Online-Vortrag: Besondere Fälle in den Kirchenbüchern Auhausen
Auhausen an der Wörnitz bildet einen in vielfacher Hinsicht besonderen Ort. In der nördlichsten Gemeinde in Bayerisch-Schwaben befand sich ein Benediktiner-Kloster, das im Mittelalter zu umfangreichen Besitz und großem Wohlstand gelangte. 1525 wurde das Kloster von aufständischen Bauern geplündert. Trotzdem sind viele der durch die letzten Äbte angeschafften herausragenden Kunstgegenstände heute noch in der Kirche des 1537 aufgelösten Klosters erhalten. Die Kirchenbücher beginnen bereits im Jahr 1540 und bilden damit die älteste derartige Quelle im nördlichen Teil Bayerisch-Schwabens. Die über viele Jahre sehr ausführlich und gewissenhaft geschriebenen Aufzeichnungen geben vor allem für die Zeit um 1600 einen wertvollen Einblick in das Leben der Menschen. Ein eigenes Büchlein mit dem Titel „Register allerlei Fälle“ führt ab 1610 alle kuriosen Ereignisse der Zeit auf. Unglücksfälle, Totschlag, Krankheitsfälle und vieles mehr sind darin zu lesen. Immerhin war damals Auhausen ein wichtiger Ort für die Markgrafen von Brandenburg-Ansbach. Des öfteren sind Aufenthalte der Markgrafen in Auhausen belegt und am 14. Mai 1608 gründeten mehrere protestantische Fürsten dort die evangelische Union.
Siehe auch BBLF 2013, ab S. 48.
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