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Wie verlässlich sind Gedächtnis und Erinnerung? Was bei Zeitzeugenbefragungen für die Familienforschung und deren Auswertung zu beachten ist
Der Vortragende berichtete über seine aus dem Studium der einschlägigen Literatur gewonnenen Erkenntnisse zur Verlässlichkeit des Gedächtnisses. Für die Bewahrung von Erinnerungen ist deren gelegentlicher Abruf mit anschließender Rückspeicherung ins Gedächtnis notwendig. Dabei wird Erinnerung neu konstruiert unter unbewusster Verwendung von außen kommender Sinneswahrnehmungen sowie eigener veränderter Wert- und Sinnvorstellungen.
Anhand von Beispielen aus der Literatur wurde dargestellt, wie Ereignisse aus Filmen o.ä. sich mit der Wahrheit vermischen können, wenn die Erinnerung aus dem Langzeitgedächtnis wieder ins Kurzeitgedächtnis gerufen wird. Das kann so weit gehen, dass ganze Geschichten vom (Zeit-) Zeugen in voller Überzeugung erzählt werden, die nachweislich nicht stimmen können. Es ist wichtig, sachliche Angaben von Zeitzeugen durch unabhängige materielle Quellen zu belegen.
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Arbeitsabend: Darstellung der eigenen Ahnenforschung in Form von Ahnentafeln, Stammtafeln, Nachfahrentafeln, Ahnenlisten, Ahnenbuch usw.
Frau Weilnböck spendierte eine Brotzeit. Herr Kleitner war wieder mit seinem Spezialtopf im Einsatz, den er anschließend der Bezirksgruppe spendete.
Herr Kleitner stellte sein neues Buch "Die Mühlen an der Kessel", das er mit einem kleinen Team erarbeitet hat, vor. Es kann bei ihm erworben werden. Er bot seine Hilfe beim Erstellen eines solchen Werkes an, da häufig Kleinigkeiten sehr viel Zeit kosten, wenn man die Tricks nicht kennt.
Herr Drobnitsch wies auf das digitalisierte "geheime Ehrenbuch der Fugger" hin, das im Internet auf der Homepage der Staatsbibliothek veröffentlicht wurde. Eine hervorragende Quelle zur Fuggerforschung.
Herr Wegele stellte verschiedene Ahnentafeln, Übersichtslisten usw. vor - die Entwicklung seiner Ahnenforschertätigkeit von Ahnentafeln bis zur Familienzeitschrift. Von mehreren Forschern wurden die Möglichkeiten der Veröffentlichung oder der Darstellung der Forscherergebnisse vorgestellt. Neben Ahnentafeln, frei gestaltet von einem Künstler oder erstellt mit einem Ahnenprogramm (wie macht man es, wo kann man es ausdrucken lassen), wurden auch Ahnenpässe, kleine und große Übersichtslisten/-grafiken, Zeittafeln oder Familienchroniken vorgestellt. Gleichzeitig wurde erklärt, wie man es gestalten kann, ob mit Originaldokumenten, Fotos, Lebensdaten und -geschichten oder ohne.
Frau Scheller stellte die Möglichkeit eines Fotobuches vor, sie hatte sowohl die Software (kostenlos im Drogeriemarkt erhältlich) als auch ein Beispiel dabei. Der Gestaltung sind keine Grenzen gesetzt, neben Fotos können Texte oder Originaldokumente eingearbeitet werden.
Das Kekule-Nummernsystem wurde erläutert und viele hilfreiche Tipps gegeben.
Es fand ein reger Informationsaustausch statt.
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Genealogischer Informationswert einer Blutsverwandtschaft oder Schwägerschaft
Mit diesem Thema setzte sich Dr. Albert F. Vogt in seinem Vortrag auseinander. Dazu gehörten auch die Fragen, ab wann und warum tauchten diese Angaben bei den Heiratseinträgen in den Kirchenbüchern auf? Wer war zuständig für die Befreiung bei Ehehindernissen des 3. oder 4. Grades der Blutsverwandtschaft? Wer ist blutsverwandt im 3. oder 4. Grad? In welchen Landesteilen oder Gesellschaftsschichten waren Ehen von Blutsverwandten häufiger? Gibt es einen Zusammenhang zwischen Kinderlosigkeit, Totgeburten und der Blutsverwandtschaft? Welche Folgen hatte Kinderlosigkeit, wenn Vermögen vorhanden war?
Der Vortragende zeigte an eigenen Beispielen, wo entsprechende Bemerkungen zu finden waren, wer die gemeinsamen Vorfahren der Brautleute waren und wann ohne eine Bemerkung im Trauungseintrag eine Blutsverwandtschaft zu vermuten ist. Von Zuhörern mitgebrachte unklare Heiratseinträge wurden erklärt.
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Die Familien Zeis/Zeiß - Ein Jahrhundert genealogischer Forschung im Sippenverband
In diesem Referat wurde unter anderem ein Beispiel von kollektiver Familienforschung aufgezeigt. Durch das Zusammenführen von Ergebnissen der Forscher aus verschiedenen Zeiß-Linien, u.a. den Vorfahren von Carl Zeiß/Jena (die urkundlich leider nur bis ca. 1630 nachgewiesen werden können) und der Zeis-Stammlinie, in die Erhard Füssel über seine Urgroßmutter eine Verbindung hat, konnte die Herkunft der Familie bis etwa in das Jahr 1450 zurück belegt werden.
Den Anfang der Erforschung der Zeiß-Sippe machte Ernst Zeis (1873-1950), der während seines Ingenieurstudiums auf einen Mitstudenten "Zeiß" stieß. Das erweckte in beiden den Ehrgeiz, herauszufinden, ob sie verwandt seien. Dies war der Beginn der Zeiß-Sippenforschung. Während seiner Erkundigungen lernte Ernst Zeis den jungen Philologen Friedrich Zeis aus Lübeck (aus Erhard Füssels Linie) kennen.
Beide arbeiteten von da an intensiv zusammen. Über die Forschungsergebnisse wurde zunächst in Vorträgen (u.a. 1934/35 beim BLF in München) und Veröffentlichungen (unter anderem 1935 im Deutschen Geschlechterbuch) berichtet. 1934 fand das erste Familientreffen der Zeis-Verwandtschaft statt, dabei wurde der Zeiß-Sippenverband gegründet, der zur gegenseitigen Information seit 1935 und bis heute die Zeiß-Blätter herausbringt.
Anhand von Fotos und Grafiken brachte Erhard Füssel uns einerseits seine Verwandtschaft anschaulich näher, andererseits beleuchtete er die Probleme der Fortführung der Arbeit eines Familienverbandes in heutiger Zeit.
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Traditioneller Nikolausabend
Der Nikolaus (Herr Kleitner) kam auf einen Besuch bei den Forschern vorbei. Er berichtete in Gedichtform (Ghostwriter Frau Scheller und Herr Wegele) von den monatlichen Aktivitäten, lustigen Begebenheiten und den fleißigen Helfern des Vereins.
Frau Scheller überreichte den Vorstandsmitgliedern und fleißigen Helfern ein kleines Präsent. Dr. Gerhard Lutzeier trug noch eine sehr lustige Geschichte vor. Er erntete viel Beifall.
Bei Tee, Lebkuchen, Nüssen und selbst gebackenen Plätzchen klang der Abend in einem gemütlichen Beisammensein aus.
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