(Die nachstehenden Ausführungen sind durch Diskussionen in der AG-Nachlass, die am 27.04.2013 auf der Ideenwerkstatt der DAGV begründet wurde, entstanden. Sie sind weder vollständig noch als eindeutige Richtschnur gedacht. Sie sollen Anregungen zum weiteren Denken geben.)
Der Nachlass eines Genealogen ist wichtig: Er hat Wissen gesammelt, das der Nachwelt – oder auch schon der Umwelt der Zeitgenossen – erhalten bleiben muss, damit sie weiter forschen können, um das Wissen der Allgemeinheit zu mehren.
Bei dem Workshop, der von 10 bis 16 Uhr durchgeführt wurde, standen als Vortragende und zur Beantwortung von Fragen zur Verfügung: Gerhard Rolle, Helmuth Rehm, Hans Niedermeier sowie zeitweise Werner Bub. Der Workshop gab den Teilnehmern Anregungen zur Gestaltung einer Familienchronik und informierte über die mögliche Hilfestellung durch den Editierservice. Sie beantworteten vor allem die Fragen: Wie bereite ich meine Forschungsergebnisse für eine Chronik auf? Was soll die Familienchronik beinhalten, und wie gliedere ich sie sinnvoller Weise?
Die Genealogie erhebt gerne den Anspruch, als Hilfswissenschaft der Geschichtswissenschaft zu gelten. Dies setzt dann aber wissenschaftliches Arbeiten voraus, das durch die folgenden Schritte definiert ist:
Manfred Wegele, Vorsitzender des Bayerischen Landesvereins für Familienkunde, hat bereits mehrere Ortsfamilienbücher erstellt.
Zuerst ging er auf die Quellenlage für den Ort ein, „Gibt es bereits Veröffentlichungen über den Ort, Chronik, Festschriften etc.?“ Punkt für Punkt ging er auf das Inhalts-verzeichnis des Ortsfamilienbuches Unterringingen ein, welches er beispielhaft vorstellte.
Da das Familientreffen Reil aus persönlichen Gründen ausfallen musste, sprang Herr Rolle dankenswerterweise ein und stellte das Projekt „Editierdienst des BLF“ vor. Es ist eine wichtige Aufgabe des Vereins, Forschungsergebnisse seiner Mitglieder zu sichern und zu veröffentlichen. Dazu ist die Mithilfe der Forscher selbst unabdingbar. Sofern Ergebnisse bisher ausschließlich in Papierform vorliegen, müssen sie mittels EDV-Programmen erfasst werden.
Frau Weilnböck spendierte eine Brotzeit. Herr Kleitner war wieder mit seinem Spezialtopf im Einsatz, den er anschließend der Bezirksgruppe spendete.
Herr Kleitner stellte sein neues Buch "Die Mühlen an der Kessel", das er mit einem kleinen Team erarbeitet hat, vor. Es kann bei ihm erworben werden. Er bot seine Hilfe beim Erstellen eines solchen Werkes an, da häufig Kleinigkeiten sehr viel Zeit kosten, wenn man die Tricks nicht kennt.
Vielfach werden Ergebnisse der Familienforschung fein säuberlich in umfangreichen Ordnern aufbewahrt. Nur in wenigen Fällen führt die Arbeit nach vielen Forscherjahren zur Darstellung der eigenen Geschichte in einer Familienchronik. W. Mages zeigte, dass es nicht notwendig ist, 15 Jahre auf ein Ergebnis zu warten. Mit seinem "Familienkalender der Josef Mages-Nachkommen" vermittelt er jährlich der zahlreichen Verwandtschaft familiengeschichtliche Zusammenhänge.
Helmuth Rehm stellte in seinem von PowerPoint unterstützen Vortrag dar, welche Form er gewählt hat, die Ergebnisse seiner Familienforschung für Familienangehörige festzuhalten. Einleitend führte er aus, welche unterschiedlichen Möglichkeiten es für die Dokumentation von Ergebnissen der Familienforschung gibt. In seinem Vortrag behandelte er dann drei Themen: den Inhalt seiner Familiengeschichten, die unterschiedlichen Möglichkeiten der Gliederung einer Familienchronik und schließlich die Herstellung einer Broschüre oder eines Buches.
Als Fortsetzung zum Vortrag vom 14.03.2006 wurde im Dialog gezeigt, welche Schritte bei der Gestaltung eines Familienkalenders notwendig sind. Begründet wurde die Notwendigkeit des "roten Fadens", z. B. Vorfahren die Hirten, Weber oder Schmiede waren. Jeder Nutzer des Kalenders soll sich im Bezug zu den anderen Verwandten wieder erkennen. So erhalten Nachkommen zum ersten Geburtstag ein Kalenderblatt gewidmet. Die Rückseite eines Monats enthält eine abgeschlossene Geschichte, z. B. "Der Beruf des Schmiedes", Geschichte des Stammsitzes eines Vorfahren, Genealogie des Geburtstagskindes.