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Die Ausstellung "Ries Ade"
Frau Kugler, die Leiterin des Stadtmuseums von Nördlingen spricht über die Ausstellung "Ries-Ade", die zur Zeit in Nördlingen stattfindet. Sie berichtet über die ausgewerteten Quellen, von den Schifffahrtslisten, den Akten im Stadtarchiv, dem Mormonenarchiv, den Nachforschungen in Amerika, wie viele Zufälle nötig waren um die Lebensgeschichte von einigen Auswanderern zu dokumentieren. Sie spricht über die Auswanderungsgründe, häufig Armut, Vorbestrafte (meist Armutsdelikte wie Bettel oder Diebstahl), oder auch heiratswillige junge Frauen. Insgesamt wurden bisher 2800 Auswanderer aus dem Ries nach Amerika gefunden und in einer Datenbank zusammengestellt. An einigen Beispielen zeigt sie den Erfolg oder Misserfolg der Auswanderer.
Die lebendige Schilderung dieser Lebensgeschichten gibt einen sehr schönen Einblick in das frühere Leben, sowohl in Deutschland als auch in Amerika. Frau Kugler berichtet über die Auswandereragenturen, die es in fast jedem Ort gab. Sie boten neben Schiffspassagen auch Hilfestellungen und Informationsmaterial an. Wer eine Passage gebucht und bezahlt hatte, bekam einen Reisepass vom Magistrat. Es gab viele Zeitungsanzeigen, sowohl von Auswandereragenturen, als auch von Familien, die sich verabschiedet haben. Viele sind aber "schwarz" ausgereist, haben sich z.B. als Schiffsjunge für die Überfahrt verdingt. Die Menschen waren fasziniert vom Land der Freiheit. Zum Schluss geht sie noch kurz auf die Ausstellung "Good Bye Bayern, Grüß Gott Amerika" ein.
Herr Eßmann hat auf dem Laptop die Auswandererdatenbank geöffnet, und so können die Anwesenden in der Datei stöbern.
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Mitgliederversammlung Oberpfalz 2004
Die Mitgliederversammlung war ordnungsgemäß einberufen. Die Vorsitzende berichtete über die Ereignisse des vergangenen Jahres. Wir haben 96 Mitglieder und damit vier Delegierte für die Landesausschusssitzung 2005. H.-P. Alkofer gab den von den Kassenprüferinnen für richtig befundenen Kassenbericht. Entlastung wurde dem Vorstand erteilt.
Nach der Vorlage des Jahresprogramms 2005 wurde die längst fällige Ergänzung des bereits im Jahre 1989 von der Universität erstellten Kataloges besprochen. B. Feihl, Dr. A. Vogt und G. Paulus erklärten sich zur Mitarbeit bereit. In der Zwischenzeit wurden bereits Gespräche mit den zuständigen Bearbeitern an der Uni geführt. Leider ist das damalige Programm nicht mehr zu verwenden. Der Vorschlag ist, den bestehenden Katalog einzuscannen, damit die noch zu erfassenden Bestände mit einem heute gebräuchlichen Programm eingegeben und eine CD veröffentlicht werden kann. Die anfallenden Ausgaben wurden genehmigt.
Der vorgesehene Vortrag von Frau Lore Schretzenmayr, anhand ihrer eigenen Familienaufzeichnungen über den "Ausstieg einer Familie aus der bäuerlichen Tradition", entfiel auf Grund der fortgeschrittenen Zeit. Er wird zu einem späteren Zeitpunkt nachgeholt.
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Lektüre aus Kirchenbüchern
für Anfänger und interessierte Fortgeschrittene: Gelesen wurde aus neueren (19. Jh.) Kirchenbüchern, die tabellarisch und ordentlich geführt waren. Aber auch hier zeigte sich wie wichtig Sorgfalt und Genauigkeit sind.
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Einführung in die bayerische Heraldik
In diesem lebendigen und fesselnden Vortrag wurden anhand bayrischer Wappen aus verschiedenen Zeiten die Regeln der Heraldik und die Bedeutung der Bilder und ihrer Anordnung ausführlich erklärt.
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Besuch der Ausstellungen "Good Bye Bayern - Grüß Gott Amerika" und "Ries Ade"
In der Alten Schranne in Nördlingen beginnt um 10.00 Uhr die Führung durch die Ausstellung "Good Bye Bayern - Grüß Gott Amerika".
Die Ausstellung bezieht sich auf die Auswanderungen in die USA und zwar aus dem ganzen früheren Herrschaftsgebiet von Bayern. Die Ausstellung zeigt in der ersten Etage die Gründe für die Auswanderungen auf. Neben den religiösen Gründen (Pietisten, Mennoniten, Juden) gab es natürlich auch politische und persönliche Gründe, die eine Auswanderung zur Folge hatte. Die Ausstellung zeigt anhand einiger Beispiele die Auswanderungsgründe auf. Eindrucksvoll kann man an den verschiedenen Schiffsmodellen sehen, wie die Passagiere untergebracht waren und wie sich die Bedingungen im Laufe der Jahrhunderte veränderten. Es wird aufgezeigt, welche Papiere nötig waren um ausreisen zu können. Im nächsten Stockwerk ist die Ankunft in den USA und der weitere Weg dargestellt. Die meisten Einwanderer kamen in New York an, so dass diese Stadt zeitweise die zweitgrößte "deutsche" Stadt war. Anhand von Landkarten kann man die Ansiedlungen der deutschen Einwanderer studieren. Anfangs lebten die meisten an der Ostküste bzw. im großen Seenland, mit dem Bau der Eisenbahn wanderten sie westwärts. Die Lebensbedingungen waren sehr unterschiedlich. Manche brachten es zu Reichtum, sie waren im richtigen Moment an der richtigen Stelle, hatten den richtigen "Riecher". Einige landeten in den Slums, der Großteil waren Arbeiter oder Farmer, die in gesicherten Verhältnissen lebten.
Nach dem Mittagessen führt Herr Wegele die Gruppe vorbei an der Kirche St. Georg und dem "Daniel" zum Rathaus und weiter zum Stadtmuseum. Frau Kugler, die Leiterin des Stadtmuseums begrüßt die Gruppe zur Führung durch die Ausstellung "Ries Ade". Sie berichtet, wie es zu der Ausstellung kam. Anhand der Passagierlisten begann ein kleines Team die Rieser Auswanderer zu suchen und deren Lebensweg zu rekonstruieren. Tausende Männer, Frauen und Kinder wanderten in den letzten Jahrhunderten aus dem Ries nach Amerika. Es entstand eine Auswandererdatei, die im Internet eingesehen werden kann. Diese Datenbank besteht auch weiter wenn die Ausstellung beendet ist. Die Ausstellung zeigt die Lebensgeschichte von einigen Riesern. Mancher scheiterte in Amerika und kam zurück. Viele Briefe zeigen, wie heimatverbunden die Ausgewanderten waren, häufig plagte sie Heimweh. Karl Beyschlag wanderte in die USA aus (auf Anraten des Magistrats, da er ein "unbequemer, kritischer Schreiber" war) und gründete dort die Freidenkervereinigung. Es gab viele Gründe für die Auswanderung, z. B. auch die Heiratsgesetze des 19. Jahrhunderts. Die Armut führte häufig zu kleineren Diebstählen und damit immer weiter in das Elend. Die Auswanderung war eine Chance für einen Neubeginn. Frau Kugler zeigt gegen Ende der Führung noch den berühmtesten Nördlinger Auswanderer, den Metzgersohn Oskar Mayer, der mit Mayers Würstchen reich wurde.
Der Tag endet mit einem gemütlichen Beisammensein im Cafe.
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