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Forscherprofile bzw. Forscherkontakte / Bibliothek im Stadtarchiv / Ausblick 2019
Der Referent zum Thema „Militärarchive als Quellen für den Familienforscher“ hatte kurzfristig abgesagt. Andreas Hennig erklärte ersatzweise deshalb den Sinn und Zweck der Anlage von Forscherprofilen. Am für seine Person erstellten Forscherprofil zeigte er, wie einfach dies mithilfe des BLF-Formulars am PC geschehen kann. Den Ausdruck des Profils von Wolfgang Mages konnte den Anwesenden als Muster mitgegeben werden. Jürgen Gromann hatte sich vorab schon bereit erklärt, die gesammelten Forscherprofile der Bezirksgruppe weiter zu leiten. Danach gab es noch sehr anregende Gespräche in kleineren Gruppen.
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Bibliotheksöffnung und Workshop
Die Bibliothek wurde rege besucht (17 Besucher). Der Duplexscanner war in Benutzung. Neben der AGES-Schulung durch Herrn Petersen, fand eine Computerschulung statt, ebenso wurde Lesehilfe und Internetforschung angeboten. Mehrere Anfänger wurden beraten.
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Briefprotokolle - Eine wertvolle Quelle für den Familienforscher (Teil 1: Typen)
Neben den Pfarrmatrikeln stellen die Briefprotokolle für den Familienforscher die wichtigsten Informationen zur Verfügung. Während die Matrikel nur das nackte Gerippe der Personen/Familien aus Geburt, Heirat und Tod konstruieren, füllen die Briefprotokolle den Raum dazwischen mit vielfältigen Informationen, vor allem über die wirtschaftlichen Verhältnisse auf.
In diesem Referat stellt Herr Auer die wichtigsten Vertragstypen bei den Briefprotokollen mit Beispielen vor: Kauf, Heirat, Kindsvertrag, Wiederverehelichung, Obligation, Ausnahmevertrag, Übergabe, Testament, Geburtsbrief, Lernbrief.
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Rechnungen im Fuggerarchiv - Unerkannt, unerwartet - was sich damit machen lässt
Herr Franz Karg, Archivleiter des Fuggerarchives in Dillingen, sprach über die Forschungsmöglichkeiten in den Rechnungsbüchern.
Zuerst ging es um die Amtsrechnungen 1705, deren Rechnungsjahr vom 1. März 1704 bis zum 28. Februar 1705 geht. Seit 1965 [sic?!] geht das Steuerjahr vom 1. Juli bis zum 30. Juni. Ein Amtsrechnungsbuch beginnt mit den Geldrechnungen (Ein- und Ausgaben), danach kommen die Getreiderechnungen (zuerst die Ein- danach die Ausgaben und zuletzt „Summa Sumarum“.
Erstes Beispiel: ein Zimmermann kommt, der Fürst verpflegt ihn, das Pferd wird gefüttert, anhand der Rechnungen kann somit nachvollzogen werden, von wann bis wann der Zimmermann vor Ort war.
Danach ging es um Gerichtsrechnungen – von Verpflegungskosten für den Scharfrichter bis zu den Geldstrafen. In den Rechnungen ging es auch über Grundherrschaften, das bedeutet, wenn ein Hof übergeben wird, werden Gebühren fällig – je nachdem wie hoch der Wert des Hofes ist, dies läuft unter dem Posten Handlohn. Die Nachsteuer wird fällig, wenn jemand zuzieht oder wegzieht.
Beispiel: Ein Sohn heiratet nach auswärts, die Herrschaft berechnet dafür eine Gebühr. Einige spezifische Begriffe wie „ferntiger“ Rest (Guthaben aus dem Vorjahr) oder Beisitzgelder (bezahlten die Hausgenossen) wurden ebenso erklärt, wie die Einkünfte aus Holz (Handel bereits ab dem 17 Jahrhundert). Als nächster Punkt kamen die Ausgaben, wie z.B. Besoldungen, Verzehrgeld usw.. Zum Vergleich kam ein größeres Amt, nämlich Kirchheim. Hier wurden neben den Einnahmen aus der Leibeigenschaft (Leibhenne, Leibfall usw.) und weitere Geldquellen erläutert.
Herr Karg bezeichnet die Kirchenbücher oder Amtsrechnungen als 1. Quelle, Urbare und Rechnungen werden als 2. Quelle genannt. Rechnungen gibt es ab etwa 1550, von Herrschaft zu Herrschaft unterschiedlich. Die Belege zu den Rechnungen werden gesondert gesammelt und wurden häufig vernichtet. Im Fuggerarchiv werden die Bestände zunehmend gescannt und digitalisiert.
Zuletzt beantwortete der Referent noch zahlreiche Fragen.
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23. Nordschwäbisch-Mittelfränkisches Forschertreffen 2018 in Raustetten
Am 20. Oktober fand im Gasthof Waldeck in Raustetten das 23. Nordschwäbisch-Mittelfränkisches Forschertreffen statt. Mittlerweile schon zu einer festen Einrichtung ist das Forschertreffen geworden. Jedes Jahr im Herbst treffen sich Familienforscher aus Nordschwaben und Mittelfranken an einem wechselnden Ort zum gemütlichen Austausch. Man begann um 10 Uhr mit der traditionellen Vorstellungsrunde. Während der Vorstellungsrunde wurden einige Neuigkeiten besprochen. Das Bistum München-Freising wird in nächster Zeit die Kirchenbuchbestände online stellen.
Frau Scheller sprach über das Friedhofsprojekt und die Wichtigkeit, Friedhöfe komplett zu fotografieren; ist ein Grabstein weg, geht Kulturgut verloren und die Daten sind ebenfalls nicht mehr vorhanden. Das Sterbebildprojekt, inzwischen in Kooperation mit der GFF (Gesellschaft für Familienforschung in Franken e.V.) und der GFO (Gesellschaft für Familienforschung in der Oberpfalz e.V.), wurde 2005 gestartet, im Rahmen des Friedhofsprojektes. Durch den Einsatz von mehreren Duplexscannern konnten inzwischen fast 600.000 Bilder (gescannt fast 1 Million, immer häufiger werden Dubletten gescannt und aussortiert, entweder schon vor der Erfassung oder bei der Dublettensuche) online erfasst werden. Sowohl die Suchfunktion als auch die Eingabe von Sterbebildern wurde vorgeführt. Jeder kann bei dem Projekt mitmachen, es gibt auch die Möglichkeit eigene oder lokal begrenzte Bestände mit einem eigenen Zugang einzugeben.
Nach dem Mittagessen fuhren die Teilnehmer nach Hochaltingen und besichtigten zuerst das Schloss. Hubert Faußner, ehemaliger Lehrer, sprach zuerst über die Geschichte der Burg und später des Schlosses, das heute ein Altenheim beherbergt. Die Gegend wird „Ländle“ genannt und umfasste Herblingen, Hochaltingen und Belzheim (das wurde 1470 an den deutschen Orden verkauft). Die Burg Hochaltingen der Herrn von Hürnheim Linie Niederhaus wurde nach ihrer Zerstörung 1551 durch ein Schloss ersetzt. Im Jahr 1764 kaufte es der Fürst von Oettingen. 1899 übernahmen die Franziskanerinnen das Schloss und gründeten eine Hauswirtschaftsschule, nach dem 2. Weltkrieg kam das Altenheim dazu, das 1998 vom Deutschen Orden übernommen wurde. Im Schloss wurden mehrere Räume besichtigt. Besonders beeindruckend ist der Raum mit den Wappen der Lehensherren des Fürsten von Oettingen und die prunkvolle Kapelle mit einem Altar im „Ulmer Stil“. Die Altäre zeigen den Erzengel Michael im Kampf mit Luzifer und anderen bösen Geistern. Ein Seitenalter ist dem Hl. Antonius gewidmet, den Gefangene, Verwundete und Arme anriefen. Der linke Seitenaltar zeigt die Auffahrt Mariens in den Himmel. Durch den Schlossgarten (Erläuterung eines Suevitsteines und der Details des Schlosses wie z.B. die Jahreszahlen) ging es zur Kirche mit der Marienkapelle, in der schon der Minister Jaumann geheiratet hat (er zahlte die Renovierung der Kapelle). Zuerst sprach Herr Faußner über die Epitaphien und die drei Bauabschnitte der Kirche. Der älteste Teil der Kirche ist die Gruftkapelle aus dem 13. Jahrhundert. Herr Faußner wies neben dem barocken Hochaltar auf die besonderen Seitenaltäre mit Holzreliefs oder zahlreichen Puttenengeln hin. Der prunkvolle Gesamteindruck setzte sich in der Gruftkapelle fort. Hier befindet sich das wundervolle Grabmal des Eberhart von Hürnheim und seiner Gemahlin Anna v. Hohenrechberg incl. Wappen sowie weitere interessante Grabsteine. Beeindruckend ist auch die Pieta (stammt von ca. 1420, die Fassung aus dem 19. Jahrhundert) in der Gruftkapelle und das Sakramentshäuschen, das um 1530 entstanden ist.
Nach der Führung sprach Herr Hubrich über die Neuigkeiten bei der GFF. Inzwischen wird der Mitgliederbereich immer weiter ausgebaut. Neben Kirchenbuchregister, Exulantendatei stehen auch Bürgerrechtsaufnahmen von Nürnberg zur Verfügung, insgesamt über 500.000 Digitalisate. Mitgliederprojekte wie das Erstellen von einem Ortsfamilienbuch oder einer Chronik werden in einer Onlineliste vorgestellt (welche Orte bearbeitet werden). Die Onlineangebote und der Mitgliederbereich werden sehr gut angenommen. Im Anschluss gab es noch eine lebhafte Diskussion um Datenschutz, Persönlichkeitsschutz und Urheberrecht, hauptsächlich im konkreten Umgang bei der Erstellung von Ortsfamilienbüchern.
Bei Kaffee und Kuchen klang der Tag gemütlich im Gasthaus aus. Nebenbei konnte man in Dubletten stöbern, Neuigkeiten, Erfahrungen und Informationen austauschen.
Übersicht der Nordschwäbisch-Mittelfränkischen Forschertreffen
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