigen Grafschaft Oettingen ein. Der Rechtsbereich der Grafen von Oettingen und somit auch die Grundlage der Entstehung von schriftlichen und damit auswertbaren Aufzeichnungen aufgrund der Amtsgeschäfte hatte eine Ausdehnung von Feuchtwangen bis Höchstädt und von Donauwörth bis Aalen. Auf die für die Familienforscher wichtigen Archivalien, wie Kontraktsprotokolle, Nachsteuerrechnungen, Leibeigenschaftsbücher, Bürgerbücher etc. ging er in anschaulicher Weise ein, indem er der Gruppe viele Originaldokumente mit Hilfe von Overheadfolien an die Wand projizierte.
Zum Abschluss bedankte sich Herr Wegele im Namen der anderen Forscher sehr herzlich bei Herrn Dr. Sponsel für den lehrreichen Vortrag und für die seit Jahren bestehende hervorragende Zusammenarbeit. Herr Dr. Sponsel lobte namentlich einige Forschern für ihr Engagement und für die Bereitschaft, andere in diesem „Revier“ unerfahrene Forscher zu betreuen, und betonte ausdrücklich, dass er solche Forscherinitiativen wie das diesjährige Treffen sehr begrüße. Nicht ganz uneigennützige, wie er erklärte, denn so kann manche Anfrage von Forschern an die Archive, die aufgrund der Personalsituation gar nicht bewältigt werden kann, an die Ansprechpartner dieser Gruppe weiterdelegiert werden.
Nach dem gutbügerlichen Mittagessen folgte eine Stadtführung, die zunächst durch das Kirchenschiff der benachbarten St. Georgskirche führte. Hier hängen an den Wänden viele wunderschöne Totenschilde von Mitgliedern der oberen Gesellschaftsschicht Nördlingens aus vergangenen Jahrhunderten. Ein Traum so manchen Familienforschers, wenn einer seiner Vorfahren darunter ist.
Anschließend traf man sich wieder im „Walfisch“ zu Kaffee und Kuchen. Noch gut zwei Stunden wurde lebhaft diskutiert, Ahnenlisten wurden verglichen und neue Projekte besprochen.
Übersicht der Nordschwäbisch-Mittelfränkischen Forschertreffen
- 5122 Aufrufe