(Un)Ordnung in der Registratur des Hochstifts Augsburg oder: eine nützliche Flucht
Wenn Sie als Forscher sich schon immer mal gefragt haben, warum Archivare Bestände neu ordnen - in diesem Vortrag erhalten Sie genauere Einblicke. Oft ist es lästig für Benützer, wenn in der Literatur seit Jahrzehnten genannte Signaturen zu gesuchten Archivalien auf einmal nicht mehr stimmen und die eigene (vielleicht schon kurz vor der Fertigstellung stehende) Arbeit plötzlich nochmal überprüft werden muss, weil es ein aktualisiertes Findmittel gibt.
Im Vortrag erfahren Sie nicht nur, warum Archivare seit vielen Jahren vermeintlich geordnete Bestände neu erschließen, sondern es wird auch anhand der zur Zeit laufenden Neuordnung des größten Altbestands im Staatsarchiv Augsburg, dem Hochstift Augsburg, gezeigt, nach welchen Kriterien diese vorgenommen werden. Außerdem wird demonstriert, auf welche Schwierigkeiten der Archivar bei der Erschließung von Altbeständen stößt, vor allem wenn – wie im vorliegenden Fall - kaum für die Neuordnung relevante Repertorien aus der Zeit des Alten Reichs vorhanden sind und man sich auf Zufallsfunde stützen muss, wie die Flüchtung der hochstiftischen Registratur im Jahr 1796 und die damit verbundene teilweise Auflistung der damaligen Registraturordnung.
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