In bewährter Weise führte unser langjähriges Mitglied Studiendirektor i.R. Dr. Schöndorf die Teilnehmer an der Leseübung in die Zeit ein, in der die zwei ausgewählten Briefe geschrieben wurden.
In seinem lebhaft vorgetragenen Referat hat Herr Weber die geschichtliche Entwicklung in Bayern beschrieben, die 1803 zur Säkularisation führte. Im 18. Jahrhundert bestand die Bevölkerung des Landes aus Untertanen, die in allen Belangen ihres Lebens den Weisungen ihrer jeweiligen Herren zu folgen hatten. Die Herrscher "von Gottes Gnaden" regierten ihr Land mit uneingeschränkter Macht.
Einen Blick in ein für Familienforscher nicht so bekanntes Archiv gewährte unser Besuch im Bayerischen Wirtschaftsarchiv. Die Leiterin, Frau Dr. Eva Moser erläuterte in ihrer Einführung Geschichte und Aufgaben.
Das Bayerische Kriegsarchiv als Abteilung IV des Bayerischen Hauptstaatsarchivs war Gegenstand einer Führung, die eine Übersicht über Geschichte und Bestände dieses einmaligen Archivs gab.
Ausgehend von seiner eigenen Familiengeschichte, die vielfach zu Beamten, Juristen, Offizieren und weiteren Staatsdienern führte, schilderte Herr Gaul die Arbeitsmöglichkeiten bei der Erforschung dieser Persönlichkeiten. Natürlich stehen hier eingehende Dokumente zu deren Tätigkeiten und Laufbahnen wie auch in den staatlichen Archiven zur Verfügung. Andererseits sind die familiären Situationen jedoch wegen der häufigen beruflich bedingten Ortswechsel sehr schwer zu verfolgen. Heiraten sind von den beruflichen Entwicklungen und der Genehmigung des Vorgesetzten abhängig.
Herr Schiffer eröffnet die Ordentliche Mitgliederversammlung, begrüßt die Anwesenden und stellt fest, dass die Einladung form- und fristgerecht erfolgte und die Versammlung somit beschlussfähig ist. Er weist darauf hin, dass diesmal sowohl eine Neuwahl des Vorstands wie auch der Delegierten für die Landesausschusssitzung am 9. Mai 2009 in Kelheim stattfindet. Er stellt die Frage, ob der Wunsch nach Verlesung des Protokolls der Ordentlichen Mitgliederversammlung vom 31. Januar 2008 besteht oder ob Einwände dagegen erhoben werden.
Markus Schmalzl M.A., Haus der Bayerischen Geschichte
Herr Schmalzl erläuterte in seinem Vortrag am 08.01.2009 eingehend die Vorgeschichte der Zeit nach Kriegsende, die die Voraussetzungen schuf für die Revolution, die zu den spannendsten Kapiteln der deutschen Geschichte gehört und der sich politisches Chaos und ein veritabler Bürgerkrieg anschlossen. Der sich daraus ergebende politische Wendepunkt, die Protestaktionen und Proklamationen der Arbeiter-, Bauer- und Soldatenräte führten dazu, dass König Ludwig III. München verließ.
Im Rahmen seiner Familienforschung stellte sich für Herrn Rolle sehr bald die Frage, wo die Rolles eigentlich herkamen und gelebt haben, nachdem durch die Vertreibung die familiären Grundlagen nur noch eingeschränkt zur Verfügung standen. Hier konnte nur ein Häuserbuch des Ortes Reichenau helfen, so dass sich Herr Rolle an die umfangreiche Arbeit machte. Die dazu notwendigen Quellen aus verschiedenen Archiven und ihre Verknüpfungen erläuterte Herr Rolle eingehend.
Da zeitgleich im König Otto von Griechenland-Museum in Ottobrunn eine Veranstaltung des Volksmusikarchivs des Bezirks Oberbayern stattfand, die thematisch für die Mitglieder interessant gewesen wäre, war der ursprünglich vorgesehene Vortrag von Herrn Gaul auf den 19. Februar 2009 verschoben worden. Bedauerlicherweise konnte die Reservierung einer größeren Anzahl von Plätzen jedoch nicht gewährleistet werden, so dass eine entsprechende Einladung nicht möglich war. Stattdessen soll eine Aufzeichnung der Veranstaltung im Laufe des Jahrs 2009 zur Verfügung gestellt werden.
Aufgrund der Verhinderung von Herrn Schiffer leitete Herr Füssel den Informationsabend und erläuterte nach der Begrüßung den Stand des Umzuges in die neuen Geschäftsräume mit der Bibliothek. Die neuen Räume konnten durch Vermittlung unseres Mitglieds, Frau Antonia Kolb, in einer günstigen Lage im Zentrum angemietet werden. Der Umzug ist inzwischen abgeschlossen. Das Einräumen ist mit großem Einsatz vieler Mitglieder in vollem Gange, so dass Geschäftszimmer und Bibliothek in Kürze wieder zur Nutzung zur Verfügung stehen werden.