Werkstattbericht: Erstellung des OFB Höchstädt unter Berücksichtigung des historischen Umfelds und der vorhandenen Quellenlage
Frau Weilnböck erläuterte die Geschichte und Quellenlage der Stadt Höchstädt mittels einer Power-Point-Präsentation. Nachdem sie kurz auf ihre eigenen zahlreichen Vorfahren in Höchstädt einging und Bilder zeigte, erläuterte sie die „Entstehungsgeschichte“ des Ortsfamilienbuches. Zunächst ging sie auf die Geschichte der Stadt ein. 1081 war die erste Erwähnung der Stadt „Honistetten“. 1505 ging die Stadt an Pfalz-Neuburg. Pfalzgraf Ottheinrich führte 1542 die Reformation ein. Herzog Wolfgang Wilhelm, der Sohn des Pfalzgrafen Philipp Ludwig, wechselte 1614 zum katholischen Glauben. Die evangelischen Kirchenbücher wurden einfach weitergeführt, es gibt nur einen Eintrag des Pfarrers, der den Religionswechsel erwähnt. Der Glaubenswechsel führte zu großen familiären Problemen mit seiner Mutter, die ihren Witwensitz auf Schloss Höchstädt hatte. Man fand den Kompromiss, dass beide Religionen in der Stadt ausgeübt werden konnten. Nach dem Tode der Herzogin (1632) wurde die komplette Stadt katholisch.
Frau Weilnböck erläuterte die Quellenlage der Stadt, von den Kirchenbüchern über Vogteiprotokolle, Urkunden, Ratsprotokolle, Amtsrechnungen, bis zu Spitalrechnungen ist reichlich Material vorhanden. Anhand von Kirchenbucheinträgen, dem Familienbuch und der Kirchenbuchzweitschriften erläuterte sie die Vorgehensweise bei den kirchlichen Quellen. Danach führte sie die weltlichen Quellen vor und wie man mit deren Hilfe Lücken in den Kirchenbüchern schließen kann. Auch die Fornikantenstrafsachen sind gute Quellen, da beide Partner genannt werden, die Heiratseinträge aber eher unvollständig sind. Die Bücher der Bürgeraufnahmen beginnen 1553, ebenfalls eine Fundgrube für Familienforscher. Höchstädt war eine Weberstadt, auch die Ahnen von Frau Weilnböck waren teilweise Weber. Die Weberzunft erhielt 1607 von Herzog Philipp Ludwig ein Wappen. Ferner gab es in der Stadt zahlreiche Wirtschaften und 16 Bierbrauer.
Herr Freytag hat ein Programm geschrieben, mit dem man aus einer Gedcomdatei ein Ortsfamilienbuch erstellen kann. Er führt es kurz vor. OpenPVG – das Programm kann kostenlos aus dem Internet runtergeladen werden (www.genealogie-oberbayern.de). Auch Bilder können mit dem Familienblatt verknüpft werden auch als Ahnentafel kann es dargestellt werden.
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