Behandelt wurden die sog. "Physikatsberichte", die von den Vorläufern der heutigen Amtsärzte zu erstellen waren. Der Auftrag erstreckte sich nicht nur auf die Kontrolle der Hebammen, Bader und Apotheker, sondern auch auf Ernteerträge, Brauchtum, Wetter usw. Sie wurden nur wenige Jahre angefertigt (ab 1814), weitergeführt später als "Daten aus dem bayrischen Gesundheitswesen".
Der geplante Vortrag über die Fuggerfamilie musste leider entfallen, da der Referent abgesagt hatte. Frau Scheller sprang ein und stellte ihr Erstlingswerk vor. Herr Radoslav, ein bulgarischer Student war als Gast anwesend. Er ist Familienforscher in Bulgarien, der Verein war zu Zeiten des Kommunismus verboten. Inzwischen arbeitet er bei der Zeitschrift Genealogie mit und möchte sich über die Familienforschung in Deutschland informieren.
Herr Wegele berichtete von geplanten Ausstellungen und den nächsten Terminen. Frau Scheller sprach kurz über die 15. Arbeitstagung der Historischen Vereine und Heimatvereine Schwabens, die in Irsee statt fand, siehe auch "Am schwarzen Brett". Die Bezirksgruppe kaufte sich einen Beamer, da er immer öfter benötigt wird. Frau Scheller stellte das Gerät kurz vor und zeigte einen Film aus der Reihe "Hannes und der Bürgermeister" mit dem Thema Ahnenforschung. Es wurde herzhaft gelacht.
Zur diesjährigen Mitgliederversammlung begrüßte Frau Lore Schretzenmayr die Anwesenden. Sie hatte seit 1991 den Vorsitz inne und trat nun zurück. Unter ihrer Leitung trafen sich die Familienforscher zu Vorträgen über bedeutende Familien aus der Region Regensburg, besprachen Vorgehensweisen bei der Familiengeschichtsforschung, Forschungsmöglichkeiten in historisch deutsch besiedelten Ostgebieten, boten an Arbeitsabenden Lesehilfen alter Schriften, zeigten an eigenen Bespielen die grafische Darstellung der Forschungsergebnisse und gaben Hilfestellung für Anfänger und bei "toten Punkten".
Ein Dia-Vortrag, in dem uns Herr Lesaar die Möglichkeiten erklärte, welche Zusatzinformationen wir aus den Sterbeanzeigen für unsere Forschungen ersehen können. Aus der Fülle der Bilder waren auch die Unterschiede der Anzeigen aus verschiedenen Jahrhunderten ersichtlich. Aus einem Teil der gezeigten Totenzettel und Sterbebilder kann man aus den Lebensläufen auch die Zeitgeschichte ablesen. Die Totenroteln zeigen die Benachrichtigung von Todesfällen innerhalb der Kirchen und Klöster in früherer Zeit.
Herr Wegele hat zwei alte Schriften dabei. Zuerst einen kurzen Bericht, was die leibeigenen Personen nach einem Todesfall an den Leibherrn zu zahlen hatten. Das zweite Schriftstück ist ein Bittbrief von Hans Hach um den Erlass der Leibeigenschaft für seine drei Kinder aus erster Ehe.
für Anfänger und interessierte Fortgeschrittene: Gelesen wurde aus neueren (19. Jh.) Kirchenbüchern, die tabellarisch und ordentlich geführt waren. Aber auch hier zeigte sich wie wichtig Sorgfalt und Genauigkeit sind.
Diese Futterzettel wurden bei Reisen fürstlicher Höfe an die beherbergenden Höfe gesandt, damit diese die Unterbringung und Verpflegung organisieren konnten. Dabei wurden Reiseteilnehmer von Stand namentlich erwähnt. Allein schon die Größe einer solchen Reisegesellschaft war verblüffend.