Unter diesem Titel veranstaltete der BLF in Zusammenarbeit mit dem Bayerischen Hauptstaatsarchiv, dem Stadtarchiv München und dem Institut für Personengeschichte in Bensheim am 18. Juni 2016 ein zweites ganztägiges Seminar. Initiiert, organisiert und moderiert wurde die Veranstaltung wie auch bereits im letzten Jahr durch Prof. Dr. Wulf von Restorff. Die Begrüßung der Teilnehmer erfolgte durch Winfried Müller als Vertreter des BLF.
Anhand von Beispielen, die ihm während seiner eigenen Forschungen begegnet sind, zeigte Herr Wegele die Probleme beim Lesen alter Texte auf. Nicht mehr gebräuchliche Rechtschreibung und Begriffe wie „Tag des Mars“, „Höllhafen“ oder „weiland“ sind oft ebenso schwierig zu verstehen wie das „Kirchenbuchlatein“, verwendete Abkürzungen, Auslassungszeichen und Symbole (z.B. Darstellung der Mondsichel = Montag).
Die 12 Teilnehmer der Forscherwerkstatt hatten die Möglichkeit, sich beim Lösen genealogischer Probleme und beim Entziffern von alten Schriften helfen zu lassen sowie Fragen zu genealogischen Programmen zu stellen.
Cindy Drexl M.A., Haus der Bayerischen Geschichte, Augsburg
Der 500. Geburtstag des Reinheitsgebotes war der Anlass für die Bayerische Landesausstellung 2016 im ehemaligen Kloster Aldersbach. Die Ausstellung zeigt die Geschichte des bayerischen Biers, seinen Stellenwert für Bayern und die Gründe für seinen globalen Siegeszug im 19. Jahrhundert. Dabei werden die Prunkräume des Klosters wie die Bibliothek und original erhaltene Einrichtungen der historischen Klosterbrauerei in die Ausstellung eingebunden.
Wer sich mit Familien- oder Heimatforschung beschäftigt, stößt zwangsläufig irgendwann auf Begriffe wie Schilling, Taler, Kreuzer, Gulden und Heller oder gar Pfundpfennige. Die Verwendung von Münzgeld ist heute ein wesentlicher Bestandteil unseres täglichen Lebens. Anders als heute existierte jedoch bis zur Moderne kein einheitliches Währungssystem in unseren Breiten - eher eine "babylonische Münzverwirrung".
Herr Seidenader berichtete über Lustiges, Sonderbares, fast und wirklich Unglaubliches - eine Sammlung wahrer Begebenheiten aus den ersten 80 Jahren seiner Forschungsarbeit:
Der Wandel Giesings vom Bauerndorf am Berg, d.h. am Hochufer im Osten der Isar, zur stark bevölkerten Arbeitervorstadt begann Mitte des 19. Jahrhunderts durch das rasante Wachstum Münchens. In der Auenlandschaft und auf den Weideflächen unterhalb des Berges (im heutigen Untergiesing) entstanden, dicht gedrängt Herbergshäuser und u.a. die "Birkenau", eine einförmige Kleinsthaussiedlung mit ca. hundert ebenerdigen Bauten, die inzwischen meistens größeren Mietshäusern weichen mussten.
Das Kriegsarchiv wurde 1885 zur Bewahrung der bayerischen Militärgeschichte ins Leben gerufen. Seine Bestände, 12,5 Regalkilometer umfassend, werden in einen sog. „Alten Bestand“ und einen „Neuen Bestand“ gegliedert: