Aufgabe und Arbeitsweise des Staatsarchiv München waren Gegenstand der interessanten Führung, die ebenfalls besonders für die Teilnehmer des VHS-Kurses in Puchheim gedacht war. Herr Dr. Braun stellte die Vorgehensweise bei der Benutzung des Archivs für alle verständlich dar. Besonders beeindruckend war aber auch der Gang durch die Archivräume mit ihren umfangreichen Beständen an Urkunden, Protokollen, Nachlässen und alten Landkarten, die neben den Kirchenbüchern grundlegende Dokumente für den Familienforscher darstellen.
Zur Einstimmung auf den Ausflug zur Bayerischen Landesausstellung erläuterte Frau Dr. Hamm die Intention zur Ausstellung, deren Betrachtungsbereich von den Anfängen im Mittelalter bis in die Neuzeit geht. Themen sind Herkunft und Aufstieg des Adels sowie die Ausbildung einer Adelslandschaft in Bayern, seine Wehrhaftigkeit, seine Unter-mauerung in der Religion, die Adelskultur und das adelige Leben mit standesgemäßen Heiraten.
In der insbesondere für die Teilnehmer des VHS-Kurses in Puchheim gedachten Führung stellte Herr Dr. Götz Geschichte und Aufgaben des Erzbischöflichen Archivs sowie die umfangreichen Möglichkeiten der Familienforschung im Bereich der Erzdiözese München und Freising vor. Die für die Familienforscher wichtigen und weitestgehend erhaltenen Kirchenbücher und Dokumente gehen zurück bis ins 16. Jahrhundert und decken die genealogischen Daten in großem Umfange ab, wie Herr Dr.
10.06.2008: Herr Gaul begrüßte die Teilnehmer, gab einen kurzen Überblick über die Motive für eine Ahnenforschung und empfahl, zunächst möglichst alle verfügbaren Familiendokumente, Fotos, Totenzettel usw. zu sichern und auszuwerten, weil sich daraus schon gute Ansätze für die eigene Familienforschung ergäben. Wichtig sei vor allem das Gespräch mit noch lebenden, auch entfernten Verwandten, weil deren Wissen mit dem Tod unwiederbringlich verloren gehe.
Herr Hartbrunner stellte zu Beginn das jetzige Haidhausen dar als den Münchner Stadtbezirk 5 und Ortsteil mit gut verdienenden Einwohnern und hohem Kinder- und Jugendanteil, um dann auf die interessante Geschichte Haidhausens vom ländlichen Umfeld Münchens bis zur Jetztzeit einzugehen.
Frau Eva Fintelmann stellte drei unterschiedliche Forschungsergebnisse vor, die zum Teil tragisch endeten, eine ungewöhnliche Umgehensweise in der evangelischen Kirche mit unehelich gezeugten Kindern darlegten und schließlich eine Beschreibung von Selbsthypnose und Reinkarnation beinhaltete.
Der Besuch der Ausstellung "Kulturkosmos der Renaissance" - mit anschließendem Ausklang in den "Pfälzer Weinstuben" der Residenz - war ein voller Erfolg. Die Teilnehmer erlebten eine kenntnisreiche und engagierte Führung durch die Ausstellung durch Herrn Wynfried Schulz-Nottar, der einmalige bibliophile Kostbarkeiten präsentieren konnte, die in den nächsten 50 Jahren wohl nicht mehr zu sehen sein werden. Leider machte die Vielzahl der Exponate eine Beschränkung auf die wertvollsten Objekte notwendig, so dass reichlich Grund für einen weiteren Besuch blieb.
In einer Führung durch die Wissenschaftliche Bibliothek im Sudetendeutschen Haus stellte Frau Dr. Jana Osterkamp die Entstehung und die Aufgaben dieser einmaligen und größten Spezialsammlung zur Geschichte der böhmischen Länder, der Tschechoslowakei sowie Tschechiens und der Slowakei in Deutschland bzw. in Westeuropa mit ca. 147.000 Medieneinheiten vor. Die Bibliothek ist eine Fundgrube für alle Familienforscher, die familiäre Beziehungen zu den genannten Ländern haben. Mehr darüber in der nächsten Ausgabe des Informationsblattes.
Herr von Roëll erweiterte das Thema des Abends zu Anfang auf die Geschichte der Hugenotten allgemein und erläuterte die allgemeinen Hintergründe und die historischen Abläufe der Abwanderung der Hugenotten aus Frankreich. Er stellte die Schwerpunkte der Wanderwege der Hugenotten zu ihren neuen Ansiedlungsorten dar wie auch die bedeutsamen Leistungen für die kulturelle und wirtschaftliche Entwicklung ihrer neuen Umgebung. Auch die Probleme der Hugenotten mit den Lutheranern wurden angesprochen und kurz auf die Geschichte der eigenen Familie eingegangen.
Zur Auffrischung und Vertiefung der teilweise geringen Kenntnisse im Lesen der alten Deutschen Schreibschrift konnte gemeinsam mit dem Arbeitskreis Sudetendeutscher Familienforscher München und Umgebung ein Seminar veranstaltet werden, das auf dem Weg des Erlernens dieser Schrift den Weg zum Lesen erleichtern sollte.