Herr Wegele hielt den Vortrag das erste Mal bei einer Tagung in Erlangen. Viele Forscher können sich nicht vorstellen, dass man mit seinen Ahnen in die ehrenwerte Gesellschaft des Patriziats vordringen kann. Anhand seiner mütterlichen Ahnenreihe zeigte er den Zugang zur Pfarrerfamilie Bächler auf. Der Schlüssel war der Heiratseintrag im KB Nördlingen von 1626 von Johann Jacob Bechler mit Susanna Jenisch, einer Kaufmannstochter aus Augsburg. Damit kam er ins Augsburger Patriziat und in die hohe herzögliche Verwaltungsbeamtenschaft in Württemberg. Neben einer Reihe von Sekundärquellen, z. B.
Seit dem 16. Jahrhundert wird die politische und gesellschaftliche Führungsschicht der Reichsstadt Nürnberg Patriziat genannt, was auf den Ratskonsulenten Scheurl zurückgeht, der 1516 die Nürnberger Geschlechter in Rückgriff auf das antike Rom „patricii“ nannte. Das mittelalterliche Patriziat nannte sich selbst "Geschlechter", wie es für mehrere Städte bezeugt ist.
Im August unternahmen wir, gemeinsam mit dem Schlossverein Ortenburg, eine Tagesfahrt zur Landesausstellung "Adel in Bayern" nach Rosenheim und Hohenaschau.
Die Teilnehmer starteten diesmal um 9.00 Uhr in München und obschon das Wetter wenig von einem "Goldenen Herbst" an sich hatte, bot die Landschaft des Voralpenlandes doch genügend Sehenswertes.
Dem Besuch der diesjährigen Landesausstellung war am 26. Juni wieder ein Einführungsvortrag von Frau Dr. Margot Hamm vom Haus der Bayerischen Geschichte vorausgegangen, so dass die Teilnehmer thematisch gut vorbereitet die Fahrt antreten konnten. Insgesamt 59 Vereinsmitglieder und Gäste in Bus und privaten PKW machten sich um 8.30 Uhr auf die Reise zunächst nach Rosenheim, wobei sich den 50 Businsassen auf dem Weg über die Landstraßen des Voralpenlandes von Grafing über Bad Aibling ein herrliches Alpenpanorama darbot.
Zur Einstimmung auf den Ausflug zur Bayerischen Landesausstellung erläuterte Frau Dr. Hamm die Intention zur Ausstellung, deren Betrachtungsbereich von den Anfängen im Mittelalter bis in die Neuzeit geht. Themen sind Herkunft und Aufstieg des Adels sowie die Ausbildung einer Adelslandschaft in Bayern, seine Wehrhaftigkeit, seine Unter-mauerung in der Religion, die Adelskultur und das adelige Leben mit standesgemäßen Heiraten.
Frau Marianne Fugger, eine Verwandte und Mitforscherin des verhinderten Referenten Markus Fugger, erklärt die Nachfahren anhand von Stammtafeln, ausgehend von Andreas Fugger von Reh und seinen Kindern. Der Sohn Jakob ging nach Kaufbeuren, Lukas ging nach Augsburg und dessen Sohn nach Krakau. Danach erklärt sie den Matthäus-Zweig und den Nürnberger Zweig (Hans und seine Kinder). Das Hauptforschungsgebiet ist Schlesien. Das größte Problem war die Lücke zwischen Sebastian Fugger und Georg III. (* 1632) zu schließen.