Wieder wurde das Einscannen von Sterbebildern durchgeführt. Ein sehr fleißiges Neumitglied – Frau Monika Goldner – brachte eine große Menge, ebenso weitere Interessenten. Auch über die Datenerfassung und -auswertung wurde diskutiert. Ebenfalls war Herr Erwin Sonnauer anwesend. Er hat seine umfangreichen Forschungsergebnisse – 33 wohlsortierte Leitz-Ordner, die hauptsächlich den südlichen Landkreis Regensburg und den südwestlichen Landkreis Straubing-Bogen (Mallersdorf) betreffen, sowie eine größere Zahl genealogisch interessanter Bücher – der Bezirksgruppe überlassen.
Ein knappes Dutzend Daheimgebliebener traf sich bei angenehmem Biergartenwetter und tauschte sich über neue Forschungsergebnisse aus. Auch einige Leseprobleme konnten durch gegenseitige Hilfe gelöst werden.
Die Delegiertenversammlung 2013 wurde von der Bezirksgruppe Oberpfalz ausgerichtet und fand im Kolpinghaus in Regensburg, geleitet vom Vorsitzenden, Herrn Manfred Wegele, statt. Anwesend waren 48 Mitglieder, davon 34 Delegierte.
Unter anderem wurde einstimmig beschlossen, die Mitgliedsbeitrag auf 25 Euro jährlich zu senken.
Am Nachmittag stand eine Führung durch Dr. Albert Vogt in St. Emmeram zu Epitaphien von Reichstagsgesandten und Klosterbediensteten auf dem Programm. Die Anzahl der Epitaphien ist beeindruckend, Herr Dr. Vogt erläuterte einige besondere Exemplare.
Frau Carolin Schmuck, die Leiterin des Stadtmuseums Nittenau, führte uns durch die Ausstellung „Von Annahaid bis Zell“ im Stadtmuseum. Die Ausstellung beleuchtete sämtliche Einöden, Weiler und anderen Ortsteile, die zur heutigen Stadt Nittenau gehören. Dabei wurden auch viele familiengeschichtliche Details von Hofbesitzern und Nittenauer Bürgern dargestellt und erläutert.
Anhand einer Reihe von den Mitgliedern eingebrachten Beispielen wurde das Lesen alter Schriften gemeinsam geübt und diese entziffert. Dazu gehörten Matrikeleinträge aus dem 17. und 18. Jahrhundert mit Dispens wegen Blutsverwandtschaft, eine sogar mit päpstlicher Dispens von Benedikt XIV. Desweiteren wurden Dokumente über einen Rechtstreit aus den Jahren 1705 bis 1721 gelesen. Auch ein Brief von 1881 bot einige Schwierigkeiten, die mit Dr. Heinzlmeirs Hilfe gemeistert wurden.
Beim Arbeitsabend boten wir das Einscannen von Sterbebildchen an. Eine Reihe von Interessenten – auch Nichtmitglieder – kamen mit ihrem Fundus. Unterstützt wurden wir beim Einscannen von den Initiatoren Weilnböck, Freytag und Deuter. Herr Deuter erläuterte auch kurz die Erfassungsmaske.
Wegen Terminüberschneidung musste das „Lesen alter Schriften“ auf April verschoben werden. Stattdessen konnten am Stammtisch Neulingen Tipps gegeben und Lesehilfen geboten werden. Einige heute unbekannte Begriffe aus der Landwirtschaft, die in Briefprotokollen auftauchen, wurden diskutiert und geklärt.
In einem kurzweiligen Vortrag berichtete Herr Dr.-Ing. Heinzlmeir über den „Historischen Atlas von Bayern“, der von der Kommission für Bayerische Landesgeschichte herausgegeben wird. Er erläuterte Struktur und Aufbau der Einzelhefte, die im Laufe der Jahrzehnte an Umfang teilweise erheblich zugenommen haben. In der Reihe I wird jeweils ein bestimmtes Gebiet (oft das der früheren Landgerichte bzw. Landkreise) mit Herrschaftsentwicklung und (Hoch- bzw. Nieder-) Gerichtszugehörigkeiten sowie dem statistischen Teil (meist nach dem Stand von 1750/62) abgehandelt.
Herr Dr. Heinzelmeir trug zwei Matrikeleinträge aus dem Elsaß vor, die Herkunft von Mathieu Litholff und Francoise Cathérine Siers in Amerschwihr betreffend, sowie den Tod von Ignatius Litholff vom 23. April 1795. Dabei lernten die Zuhörer auch die Sonderheiten des französischen Revolutionskalenders kennen.