Der Fall Fanny von Ickstatt – Eine Münchner Tragödie im 18. Jahrhundert
1785 stürzte Fanny von Ickstatt, Angehörige einer bekannten Münchner Familie, vom Nordturm der Frauenkirche in den Tod. Der rätselhafte Sturz der Siebzehnjährigen sorgte für großes Aufsehen weit über Bayerns Grenzen hinaus. Ob es ein tragischer Unfall gewesen ist, wie ihre einflussreiche Familie hartnäckig das Ereignis darzustellen versuchte, oder Selbstmord, blieb ungeklärt. Bei ihren Nachforschungen über Fanny von Ickstatt entdeckte Frau Dr. Leonhard im Stadtarchiv München ein bisher unbekanntes Dokument eines Zeitzeugen. Es stammt aus der schriftlichen Hinterlassenschaft des Historikers Dr. Karl Trautmann (1857-1936). Dort fand sich eine von Trautmann erstellte handschriftliche Kopie eines Augenzeugenberichts. Der Zeuge und Verfasser des Berichts war der Dekan der Münchner Frauenkirche Dr. Josef Felix von Effner (1734-1803), dessen genaue Aufzeichnung der Einzelheiten und Hintergründe des Sturzes belegt, dass es sich um einen geplanten Selbstmord gehandelt hat.
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