Unter diesem Titel führten der BLF und der DAGV ein ganztägiges Seminar für Genealogen durch, die ihre Familiengeschichte auf eine breitere Basis stellen und sich neue Quellen erschließen wollen. Ermöglicht wurde dies durch die Zusammenarbeit mit dem Bayerischen Hauptstaatsarchiv, dem Stadtarchiv München und dem Institut für Personengeschichte in Bensheim.
Zu Beginn gab Herr Müller einen Rückblick auf das vergangene Jahr und einen Ausblick auf die für 2016 geplanten Aktivitäten. Er dankte allen, die bei den Veranstaltungen mitgeholfen hatten. Herr Niedermeier erläuterte den Kassenbericht 2015 und den Haushaltsplan für 2016. Leitung und Kassenwart wurden unter Stimmenthaltung der Betroffenen einstimmig entlastet. Für 2016 wurden als Kassenprüfer Herr Willmann und Herr Schludermann gewählt. Anschließend erfolgte die Wahl der 20 Delegierten für die kommende Delegiertenversammlung in München.
In Form eines Workshops wurde über die Möglichkeiten der Internetrecherche diskutiert. Herr Müller gab dazu einleitend Hinweise, wie man die erweiterten Möglichkeiten der Google-Suche für seine Zwecke nutzt und stellte danach eine Reihe von interessanten Internet-Quellen für den Familienforscher vor. Die Teilnehmer ergänzten die Ausführungen mit eigenen Erfahrungen und Hinweisen auf weitere Quellen. Damit ergab sich ein lebhafter und fruchtbarer Informationsaustausch.
In der beigefügte Datei finden Sie eine Liste mit den von Herrn Müller beispielhaft genannten Link-Adressen.
Dr. Julian Holzapfel, Generaldirektion der staatlichen Archive Bayerns
Eine „möttsembel“ hatte der Maurersohn Baltasar Carl seiner Geliebten, der Dienstmagd Agnes Geroldt, vom Tölzer Jahrmarkt mitgebracht. Unter dieser Köstlichkeit darf man sich nun wohl kein modernes Mettbrötchen, sondern eher ein mit Met getränktes Backwerk vorstellen. Noch spät am Abend stieg er bei ihr durchs Fenster ein, um seine Gabe zu überbringen. Was dann passierte, war tragisch und offenbart menschliche Abgründe – allerdings nur dem, der das Gerichtsprotokoll aus dem Jahr 1705 auch lesen kann.
Wahrscheinlich hat sich der Brauch der Sterbebilder aus den sog. "Totenroteln" entwickelt (im frühen Mittelalter Pergamentrollen zur schriftlichen Weiterleitung der Todesnachricht eines Klosterangehörigen). Die ältesten handgeschriebenen Sterbebilder kommen im 16., die ersten gedruckten Sterbebilder im 17. Jahrhundert jeweils aus den Niederlanden. Sie waren dem Adel und dem Klerus vorbehalten.
Dr. Monika von Walter, Bayerisches Hauptstaatsarchiv, Abteilung I - Ältere Bestände
Die Gruppe konnte sich beim Besuch im Bayerischen Hauptstaatsarchiv einen Einblick in Aufgaben und Tätigkeit der staatlichen Archive verschaffen. Zu Beginn wurden die Organisation des staatlichen Archivwesens sowie die wesentlichen Unterschiede zwischen dem Hauptstaatsarchiv und den einzelnen Regionalarchiven vorgestellt. Anschließend wurden Organisationsstruktur, Aufgaben und Arbeitsweise sowie Nutzungsmöglichkeiten des Bayerischen Hauptstaatsarchivs dargestellt.
Dr. Monika von Walter, Bayerisches Hauptstaatsarchiv, Abteilung I - Ältere Bestände
Jeder Familienforscher, der bereits anhand von Standesamtsunterlagen und Pfarrmatrikeln einen Stammbaum erstellt hat und mehr über das Leben seiner Vorfahren erfahren möchte, sollte dazu die in den staatlichen Archiven verwahrten Quellen heranziehen. Staatliche Archive verwahren Verwaltungsschriftgut, dessen Aufbewahrung im Archiv heute nach der Verwaltungsstruktur und nach dem Herkunftsprinzip, dem sog. Provenienzprinzip, erfolgt.
Herr Dr. Veit, Mitarbeiter des Armeemuseums und Mitglied des BLF, führte die Teilnehmer durch die Ausstellung "Napoleon und Bayern". Im ersten Raum ging es um den Besuch Napoleons in München am 6. Oktober 1805, ein beeindruckendes Bild zeigt den Einzug in München. Das Bild entspricht aber nicht den damaligen Verhältnissen, Napoleon kam nicht auf dem Pferd, sondern in einer Kutsche. Danach ging es um Napoleons Aufstieg. Herr Dr.