30 Familienforscher/innen trafen sich in Wassertrüdingen im "Gasthof zum roten Ochsen". Nach einer kurzen Vorstellungsrunde, bei der jeder einige Worte zu seinem Forschungsgebiet sagte, ging es zum Rathaus. Herr Ott, OStR i.R. und passionierter Heimatforscher, sprach über die Geschichte Wassertrüdingens.
Herr Schmidt, der Ehrenvorsitzende unseres Vereins, spricht über die Entstehung dieses Friedhofes. Die Führung startet an der Michaeliskirche, an deren Außenmauer alte Grabplatten angebracht sind. Die bekannten Namen reichen von Christoph von Zabuesnig über den Privatier Gregor Werner zu Josef Maria Friesenegger.
Das Treffen findet dieses Jahr in Kempten statt. Nach der Begrüßung stellen die Stammtischleiter ihre Gruppen vor. Herr Stiening berichtet über die Entwicklung seines Stammtisches in Pforzen, ferner spricht er über FOKO. Anschließend stellt Herr Huber seinen Stammtisch in Lampertshofen vor. Herr Stör, der Leiter des Stammtisches in Leutkirch, berichtet über seinen Arbeitskreis und stellt die Mitglieder vor. Danach spricht Frau Scheller über den Kemptener Stammtisch.
Frau Eva Fintelmann berichtete ausführlich und interessant über das bayerische Geschlecht der Straubinger im Mittelalter, das aus Niederbayern stammt, aber seine Blütezeit als Münzmeister im Regensburger Raum hatte. Die Vielfältigkeit des Handels, der verstreute Besitz entlang der Donau und der Reichtum sind beeindruckend. Der Vortrag fand viel Interesse. Unter den Besuchern waren auch hiesige Namensträger.
Es wurde berichtet über den interessanten Lebenslauf des Thürriegel, der als Gerichtsschreiber in Mitterfels begann und über Stationen in verschiedenen Armeen zum Spanischen Königshof führte. Dort wurde sein Organisationstalent erkannt und der König beauftragte ihn 1763 als Anwerber, Handwerker und Bauern für die durch die Kolonisation verlassenen Gebiete entlang der Königsstraße von Sevilla nach Madrid zu rekrutieren.
Vorlage: Bestallung eines Sagmeisters beim Kloster Tegernsee.
Der Übungstext betraf die Bestallung eines Sagmeisters für die Sägemühle Weißach des Klosters Tegernsee. Neben den rein paläographischen Erkenntnissen erfuhr man auch vieles über die Pflichten eines Sagmeisters, z.B. die verschiedenen Holzerzeugnisse oder die verwendeten Hölzer, worunter bemerkenswerter Weise die Eibe noch eine verarbeitete Holzart war.
Dr. Gerhard Schwertl, Archivdirektor, Staatsarchiv Landshut
Herr Dr. Schwertl ging zunächst kurz auf die Geschichte des Staatsarchivs Landshut ein, das auf der Burg Trausnitz oberhalb Landshut untergebracht ist. Insbesondere erwähnte er den Brand vom 21.10.1961, wobei gerade die für den Familienforscher so interessanten Briefprotokolle zu einem großen Teil vernichtet oder unbenutzbar wurden.
Es wurde eine Genealogie dieser Familie dargestellt, die etwa von 1160 bis 1602 reicht. Der Anschluß an spätere Familien "Straubinger" konnte noch nicht hergestellt werden.
Städtepolitik der Wittelsbacher. Es wurde gezeigt, daß Landshut eine politische Gründungsgeschichte hat. Ihre Funktion sollte ein Gegengewicht und eine Handelssperre gegen die Bischofs-/Reichsstadt Regensburg sein.