Führung im Fuggerarchiv in Dillingen mit anschließender Stadtführung
Herr Karg hat im Fugger'schen Familien- und Stiftungsarchiv einige Archivalien bereit gelegt. Nach grundsätzlichen Erklärungen stellt er eine komplette Palette von Archivalien vor, die für Familienforscher von Bedeutung sind, insbesondere, Briefprotokolle, Urbare, Amtsrechnungen, Leibeigenschaftsbücher. Herr Karg demonstriert an den Amtsrechnungen, von denen jeder Teilnehmer ein Exemplar in Händen hält, wo man was findet und auf was man achten muss, z.B. Handlohn, Nachsteuer oder Frevel. Dabei betont er, dass viele dieser Archivalien leider von den Forschern viel zu wenig Beachtung finden.
Nach dem gemeinsamen Mittagessen führt Herr Karg die Gruppe durch die Stadt. Die Führung beginnt an der Jesuitenuniversität. Er erklärt die verschiedenen Amtsgebäude der Fürstbischöfe und deren Wappen. Erbaut wurden diese Häuser ab 1606 von den Brüdern Alberthal. Herr Karg spricht anschließend über die ehem. Jesuiten- und jetzige Studienkirche, die 1617 eingeweiht wurde. Die prunkvolle Kirche wartet mit einer Besonderheit auf, einem barocken Bühnenaltar, der 1992 instand gesetzt wurde und heute wieder in Betrieb ist. Die Seitenaltäre der Wandpfeilerkirche, z. B. der Marienaltar oder der Franz-Xaver-Altar werden von Herrn Schmidt erklärt. Anschließend besichtigt man die Stadtpfarrkirche St. Peter, ebenfalls eine prunkvolle Kirche mit einer interessanten Geschichte. Das Schloss von Dillingen kann leider nur von außen besichtigt werden.
Herr Karg führt die Gruppe anschließend ins Stadtmuseum. Hier zeigt er die Sonderausstellung zum Leben, der Verhaftung und der Hinrichtung des "bayerischen Hiesel", welcher, obwohl in Buchloe gefangen genommen, hier in Dillingen auf grausamste Weise hingerichtet wurde, denn die Jurisdiktion unterlag der Stadt. Zu bieten hat das Museum noch eine Sonderausstellung des U-Booterfinders Mayer, welcher ein gebürtiger Dillinger war, ebenso eine außergewöhnlich beeindruckende vor- und frühgeschichtliche Sammlung aus der Alemannenzeit.
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