Die Delegiertenversammlung 2013 wurde von der Bezirksgruppe Oberpfalz ausgerichtet und fand im Kolpinghaus in Regensburg, geleitet vom Vorsitzenden, Herrn Manfred Wegele, statt. Anwesend waren 48 Mitglieder, davon 34 Delegierte.
Unter anderem wurde einstimmig beschlossen, die Mitgliedsbeitrag auf 25 Euro jährlich zu senken.
Am Nachmittag stand eine Führung durch Dr. Albert Vogt in St. Emmeram zu Epitaphien von Reichstagsgesandten und Klosterbediensteten auf dem Programm. Die Anzahl der Epitaphien ist beeindruckend, Herr Dr. Vogt erläuterte einige besondere Exemplare.
Anhand einer Reihe von den Mitgliedern eingebrachten Beispielen wurde das Lesen alter Schriften gemeinsam geübt und diese entziffert. Dazu gehörten Matrikeleinträge aus dem 17. und 18. Jahrhundert mit Dispens wegen Blutsverwandtschaft, eine sogar mit päpstlicher Dispens von Benedikt XIV. Desweiteren wurden Dokumente über einen Rechtstreit aus den Jahren 1705 bis 1721 gelesen. Auch ein Brief von 1881 bot einige Schwierigkeiten, die mit Dr. Heinzlmeirs Hilfe gemeistert wurden.
Beim Arbeitsabend boten wir das Einscannen von Sterbebildchen an. Eine Reihe von Interessenten – auch Nichtmitglieder – kamen mit ihrem Fundus. Unterstützt wurden wir beim Einscannen von den Initiatoren Weilnböck, Freytag und Deuter. Herr Deuter erläuterte auch kurz die Erfassungsmaske.
Wegen Terminüberschneidung musste das „Lesen alter Schriften“ auf April verschoben werden. Stattdessen konnten am Stammtisch Neulingen Tipps gegeben und Lesehilfen geboten werden. Einige heute unbekannte Begriffe aus der Landwirtschaft, die in Briefprotokollen auftauchen, wurden diskutiert und geklärt.
In einem kurzweiligen Vortrag berichtete Herr Dr.-Ing. Heinzlmeir über den „Historischen Atlas von Bayern“, der von der Kommission für Bayerische Landesgeschichte herausgegeben wird. Er erläuterte Struktur und Aufbau der Einzelhefte, die im Laufe der Jahrzehnte an Umfang teilweise erheblich zugenommen haben. In der Reihe I wird jeweils ein bestimmtes Gebiet (oft das der früheren Landgerichte bzw. Landkreise) mit Herrschaftsentwicklung und (Hoch- bzw. Nieder-) Gerichtszugehörigkeiten sowie dem statistischen Teil (meist nach dem Stand von 1750/62) abgehandelt.
Herr Dr. Heinzelmeir trug zwei Matrikeleinträge aus dem Elsaß vor, die Herkunft von Mathieu Litholff und Francoise Cathérine Siers in Amerschwihr betreffend, sowie den Tod von Ignatius Litholff vom 23. April 1795. Dabei lernten die Zuhörer auch die Sonderheiten des französischen Revolutionskalenders kennen.
Bei angeregtem Gedankenaustausch konnte einigen Forschern – auch Gästen – Tipps zum Überwinden toter Punkte gegeben werden. Auch Hilfe beim Lesen von Kirchenbucheinträgen und Dokumenten aller Art war wie stets begehrt.
Nachdem der eigentlich vorgesehene Beitrag wegen Absage des Mitglieds entfallen musste, berichtete kurzerhand Frau Wießner über einen Heiratseintrag, aus dem eine Reihe Informationen über die familiären Verhältnisse entnommen werden konnten. Daran schloss sich eine lebhafte Diskussion über die Heiratsbedingungen im 19. und 20. Jahrhundert an.
Da das Familientreffen Reil aus persönlichen Gründen ausfallen musste, sprang Herr Rolle dankenswerterweise ein und stellte das Projekt „Editierdienst des BLF“ vor. Es ist eine wichtige Aufgabe des Vereins, Forschungsergebnisse seiner Mitglieder zu sichern und zu veröffentlichen. Dazu ist die Mithilfe der Forscher selbst unabdingbar. Sofern Ergebnisse bisher ausschließlich in Papierform vorliegen, müssen sie mittels EDV-Programmen erfasst werden.