Die Rechnungsbücher des Weissen Brauhauses in Kelheim als Quelle für den Familienforscher
Der Historiker Matthias Gabler M. A., Schriftleiter unserer Gelben Blätter, stellte bei der Bezirksgruppe Oberpfalz die Rechnungsbücher vor und erläutert das Projekt "Schneider-Archiv".
In den 1990er Jahren entdeckte Dr. Georg V. Schneider zufällig die Rechnungsbücher des Weissen Bräuhauses in Kelheim. In 250 Bänden enthalten sie fast lückenlos die gesamte Buchhaltung von der Gründung 1607 durch den bayerischen Herzog Maximilian I. bis lange Zeit nach der Privatisierung im 19 Jahrhundert. Bei der Gründung 1607 war Kelheim Grenzstadt zum Fürstentum Pfalz-Neuburg, zur Oberpfalz und zur Reichsstadt Regensburg. Bereits 1651 war das Weisse Bräuhaus das größte in Ostbayern. Brauknechte aus ganz Bayern und Handwerker der Umgebung fanden in Kelheim Arbeit, Rohstoffe bezog man vor Ort aber auch von weit her. Sein Wirkungskreis dehnte sich bis nach Böhmen und Österreich aus.
Die Familie Schneider lässt im Projekt "Schneider-Archiv" die Rechnungsbücher wissenschaftlich auswerten und publizieren. Sie werden digitalisiert, in das heutige Schriftbild übersetzt und im Internet der Allgemeinheit zugänglich gemacht. Datenbanken enthalten Ortsregister, Personenregister, Münzen, Maße, Gewichte usw. Sie sind damit ergänzende Quellen für Heimat- und Familienforscher zum Wirtschaftsraum Niederbayern, südliche Oberpfalz und nordöstliches Oberbayern.
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