Edel und frei - Franken im Mittelalter
Vortrag unter Einsatz moderner Präsentationstechnik
zu der von Herrn Dr. Jahn vorbereiteten diesjährigen Landesausstellung
des Hauses der Bayerischen Geschichte in Forchheim
Knapp zwei Monate vor Eröffnung beschrieb Herr Dr. Jahn anhand von Layout-Zeichnungen Idee und Aufbau der Ausstellung, die in Forchheim in dem am Ende des 14. Jahrhunderts errichteten ehrwürdigen Wasserschloss gezeigt wird. Daran schloss sich eine Zeitreise durch 1000 Jahre fränkischer Geschichte anhand repräsentativer Exponate an.
Im 6. Jahrhundert kamen fränkische Siedler von Westen her ins heutige Franken, wo sie in dem kaum besiedelten Gebiet auf germanische Stämme stießen. Als Krieger und Eroberer gliederten sie im Auftrag Chlodwigs das Gebiet dem fränkischen Reich ein. Damit wurde eine auch kulturelle Brücke nach Westen ins heutige Frankreich geschlagen. Sie waren wegen ihrer Waffentechnik gefürchtet, haben aber auch hochwertige Kulturgüter sowie das Christentum mitgebracht.
Zu Beginn des 8. Jahrhunderts wurde Würzburg als frühes Zentrum gegründet. Der Weinanbau ergab sich aus den liturgischen Erfordernissen. Bereits unter Karl dem Großen wird Franken eine bedeutende Pfalzprovinz, um 1000 ist es mit Bamberg Kernland des Reiches. Das mittelalterliche Franken reduziert sich auf die Bistümer Würzburg und Eichstätt sowie Teile von Bamberg.
Eine Besonderheit Frankens ist seine herrschaftliche Zersplitterung. Es konnte sich nie eine zentrale Macht wie etwa ein Stammesherzogtum herausbilden. Es gab vier Gruppen von Herrschenden: Geistliche Herrschaften, die Markgrafen von Ansbach und Kulmbach, den Adel und die Reichsstädte. Erst 1522 formierte sich im fränkischen Reichskreis eine eigene politische Repräsentanz.
Überraschend: Die "Frankenmetropole" Nürnberg liegt am Rande des fränkischen Gebiets und zählte im frühen Mittelalter nicht zu Franken, sondern zum bairischen Nordgau. Durch den wachsenden Einfluss der fränkischen Reichsgewalt und die Herausbildung des Nürnberger Landgebiets zu Beginn des 16. Jahrhunderts wurde es allmählich Franken zugezählt. Dialektkundlich zählt die heutige Nürnberger Mundart zur nordbairischen Sprache.
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