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Augsburg: Bibliotheksöffnung und Workshop 14 - 17 Uhr
Allgemeine Beratung, Leseübung/Lesehilfe, Internetforschung, Sterbebildscannen, genealogische Software.
In den Bibliotheken wurde gearbeitet. Zwei Sterbebildsammlungen wurden gescannt. Einige neue Mitglieder wurden durch die Räume geführt. Mehrere Beratungen konnten erfolgreich abgeschlossen werden.
(Hinweis: Dieser Termin war im Infoblatt versehentlich für den 14.09.2022 angekündigt worden. Richtig ist jedoch der 15.09.)
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Niederbayern-Stammtisch in Passau: Abdecker, Wasenmeister, Schinder
Wasenmeister ist, wie auch die bekanntere Bezeichnung Abdecker oder Schinder, eine frühere Berufsbezeichnung, die wir heute Tierkörperverwertung nennen würden. Die Bezeichnung Wasenmeister bezieht sich auf die Tätigkeit, Kadaver zu begraben und mit einem Rasenstück, dem Wasen abzudecken. Besser bekannt war der volkstümliche Name Abdecker. In der Jägersprache hat sich das Wort Decke für Fell erhalten. Der Abdecker war daher derjenige, der das Fell abgezogen hat. Weitere Bezeichnungen waren Schinder. Im Mittelalter wurde das Wort schinden für abhäuten verwendet, geht also auch auf die gleiche Bedeutung wie abdecken zurück. Durch den „Schinderhannes“ von Carl Zuckmayer ist der Begriff Schinder heute gut bekannt. Das Vorbild für diese Figur war Johannes Bückler, der aus einer Abdeckerfamilie stammte und schon in jungen Jahren ein berüchtigter Räuber wurde. 1958 wurde sein Leben verfilmt. In den Matriken scheint manchmal der lateinische Begriff excoriator auf, der übersetzt auch "Abhäuter" heißt.
Die allesamt nicht schmeichelnden Namen für diese einstigen Abfallentsorger weisen darauf hin, dass es sich um keinen angesehenen Beruf gehandelt hat, obwohl er für die Gesellschaft eine wichtige Funktion hatte, da er die Ausbreitung von Seuchen und Krankheiten verringert hat. Seine Arbeit konnte zudem lebensgefährlich sein, da man sich leicht infizieren konnte, etwa durch Milzbrand. Wasenmeister war wie manch anderer Beruf unehrlich.
In unterhaltsamer Weise erklärte der Referent, unser Vereinsmitglied Hans Matschek, den Anwesenden Hintergrund und Tätigkeiten der Abdecker sowie ihre Stellung in der Gesellschaft. Gerade die Zuordnung des Gewerbes zu den „unehrlichen Berufen“ hatte massive Auswirkungen sowohl auf die geographische, als auch auf die soziale Mobilität. Während niedergelassene Abdecker einen festen Bezirk und somit eine zuverlässige und gute Einnahmequelle hatten, war die Sicherung des Lebensunterhaltes der Wanderabdecker völlig unsicher - das Abgleiten in das kriminelle Milieu war gang und gäbe.
Heiraten waren, sowohl für niedergelassene, als auch für Wanderabdecker, nur innerhalb des eigenen Berufsstandes bzw. mit anderen Berufsgruppen der „unehrlichen Berufe“, möglich. Die Bildung großer Familienclans über Landesgrenzen hinweg war die Folge; verwandtschaftliche Beziehungen zwischen den Gruppen die Regel. Auch auf die Verflechtungen der Abdecker-Familien zwischen Bayern, Österreich und Böhmen ging Herr Matschek ein. In aufwendigen und akribischen Forschungen hat er über die Jahre viele Familienstrukturen herausgearbeitet und seine Ergebnisse in einer Datenbank gespeichert. Die Sammlung umfasst derzeit knapp 30.000 Datensätze.
Da der Vortrag ohne Präsentationsfolien geführt wurde, besteht leider keine Möglichkeit, Handouts zur Verfügung zu stellen. Um auch all denjenigen, die nicht am Vortragsabend teilnehmen konnten, einen kurzen Einblick in das Thema zu ermöglichen, wurden nachfolgend Unterlagen aus einer früheren Präsentation von Claudia Heigl eingestellt.
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Augsburg: Traditioneller Arbeitsabend
Traditioneller Arbeitsabend mit Josef Hummel mit Rückblick auf den 72. Deutschen Genealogentag in Tapfheim
Nach der traditionellen Brotzeit berichtete Herr Wegele: Seit dem 7. Juli traten 10 neue Mitglieder der Bezirksgruppe bei. Der Leiter verlas die Namen der neuen Mitglieder. Es konnte das 600. Mitglied der Bezirksgruppe Schwaben begrüßt werden. Herr Wegele gratulierte den anwesenden Geburtstagskindern.
Herr Wegele und Frau Scheller berichteten vom 72. Deutschen Genealogentag, der vom 02. bis 04.09. in Tapfheim ausgerichtet wurde. Es konnten fast 400 zahlende Gäste und ca. 300 Ausstellungsbesucher begrüßt werden. Die Ausstellung mit 35 Ständen fand genügend Platz in der Dreifach-Turnhalle. Die Vorträge in der Schule waren gut besucht, eine Reihe konnte auch online mitverfolgt werden. Dieses Angebot gab es das erste Mal. Das war für die Referenten eine Umstellung, ebenso die digitalen Tafeln. Hochmoderne Technik, die in die Klassenzimmer einzieht. Fantastische Möglichkeiten, mit Internetanbindung, lösen die „gute alte grüne Tafel mit Kreide und Schwamm“ ab. Auch Leinwand und Beamer waren überflüssig. Presse, Rundfunk und Fernsehen hatten im Vorfeld ausführlich berichtet. Zusätzlich bekamen wir während und nach der Veranstaltung zahlreiche positive Rückmeldungen. Der Dank ging an alle Helfer und das Organisationsteam.
(Hinweis: Dieser Termin war im Infoblatt versehentlich für den 14.09.2022 angekündigt worden. Richtig ist jedoch der 15.09.)
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Crowdsourcing im Staatsarchiv München: Erfassung der Erbrechts-Register
Am 22. September 2022 lud das Staatsarchiv München zu einer Präsentation des Mitmachprojektes „Erfassung der Erbrechtsregister“ ein. Dieses Projekt gründet auf eine Kooperation zwischen Staatsarchiv und BLF.
Der Leitende Archivdirektor Dr. Christoph Bachmann begrüßte die Anwesenden und bedankte sich für die gute Resonanz, die das Projekt gefunden hat. Er erläuterte die geänderte Strategie der Staatsarchive, durch solche Kooperationen die Bestände der Archive trotz knapper eigener Ressourcen besser für die Öffentlichkeit zu erschließen. Neben dem Pilotprojekt „Erbrechtsregister“ nannte er weitere Beispiele, wo sich solche „Crowdsourcing“-Ansätze bewähren könnten.
Manfred Wegele begrüßte dann im Namen des BLF die Anwesenden und bedankte sich ebenfalls für die fleißige Erfassungsarbeit, die bis dahin schon geleistet worden sei. Er hob insbesondere die Interessenslage der Familienforscher hervor, immer mehr Informationen online zur Verfügung zu bekommen, aber auch die Bereitschaft, hierzu einen eigenen Beitrag zu leisten.
Archivoberrätin Dr. Ulrike Hofmann stellte anschließend ausführlich die Quellengattung „Erbrechts-Register und Nachlassakten“ vor. Die Register sind jährliche Verzeichnisse, die bei den Amtsgerichten zu den vom Standesamt gemeldeten Todesfällen angelegt wurden. Sobald das Amtsgericht erkannte, dass es einen Nachlass zu regeln gab, erfolgte der Eintrag ins Register mit Anlage einer entsprechenden Akte. Darin wurden dann alle Unterlagen gesammelt, die für den Vorgang wichtig waren: Testamente, anderweitige Verfügungen, Klärung von Erbstreitigkeiten, usw.. Frau Dr. Hofmann zeigte und erläuterte verschiedene Beispiele hierzu. Dabei verwies sie auch auf einige prominente Namen, zu denen die Nachlassakten im Staatsarchiv lagern.
Winfried Müller, Leiter der Bezirksgruppe Oberbayern und Koordinator für die von den Freiwilligen geleistete Erfassungsarbeit, beschrieb dann die Vorgehensweise bei der Erfassung der Registerbände. Dabei werden je Fall, der vollständige Name, Wohnort, Beruf/Stand und ggf. vorhandene zusätzliche Bemerkungen wie z.B. Geburts- oder Todesdatum sowie das vom Amtsgericht vergebene Aktenzeichen in Excel-Tabellen eingetragen. Diese werden entsprechend formatiert und später sowohl vom Staatsarchiv als auch vom BLF online gestellt. Damit kann die Suche übergreifend über die Bestände erfolgen und die für eine Aktenanforderung notwendige Signatur leicht ermittelt werden.
Zum Zeitpunkt der Präsentation lief das Projekt seit etwa einem Jahr. Bis dahin waren für den Amtsgerichtbezirk München die Jahrgänge 1935 bis 1939 komplett, der Jahrgang 1934 etwa zur Hälfte erfasst. Parallel waren von der Gruppe um Frau Probst für den Amtsgerichtsbezirk Schrobenhausen die Jahrgänge 1915 bis 1953, sowie 1884 bis 1900 komplett erfasst worden. Die Anzahl der Nachlass-Fälle ist allerdings sehr unterschiedlich. So waren für München ca. 25.000 Einträge und für Schrobenhausen ca. 13.000 Einträge erfasst.
Positiv war, dass sich im Nachgang zu dieser Veranstaltung fünf neue Erfasserinnen und Erfasser gemeldet haben und inzwischen schon fleißig mitarbeiten. Damit sind für München 16 Personen und für Schrobenhausen drei Personen aktiv.
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München: allgemeiner Erfahrungsaustausch und Workshop
Winfried Müller berichtete über den Deutscher Genealogentag in Tapfheim, an dem sich auch die Bezirksgruppe Oberbayern mit einem Stand beteiligte. Zweiter Punkt war die Präsentation zum Mitmachprojekt „Erfassung der Erbrechtsregister“ am 22. September 2022 im Staatsarchiv München. Im weiteren Verlauf des Treffens wurde dann noch über den Stand der Planung zum Tag der Familienforschung am 15. Oktober 2022 in Planegg gesprochen.
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