19. Nordschwäbisch-Mittelfränkisches Forschertreffen 2014 in Kaisheim
Am Samstag, den 11. Oktober 2014 trafen sich 38 Familienforscher zum 19. Nordschwäbisch-Mittelfränkischen Familienforschertreffen in Kaisheim bei Donauwörth im Gasthaus Zum Hofwirt. Manfred Wegele übernahm wie immer die Begrüßung der Familienforscher und die Moderation der Veranstaltung. Er dankte Herrn Xaver Baur für die Organisation des diesjährigen Treffens und freute sich über die rege Teilnahme aus BLF- und GFF-Mitgliedern und weiteren Interessenten.
Herr Baur erklärte kurz den Tagesablauf. Nach einer traditionellen Vorstellungsrunde, bei der jeder Teilnehmer seine Forschungsgebiete und -erlebnisse schilderte, tauschte man fleißig Erfahrungen und Informationen aus. Vor dem Mittagessen begrüßte noch der neue Bürgermeister von Kaisheim, Herr Martin Scharr, die Teilnehmer, wünschte gute Gespräche und ein Hinaustragen der positiven Eindrücke vom Besuch Kaisheims in die Welt.
Nach dem Mittagessen übernahm H. Baur die Teilnehmer zu einer Orts- und Kirchenführung und erklärte vor der Hofwirtschaft die Gebäude im Zentrum von Kaisheim. Kaserne, Hofwirtschaft, Kirche St. Martin, Wohnung des Herrn Doktors, Wohnung des Kanzlers und Unter-Vogtes, der Schmiede, des Zieglers und das Haupttor zum Kloster sind die Gebäude, die außerhalb des Klosterareals liegen. Ebenso die „Grenze“ der Diözese Augsburg zur Diözese Eichstätt, die heute mitten durch den Ort führt.
Nach dieser Beschreibung trennten sich die Anwesenden in zwei Gruppen. Eine Gruppe marschierte der Hauptstraße entlang zum Kaisersaal, wo der Führer für die Justizvollzugsanstalt, Herr Luff, die Gruppe übernahm. Er erklärte die Stuckarbeiten im Kaisersaal und führte anschließend durch die nebenan aufgebaute Ausstellung „Justizvollzug im 19. und 20. Jahrhundert“.
Herr Baur führte über den Marktplatz, durch das Tor der Gemeindekanzlei, zur Kleinkunstbrauerei Thaddäus, vorbei an der Justizvollzugsanstalt und zum „Marienmünster im Kaibachtal“. Auf diesem Weg wurden die Nutzungen der Gebäude vor der Säkularisation erklärt und weitere interessante Begebenheiten aus den Kirchenbüchern und ein Bericht vom Anstaltsarzt Fleischmann über Krankheiten im Gefängnis um die Mitte des 19. Jahrhunderts vorgetragen.
Vor dem ehemaligen Eingang zum Kloster schildete H. Baur die Entstehung, den Werdegang, die Umbauten und die heutige Nutzung und Bezeichnung des Klosters – heute als Justizvollzugsanstalt genutzt vom Bayerischen Freistaat.
In der Kirche erklärte H. Baur den Interessenten die Baugeschichte des hochgotischen Kirchenbaues, die zisterziensischen Vorstellungen, die Ausstattung, die Veränderungen bei der Barockisierung und besondere Sehenswürdigkeiten, wie Madonnen aus der Gotik, Epitaphe von Äbten und Wohltätern, das Hochgrab des Gründers Heinrich von Lechsgemünd, den ehemaligen Flügelaltar von Holbein, der heute in der Alten Pinakothek in München verwahrt ist, den barocken Hochaltar mit seinen Figurationen, das Chorgestühl aus der Klosterzeit, viele Skulpturen, Gemälde, die Genealogie der Grafen von Lechsgemünd und alte Bilder des Klosters aus verschiedenen Zeitepochen.
Nach dem Wechsel der Gruppen kehrte man zur Hofwirtschaft zurück, wo bei Kaffee und Kuchen der Tag gemütlich ausklang. In vielen und angeregten Gesprächen konnten Erfahrungen, Neuigkeiten und Informationen ausgetauscht werden. Die von H. Wegele mitgebrachten Dubletten wurden fleißig durchstöbert. Gegen 16:30 Uhr endete die Veranstaltung.
Übersicht der Nordschwäbisch-Mittelfränkischen Forschertreffen
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