Die Onlinestellung der Matrikel des Bistums Passau
Herr Gabler, der Schriftleiter der Gelben Blätter des BLF, arbeitet u. a. im Bistumsarchiv Passau an der Onlinestellung der Matrikel mit. Bisher sind nur die Pfarreien nördlich der Donau im Internet einsehbar, die Pfarreien südlich der Donau folgen in diesem Jahr spätestens Anfang 2012. Seit 15 Jahren wird an dem Projekt gearbeitet. Die Digitalisierung der Kirchenbücher geht inzwischen, dank moderner Technik, zügig voran. Jedoch ist die Nachbereitung der Aufnahmen sehr aufwändig. Jedes Buch muss Seite für Seite durchgeblättert werden, Leerseiten oder Einlegezettel müssen registriert werden, was befindet sich auf der Seite - Einteilung nach Taufen, Heiraten, Sterbefällen usw. Historische Notizen werden separat erfasst und erst später online gestellt.
Herr Gabler erläuterte die Homepage, die "Navigation" und die Möglichkeiten der Darstellung. Nach der Erläuterung des Dateinamen eines Scans, Was bedeutet er?, Wie entstand er? und Was finde ich darin?, ging er auf das Pfarrbücherverzeichnis ein, das noch nicht im Internet zu finden ist. Es muss komplett umgearbeitet werden. Bisher gibt es nur ein Pfarreienverzeichnis im Internet. Das Verwaltungsprogramm des Archives bringt immer wieder Probleme mit sich, die erst nach und nach in der Praxis zu Tage treten. Die Sperrfristen für die Matrikel wurden, nach ausführlichen Diskussionen, auf 120 Jahre festgelegt. Die Übersicht über die Scans einer Pfarrei kann je nach Bedarf nach Bandnummern, Laufzeiten oder Kirchenbüchern sortiert werden. Direkt im Internet führte Herr Gabler die Vorteile der Kirchenbuchscans vor. Über eine komfortable Navigationsleiste kann man den Scan vergrößern, die Helligkeit beeinflussen oder mit einem Klick die nächste Seite aufrufen. Der Vorteil für den Forscher ist ganz klar der Wegfall der Wegstrecke, man kann Ort und Zeit der Recherche selbst bestimmen. Natürlich fallen zu Hause die Lesehilfe und die Kommunikationsmöglichkeiten im Archiv weg.
Langfristig ist das Projekt auch eine Kostenersparnis für das Archiv, das Archivgut wird geschont, zusätzlich ist es gesichert. An dem Aufbau einer Datenbank mit den Matrikeleinträgen wird gearbeitet. Zuletzt führte er noch einige Kuriositäten aus den Kirchenbüchern vor. Die Kosten für dieses Projekt sind enorm und der Zeitaufwand ebenfalls. Daher sind die Forscher den "Machern" des Projektes sehr dankbar, dass sie sich von den auftretenden Problemen nicht haben entmutigen lassen. Es wäre sehr schön, wenn das Beispiel Schule machen würde.
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