Auf der Suche nach einem Archiv. Die Rekonstruktion der Amtsbuch- und Aktenbestände des Reichsstifts Kaisheim
Frau Dr. Kalesse, die stellvertretende Leiterin des Reichsstiftes. Das Kloster wurde am 21.09.1135 gegründet, nach und nach wurden zahlreiche Gebiete dazugekauft, so umfasste der Besitz z. B. die Pflegämter Ammerfeld, Tapfheim, Huisheim, Nördlingen oder Ingolstadt. Gemäß der räumlichen Ausdehnung wurden Handelshäuser in einigen Städten, z. B. Nördlingen, Augsburg oder Lauingen, gegründet. Die Bedeutung des Reichstiftes nahm immer mehr zu und somit auch die Wichtigkeit des Amtsbuch- und Aktenbestandes für heutige Forscher. Anhand des Titelblattes des Urbars von 1319 erläuterte sie den Inhalt eines Urbars (jeder Hof wird mit seinen Abgaben aufgeführt und laufend ergänzt).
Anschließend ging sie auf die einzelnen Bestände und deren Neuordnung ein. Im Laufe der Zeit und durch die Neuordnungen/Umsortierungen gingen ca. 86 % der Akten verloren. Im Hauptstaatsarchiv in München und in Amberg lagern heute einige Bestände des Neuburger Archives. Im Jahre 1972 erfolgte eine weitere nach geschichtlichen Perioden aufgeteilte Neuordnung. Verteilte Bestände wurden soweit wie möglich zusammengeführt, die Bände wurden konservatorisch mit Schutzumschlägen versorgt und ein Registerband erstellt (ist käuflich zu erwerben). Frau Dr. Kalesse ging auf die Probleme bei der Neusortierung der zusammengeführten 42 Altbestände ein.
Im Archiv sind 49,19 lfd. Meter mit 1402 Amtsbüchern und 1387 Akten, davon 1350 Amtsbücher und 1301 Akten aus der Zeit vor der Säkularisation, gefüllt. Die Visitationsberichte von 1288 - 1360 über die Filialklöster sind ausgewertet und damit für Forscher eine Fundgrube.
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