Die Reichstadt Augsburg und ihre Stadtbefestigung
Die Stadtmauer und Tore im Wandel der Zeit, das ist Hermann Kleitners Thema, an dem er seit einigen Jahren arbeitet. Zuerst stellte er die Literatur vor, die er ausgewertet hat. Die Stadtmauer diente dem Schutz und der Sicherheit der Bewohner der Stadt (Augsburg wurde nie eingenommen, nur einmal von den Franzosen beschossen). Er sprach über die Stadtentstehung auf der Hochterrasse, beginnend bei den Römern von 100 – 600 n. Ch., über die Besiedlung durch irische Mönche zur Bischofsstadt ab 700 n. Ch. bis ins 19. Jahrhundert. Auch mittels alter Stadtansichten erläuterte er die Wallanlage, die Wasserversorgung der Stadt durch Kanäle und Bäche, was vor allem für das Handwerk sehr wichtig war. Auf einige Besonderheiten wies er ausführlich hin. Die Juden mussten den Bau des Judenwalls um ihr Wohngebiet selbst bezahlen, durften die Stadt aber nur durch das Gögginger Tor gegen Gebühr betreten. Systematisch stellte er die Stadt anhand des »Kilianplans« von 1626 vor. Die Stadtmauer hatte ab 1450 14 Tore, 1860 noch 12 Tore und war 6500 Meter lang. Auf den 4 Haupttürmen sorgten 5 – 10 Personen, nachts nur 1 Person, für Sicherheit.
Nachts waren alle Tore geschlossen. Nach der Vorstellung des Friedhofes Lug ins Land (gehörte zu St. Stefan) ging er auf den 9 Meter tiefen Stadtgraben ein. Er erläuterte was ein Ravelin ist, das 1704 als Bastion beim „Lug ins Land“ von den Franzosen gebaut wurde. Mittels Bildern „Früher – heute“ stellte er die Stadtmauer und Tore samt Geschichte vor. Von der Stadtmauer ist nicht mehr viel übrig, auch eine Kahnpartie auf dem Oblatter Wall ist nicht mehr möglich, da der Kanal dafür inzwischen zu schmal ist. Der Erhalt der Stadtmauerreste ist sehr kostenintensiv, der Stadtmauerverein hat sich dieser Aufgabe angenommen.
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