Bei der Durchsicht von Briefprotokollen stieß Herr Weilnböck auf eine Vereinbarung, die die Witwe eines hingerichteten Grafinger Bürgers und Bierschenks bezüglich ihrer Tochter getroffen hatte. Hinrichtung in Grafing? Dem Fall musste nachgegangen werden! Jedoch, die Suche nach Gerichtsakten zu dem Verfahren blieb ergebnislos. Eher zufällig stieß Herr Weilnböck dann auf eine Hofkammerrechnung, die detailliert auf den Prozess einging und die Schwere der Strafe begründete.
Herr Felkl begrüßte die Mitglieder und Gäste im Stadtarchiv und stellte sich kurz vor. Er erforscht seit einigen Jahren seine Vorfahren, die aus Nordschwaben, Böhmen, Tirol usw.. stammen. Zuerst ging er auf die Quellenlage, alte und neuere Quellen, ein, im zweiten Teil ging es in die „heiligen Hallen“, das Magazin.
Der diesjährige Vereinsausflug führte uns nach Neuburg an der Donau. Dort wurden wir in drei Gruppen durch die Ausstellung „FürstenMacht und wahrer Glaube – Reformation und Gegenreformation im Fürstentum Neuburg“ im Stadtmuseum geführt. Sehr informativ zeigte die Ausstellung im Schloss mit Fürstengang und Hofkirche die wechselvolle Geschichte des 1505 gegründeten Fürstentums unter Ottheinrich und seinen Nachfolgern.
Dr. Roland Götz, Archivoberrat i.K., Kirchenhistoriker
Oberbayern gilt als betont katholische Region. Doch im 16. Jahrhundert gab es auch hier Sympathien für Martin Luther und seine Lehre. Allerdings beschlossen die bayerischen Herzöge schon früh für sich selbst und für ihre Untertanen den Verbleib bei der alten Kirche. Herzöge und Bischöfe setzten diese Entscheidung mit weltlichen und geistlichen Mitteln durch. Zugleich bemühten sie sich um eine Erneuerung des kirchlichen Lebens.
Das Mahlen von Getreide ist eine der wichtigsten Tätigkeiten überhaupt, so ist der Müller einer der ältesten Berufe. Eine Besiedlung der Gegend und die Gründung von Ortschaften setzten immer auch das Vorhandensein von Mühlen voraus. Somit weisen Mühlen eine lange Tradition auf, sehr oft hat sich der Name einer Mühle bis heute erhalten, wobei schon Mitte des letzten Jahrhunderts ein großes „Mühlensterben“ eingesetzt hat.
Das Staatsarchiv Landshut wurde in den letzten Jahren neu erbaut. Daher erschien es notwendig, sich über das neue Staatsarchiv zu informieren. Die Führung übernahmen Frau Dr. Monika Franz und Herr Dr. Schmidt. An der Führung beteiligten sich 24 Mitglieder und Gäste. Nach einer kurzen Einführung in Aufgaben, Standorte, Bestände, Organisation und Forschungs-möglichkeiten in den Staatsarchiven wurden die Arbeitsplätze der Archivmitarbeiter und die der Forscher vorgestellt. Interessanter für die Teilnehmer war dann der Gang durch die Magazine mit ausgewählten Stationen.
Gerhard Beck, Archivar auf der Harburg, begann mit der Vorstellung der Schriften aus den letzten 200 Jahren zum Thema „Reformationsgeschichte in der Grafschaft Oettingen“. Zunächst ging er auf die Geschichte der Grafschaft Oettingen ein. Es gibt drei Linien: Oettingen-Oettingen, Oettingen-Wallerstein, Oettingen-Spielberg. 1517 wurde die Grafschaft geteilt: Wolfgang der Schöne zu Oettingen und sein Vetter Joachim zu Oettingen-Wallerstein starben 1522 bzw. 1520. Wolfgangs Söhne Karl-Wolfgang (Oettingen) und Ludwig der XV. (Harburg) führten zwei Linien fort.
Herr Hausmann stellte die Ahnen seiner Mutter vor, Familie Berger in Alerheim geht zurück bis 1600 und war über viele Generationen Söldner. Neben der Arbeit auf der Sölde waren sie Hausmetzger, Wagner oder Hafner. Von den Erträgen einer Sölde konnte man selten leben, so war es üblich, dass als Zweitberuf ein Handwerk ausgeübt wurde. Johann Jakob Berger war Hafnermeister und verdiente damit anscheinend gut, denn er baute einen 8 x 6 m großen Brennofen.
Statt des ursprünglich geplanten abendlichen Vortrages zu den online gestellten Passauer Kirchenbüchern findet im Bischöflichen Zentralarchiv in Regensburg ganztägig eine „Anleitung“ von Forschungsanfängern statt. Die Archivdirektorin Dr. Camila Weber und ihr Team haben für die Bezirksgruppe einen gesonderten Raum mit einigen Microfiche-Lesegeräten bereitgestellt.