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Online-Vortrag: Besondere Fälle in den Kirchenbüchern Auhausen
Auhausen an der Wörnitz bildet einen in vielfacher Hinsicht besonderen Ort. In der nördlichsten Gemeinde in Bayerisch-Schwaben befand sich ein Benediktiner-Kloster, das im Mittelalter zu umfangreichen Besitz und großem Wohlstand gelangte. 1525 wurde das Kloster von aufständischen Bauern geplündert. Trotzdem sind viele der durch die letzten Äbte angeschafften herausragenden Kunstgegenstände heute noch in der Kirche des 1537 aufgelösten Klosters erhalten. Die Kirchenbücher beginnen bereits im Jahr 1540 und bilden damit die älteste derartige Quelle im nördlichen Teil Bayerisch-Schwabens. Die über viele Jahre sehr ausführlich und gewissenhaft geschriebenen Aufzeichnungen geben vor allem für die Zeit um 1600 einen wertvollen Einblick in das Leben der Menschen. Ein eigenes Büchlein mit dem Titel „Register allerlei Fälle“ führt ab 1610 alle kuriosen Ereignisse der Zeit auf. Unglücksfälle, Totschlag, Krankheitsfälle und vieles mehr sind darin zu lesen. Immerhin war damals Auhausen ein wichtiger Ort für die Markgrafen von Brandenburg-Ansbach. Des öfteren sind Aufenthalte der Markgrafen in Auhausen belegt und am 14. Mai 1608 gründeten mehrere protestantische Fürsten dort die evangelische Union.
Siehe auch BBLF 2013, ab S. 48.
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25. Nordschwäbisch-Mittelfränkisches Forschertreffen 2020 in Lauingen
Am 10. Oktober 2020 trafen sich im Hotel „Lodner“ in Lauingen 15 Familienforscher zum traditionellen Nordschwäbisch-Mittelfränkischen Familienforschertreffen zum Erfahrungs- und Informationsaustausch. Dies war das 25. Treffen (Jubiläumstreffen) dieser Art an wechselnden Orten. Manfred Wegele, BLF-Vorsitzender, übernahm wie immer die Begrüßung der Teilnehmer und die Moderation der Veranstaltung. Er dankte Gerhard Beck (u.a. Archivar der Fürstl. Archive Harburg, Autor von ca. 20 Ortsfamilienbüchern, Vorsitzender des Vereins Rieser Kulturtage), dem Initiator der Treffen, für die Organisation und für sein jahrelanges Engagement.
Aufgrund der Einschränkungen durch die Corona-Pandemie sind diesmal weniger Teilnehmer anwesend und auf die Vorstellungsrunde wurde verzichtet. Herr Petersen und Herr Linse, die neu dabei waren, stellten sich und ihr Forschungsgebiet vor.
Herr Gerhard Bauer, Vertreter der GFF, erläuterte die Neuerungen auf der GFF-Homepage. Ein großer Bestand mit etwa 300.000 Datensätzen ist das „Repertorium Alborum Amicorum“ (Datenbank mit Stammbüchern), das auf dem Server der GFF zur Verfügung steht. Unter den laufenden Projekten machte Herr Bauer besonders auf die Mitgliederprojekte aufmerksam, wo u. a. zu finden ist, über welchen Ort momentan geforscht wird. Die breitgestreute Beteiligung der Mitglieder ist dabei sehr erfreulich. Neben dem öffentlichen Teil gibt es auch den internen Mitgliederbereich, der mit Mitgliedsnummer und Passwort zugänglich ist. Hier ist der Bestand der Kirchenbuch-Register und -Verkartungen besonders hervorzuheben, der etwa 1 Million Digitalisate enthält. Alle Datenbanken werden durch ein eigens dafür entwickeltes Personensuchprogramm erschlossen, in dem vielfältige Suchanfragen möglich sind.
Gerhard Beck sprach über die beiden fürstlichen Archive auf der Harburg, u.a. über die Fundgrube der Dienerkarteien, die er bearbeitet und indiziert. Vor kurzem hielt er einen Vortrag über besondere Fälle in den Kirchenbüchern von Auhausen, die bereits 1532 beginnen. Ferner ging er auf die Geburtsbriefe im Klosteramt Auhausen ein. Die Verkartung der Urkunden ist teilweise abgeschlossen, nämlich von 1500 bis 1650. Manfred Wegele und Sabine Scheller führten die digitalen Projekte des BLF vor, u.a. das Schuljahresberichteprojekt. Aus ganz Deutschland, aber auch im benachbarten Ausland gibt es Schuljahresberichte mit Schüler- und Lehrerlisten. Der Bestand der Bibliothek Schwaben in Augsburg (über 7.000 Hefte) wird von einem Scanteam systematisch digitalisiert. Das Friedhofsprojekt ist inzwischen deutlich gewachsen. Über 320.000 Datensätze können durchsucht werden und im Mitgliederbereich werden bestimmte Bilder (wegen des Urheberrechtes nur historische Grabsteine, Denkmale, Epitaphien und Kriegerdenkmale) angezeigt. Jeder kann bei dem Projekt mitmachen, es gibt auch die Möglichkeit eigene oder lokal begrenzte Bestände mit einem eigenen Zugang einzugeben.
Nach dem Mittagessen führte Herr Ehrhart die Gruppe zuerst zum Rathaus und erläuterte die Stadtgeschichte des 1000-jährigen Ortes Lauingen. Albertus Magnus, berühmtester Sohn der Stadt, studierte 1222 an der Universität Padua, trat danach in den Dominikanerorden ein und erwarb 1245 den Magistergrad, nach einer großen Kariere im kirchlichen Leben wollte er sich 1262 in die Stille der Studierstube zurückziehen. Im Auftrag des Papstes zog er als Kreuzzugprediger durch Deutschland und Böhmen und lebte zuletzt in Köln. Die nächste Station war der Schimmelturm, ein bemalter Turm, eine Besonderheit. Der krönende Abschluss war der Besuch der Kirche St. Martin. Sehr fesselnd berichtete Herr Ehrhart über die Baugeschichte der gewaltigen Kirche. Lauingen hat die Konfession mehrfach gewechselt. Auf dem Weg von Nürnberg nach Augsburg soll Martin Luther im Lauinger Kloster übernachtet haben. Die Kirche wurde von 1515 bis 1521 auf einem Vorgängerbau errichtet. Die Wandfresken stammen aus der Zeit von 1521 bis 1522 (sie wurden bei der Renovierung 1953/55 freigelegt), die neugotische Einrichtung aus den Jahren 1880/81 (vorher barocke Ausstattung). Beeindruckend sind die aufwändig gestalteten Glasfenster, nicht nur im Chorraum. Der Hochaltar wurde 1774 erstellt und die Orgel stammt aus dem Werk Steinmeyer in Oettingen. Herr Ehrhart führte nicht nur durch die Geschichte der Stadt Lauingen, sondern auch durch die Kirchengeschichte. So erfuhr man, dass die Bilderstürmer auch in Lauingen am Werk waren. Sein umfangreiches Wissen vermittelte er kurzweilig. Im Heimathaus, untergebracht in einem Teil der Klosteranlage, wurden beeindruckende Ahnentafeln und als Krönung das berühmte Bild von Mathis Gerung „Lager Kaiser Karl V. vor Lauingen 1546“ besichtigt. Herr Wegele dankte ihm für die hochinteressante Führung.
Bei Kaffee und Kuchen klang der Tag gemütlich im Gasthaus aus. Nebenbei konnte man Neuigkeiten, Erfahrungen und Informationen austauschen.
Übersicht der Nordschwäbisch-Mittelfränkischen Forschertreffen
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ABGESAGT (war: Thema offen)
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Online-Vortrag: Lesen von Taufmatrikel über die verschiedenen Jahrhunderte
Am 14.10.2020 fand der erste virtuelle Stammtisch des Ahnenforscher-Stammtisches Passau statt. Trotz einer kurzfristigen Einladung nahmen 22 Teilnehmer an diesem Online-Stammtisch teil.
Christa Meier las und transkribierte Taufeinträge aus den verschiedenen Jahrhunderten, ging auf die mit der Zeit vermehrten Informationen in den Einträgen ein und vermittelte Wissenswertes rund um die Taufe und die Taufpaten. Auch so manche Kuriosität wurde dabei zu Tage gefördert.
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Bibliotheksöffnung und Workshop (?ABGESAGT?)
Heinrich Probst vom Vermessungsamt Pfaffenhofen a.d. Ilm erklärt verschiedene Funktionen vom BayernAtlas. In dem Onlineangebot der Bayerischen Vermessungsverwaltung können verschiedene Datenbestände angezeigt werden. Darüber hinaus ist der Vergleich unterschiedlicher Karten möglich. Es wird gezeigt welche Möglichkeiten es gibt Karten transparent darzustellen, damit die darunter liegenden Karten sichtbar werden. Die Darstellung der am Bildschirm aufgerufenen Karten können ausgedruckt oder per Link usw. mit anderen geteilt werden.
Für Fragen zum BayernAtlas oder der Vermessung in Bayern steht Herr Probst im Anschluss an den Vortrag gerne bereit.
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