5. Großer Schwäbischer Forscherstammtisch 2006 in Augsburg
Herr Wegele bittet nach der Begrüßung der Teilnehmer (32 Forscher/innen) die Stammtischleiter, ihre Gruppierung kurz vorzustellen. Herr Stör ist der Leiter des Arbeitskreises Leutkirch und berichtet über deren Arbeiten. Herr Huber stellt den Stammtisch Lampertshofen und dessen unterschiedlichen Aktivitäten vor. Herr Stiening (Stammtisch Ostallgäu) ist heute leider verhindert, Herr Hanses, ein Mitglied dieses Stammtisches, stellt die Gruppe vor. Frau Scheller stellt ihren Arbeitskreis in Kempten vor und geht kurz auf das Projekt Digitalisierung bzw. Datenbankerstellung der Heiratskartei im Stadtarchiv Kempten ein. Herr Wegele stellt seinen "Stammbaumtisch" in Bäumenheim vor, der dieses Jahr sein 10-jähriges Jubiläum feiert. Herr Lehner stellt die Arbeit der Familienforscher der Stiftung Bahnsozialwerk vor.
Herr Wegele berichtet über seine Liste zur Erfassung aller bereits fertigen oder in Entstehung begriffenen Ortsfamilienbücher in Schwaben. Wer Ergänzungen zu der Liste hat, die er nun verteilt, soll es ihm bitte mitteilen. Anschließend berichtet Frau Scheller vom Projekt Friedhofsdokumentation. Dieses Thema löst eine rege Diskussion aus. Frau Siewert hat eine Datenbank erarbeitet, in die man die Personendaten auf den Grabsteinen eintragen kann. Einige Teilnehmer berichten von ihren Erfahrungen mit Friedhöfen, besondere Friedhöfe, Kriegsgräber oder auch die Gestaltung und die Anlage der Friedhöfe sind ein Thema.
Nach dem Mittagessen teilen sich die Anwesenden in zwei Gruppen auf. Frau Elisabeth Konrad, übernahm die erste Gruppe der Stadtführung. Vom Augusta-Hotel führte der Weg zum Rathaus. Unterwegs wies sie immer wieder auf die durch die Bombardierungen des 2. Weltkrieges nur noch wenigen erhalten gebliebenen ursprünglichen Häusergiebel hin. Dennoch gewannen die Teilnehmer einen guten Eindruck vom einstigen Wohlstand der einschlägig bekannten Augsburger Kaufmannsfamilien. Im Rathaus - dem prächtigen Elias-Holl-Bau - zeigte Frau Konrad an einem Stadtmodell die verschiedenen Entfaltungsphasen der Stadt und wies auf die heute noch erhaltenen Stadttore und andere wertvolle Bauwerke hin. Der Weg führte nun zur nahe gelegenen Fuggerei, der ältesten Sozialsiedlung der Welt, die Jacob Fugger im ausgehenden Mittelalter ins Leben rief. Die Restaurierung ist ein Musterbeispiel für moderate Anpassungen an heutige Wohnbedürfnisse. Heute kommen noch ca. 160 Familien in den Genuss der Stiftung. Gegen eine symbolische Jahresmiete von 88 Ct. können dort katholische, bedürftige und unverschuldet in Not geratene Augsburger Bürger leben. Einzige Gegenleistung sind tägliche Gebete und Tragung der Nebenkosten. Zurück führte der Weg durch zahlreiche verwinkelte Handwerkergässchen. Sehr beeindruckend waren die weit verzweigten offenen oder verdeckten Lechkanäle die ursprünglich den unterschiedlichsten Zwecken dienten, z.B. zur Kühlung der "Stadtmetzg", zur Nutzung der Wasserkraft oder als Transportweg.
Die zweite Gruppe wurde von Herrn Kleitner durch das Domviertel geführt. Zu Beginn ging er auf die Stadtentwicklung Augsburgs ein. Er erklärte die Bischofs- und die Bürgerstadt, deren Grenzen und Besonderheiten. Die Jakober Vorstadt war früher das Armenviertel von Augsburg. Augsburg wurde im 2. Weltkrieg zu 80 % durch Bomben zerstört. Die Führung rund um den Dom begann am Fronhof. Herr Kleitner erläuterte die damalige und die heutige Nutzung der Gebäude. Vor dem Dom angekommen, sprach er über römische Ausgrabungen bei der Johanniskirche. Anschließend ging er auf die Baugeschichte des Domes ein. Er besteht aus drei "Teilen", von der Gotik links über den romanischen Bauteil in der Mitte zum Rokoko im Chorteil sind drei Baustile vertreten. Am Dom wurden im Laufe der Zeit mehrere Kapellen angebaut, die von den Zünften genutzt wurden (eine Kapelle für die Weber, eine für die Gerber usw.). Kompetent führte er die Teilnehmer durch den Dom, die gespannt seinen kurzweiligen Ausführungen folgten. Auf dem Weg zurück zum Hotel zeigte er eine römische Ausgrabungsstätte, die zur Zeit erforscht und dokumentiert wird, bevor darüber ein Neubau entsteht.
Vor und nach dem Mittagessen sowie dem Kaffeetrinken bestand die Möglichkeit zur Kontaktaufnahme, Erfahrungs- und Informationsaustausch und zum Stöbern in den Dubletten des BLF Schwaben.
Das nächste Treffen findet voraussichtlich am 28. April 2007 in Leutkirch statt.
Übersicht der Großen Schwäbischen Forscherstammtische
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