Die Fischerei am Starnberger See – am Beispiel der Fischerfamilie Gröber
Die Geschichte der Fischerei am Starnberger See ist vor allem die Geschichte der Fischerfamilien. Roland Gröber stammt aus einer Starnberger Fischerfamilie und forscht seit vielen Jahren über die Geschichte der Fischerei. Am Beispiel seiner Familie, die über 450 Jahre am See lebte und mit der Fischerei ihren Lebensunterhalt verdiente, lässt er die Geschichte der Fischerei und der Menschen am See lebendig werden.
Fischfang gehört neben Jagen und Sammeln zu den Urbeschäftigungen der Menschen. Anders als bei diesen beiden Tätigkeiten ist beim Fischen die genaue Kenntnis der Fanggründe wichtig. Dies führte früh dazu, dass Fischer sesshaft wurden. So begann die Fischerei am Starnberger See (früher Würmsee) bereits kurz nach dessen Entstehung vor ca. 13.000 Jahren. Da der Fischfang im See auch der Versorgung des bayerischen Hofes in München diente, wurden viele Regelungen zur Fischerei durch den Hof erlassen, die auch immer wieder angepasst und ergänzt wurden. Roland Gröber erläuterte die Auswirkungen auf das Leben der Fischer und das seiner Familie, die um 1500 an den See kam. Auch die Belastung der Fischer durch die höfische Schifffahrt (Stichwort Bucentaur) kam zur Sprache. Hierfür benötigte der Hof nämlich die Unterstützung der Fischer als Ruderer bzw. als Führer von Begleitboten. Große Hoffahrten benötigten manchmal bis zu 2000 Personen als Unterstützung, die die ansässigen Familien rund um den See stellen mussten.
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