Archiv- und Bibliotheksdirektor Msgr. Dr. Paul Mai
durch Archiv- und Bibliotheksdirektor Msgr. Dr. Paul Mai: "Familienforschung im Bischöflichen Zentralarchiv anhand der Tauf-, Heirats- und Sterbematrikel"
Msgr. Dr. Mai ging in seiner Einführung auf die Entstehungsgeschichte der Kirchenbücher, die Bestände des Zentralarchivs, die Inhalte der Tauf-, Trauungs- und Sterbematrikel sowie deren richtige Handhabung ein. Anschließend folgte in zwei Gruppen eine Führung durch das Archiv und das Magazin bzw. eine Demonstration der Handhabung der Matrikel als Mikrofiche.
Etwa 40 Gäste nahmen am zweiten Abend im Stadtarchiv Regensburg teil. Wegen der großen Zahl war ein Rundgang durch die Magazine nicht möglich.
Archivar Günther Handel zeigte deshalb an großformatigen Kopien die Forschungsmöglichkeiten im Stadtarchiv. Personenblätter, Familienblätter, Meldelisten oder Adressbücher machen es möglich, den Aufenthalt von Personen oder Familien in Regensburg nachzuweisen. Akten, die den Landkreis Regensburg betreffen oder gar während der Reichstage des Heiligen Römische Reiches entstanden, sind im Stadtarchiv nicht zu finden.
Ferientreffen zum "Fachsimpeln" im Biergarten des Katharinenspitals, Regensburg.
Ein knappes Dutzend Daheimgebliebener traf sich bei angenehmem Biergartenwetter und tauschte sich über neue Forschungsergebnisse aus. Auch einige Leseprobleme konnten durch gegenseitige Hilfe gelöst werden.
Der Leiter des Archivs des Bistums Passau berichtete über das Projekt „Matricula.eu“ und die nunmehr bestehende Möglichkeit der Online-Suche in den Matrikeln des Bistums Passau. An einigen Beispielen konnte er dies eindrucksvoll zeigen. Eine angeregte Diskussion schloss sich an.
Probleme und Erfolge der Forschung in einem unbekannten Gebiet.
Frau Wießner berichtete über die Erforschung ihrer Familie in Wolhynien und deren Wanderungsbewegungen infolge der Verwerfungen nach Erstem und Zweitem Weltkrieg. Schwierigkeiten ergeben sich zum einen aus der Archivlage, aber auch durch Sprachschwierigkeiten bei der Kontaktaufnahme mit dortigen Archiven, den Formulierungen in altpolnischer Sprache und nicht zuletzt der Mobilität der dortigen Ahnen.
Einige Teilnehmer des Symposiums von Ende April konnten bereits über erste Erfahrungen bei der „Online“-Recherche in tschechischen Archiven berichten. Bequem kann man von zuhause seine Vorfahren aufspüren. Kleine technische Schwierigkeiten werden mit einiger Routine überwunden.
Herr Alkofer berichtete von seinen Forschungen hinsichtlich einiger Brüder seines Urgroßvaters, die nach Amerika ausgewandert waren. Im Jahre 2011 besuchte er deren Nachkommen auf einer Rundreise durch mehrere US-Bundesstaaten. Neben Familienbildern zeigte er auch touristische Reiseeindrücke.
Anhand einer Reihe von den Mitgliedern eingebrachter Beispiele wurde das Lesen alter Schriften gemeinsam geübt. Angefangen von Matrikeleinträgen aus dem 18. Jahrhundert über Rechnungen und einen Vertrag aus dem 17. und 18. Jahrhundert wurden Eigenheiten der jeweiligen Schreiber erarbeitet und die Schriften entziffert. Die meisten Schwierigkeiten bereiten jeweils die groß geschriebenen Initialen, bei deren Lesen man manchmal Phantasie walten lassen muss.
Im Anschluss an die satzungsgemäß durchgeführte Mitgliederversammlung der Bezirksgruppe Oberpfalz erläuterte Herr Dr. Heinzlmeir in einem launigen Vortrag die Forschung für einen Bekannten, die bis in das Elsaß führte. Dabei gab er auch einige Matrikeleinträge aus dem 18. Jahrhundert wieder, die schon um einiges anders formuliert waren, als zur gleichen Zeit in „unseren Breiten“.