Suche nach Terminen

z.B. 23.11.2024
z.B. 23.11.2024
z.B. 23.11.2024

Das verblassende Erbe. Problematik und Verfahren digitaler und neue Wege analoger Langzeitarchivierung

Veranstaltungstermin: 
Donnerstag, 17. Juni 2004 - 0:00
Referent: 
Dr. Lupprian
Veranstalter: 
BLF-Bezirksgruppe Oberbayern

Herr Dr. Lupprian ist Leiter des Referats Informationstechnik bei der Generaldirektion der staatlichen Archive Bayerns. Dankenswerterweise hat er sich der Mühe unterzogen, seinen Vortrag auf die Belange der Familienforscher auszurichten.

Auf dem PC eines Familienforschers finden sich i.a. Texte, Datenbanken, Bilder, aber auch (Vektor-) Grafiken, Ton- und Videoaufnahmen. Aufgrund begrenzter Haltbarkeit von Datenträgern bestehen kurzfristige Risiken: Festplatten können jederzeit versagen! Dagegen hilft nur regelmäßige, gewissenhafte Datensicherung in Form von Sicherheitskopien auf einem externen Medium wie zweite oder externe Festplatte, Diskette (Daten in komprimierter Form) oder CD-R, am besten aber auf (hochwertigem) Magnetband. Abzuraten ist von der Verwendung von CD-RW und DVD.

Probleme der langfristigen Archivierung ergeben sich aus der sehr schnellen Entwicklung der Computertechnik in Hardware (Verfügbarkeit entsprechender Laufwerke) und Software (veränderte und neue Datenformate), aber auch durch die begrenzte Haltbarkeit digitaler Medien wie CD-ROM: Selbstgebrannte CDs haben keine Schutzschicht und sind daher empfindlich gegen Kratzer und Schmutz, durch Pilzbefall kann sich die Datenschicht ablösen.

Als zumindest mittelfristige Lösungen wird empfohlen, die Daten auf offengelegte, freie Datenformate zu konvertieren. Solche sind:

  • Für Text: ASCII bzw. ISO Latin-1 (Textformatierung geht verloren!) und XML (Dokumentenstruktur lässt sich getrennt als DTD aufbewahren), die zukunftsträchtige Lösung.
  • Für Datenbanken: Ebenfalls XML mit DTD (Anm.: Der neue GEDCOM-Standard 6 für Genealogiedatenbanken folgt bereits diesem Prinzip).
  • Für Bilder: TIFF (führt zu großen Dateien) bzw. JPEG2000 (verlustfreie Komprimierung, noch nicht verbreitet)
  • Für Vektor-Grafiken: SVG (Skalierbare Vektor-Grafik, lesbarer Text, abgeleitet von XML)
  • Für alle drei Datentypen zusammen: PDF/A (Archivierungsversion von PDF, Untermenge von PDF, ab ca. 2005 verfügbar, per Acrobat Reader lesbar)
  • Für Audio- und Videodateien: Noch keine stabile Lösung in Sicht.

Als langfristige Lösungen bieten sich nicht nur digitale, sondern auch analoge Methoden an. In der digitalen Welt empfehlen sich Migration (die Daten müssen rechtzeitig auf neue Medien und Formate umgesetzt werden, Datenverluste sind nicht auszuschließen) und, nur eingeschränkt, Emulation (die Originalformate bleiben erhalten, die alten Programme laufen in neuer Umgebung; risikobehaftet und hilft nicht bei nicht mehr verfügbaren Laufwerken).

So bleibt als Lösung die analoge Langzeitkonservierung:

  • Alles auf hochwertigem Papier ausdrucken, Texte in computerlesbarer Form (OCR-Progamme wird es immer geben). Es ergibt sich ein Mengen- und Auswerteproblem. Auch wird säurefreies Papier durch Umwelteinflüsse angegriffen.

Eher für Archive geeignet:

  • Ausgabe der Daten als Bilder auf Mikrofilm, einem sehr stabilen Medium. Für Texte, Datenbanken (XML), stehende Bilder und Grafiken (SVG).
  • Anstatt Mikrofilm Verwendung hochstabiler Träger aus speziellen Metalllegierungen bei extremer Verkleinerung der Bilder (so kann man 30 000 A4-Seiten auf einer Fläche von 50 x 50 mm speichern = 12 Seiten pro Quadratmillimeter).

Welchen Weg man auch wählt: Langzeitarchivierung kostet (viel) Geld.

Empfehlenswerte Lektüre:
Uwe M. Borghoff - Peter Röding - Jan Scheffczyk - Lothar Schmitz, Langzeitarchivierung. dpunkt-Verlag, Heidelberg 2003.

(Werner Bub)

Art der Veranstaltung: 
Vortrag, Referat
Region/zuständiger BLF-Bereich: 
BLF-Bezirksgruppe Oberbayern

Herr Petersen stellt seine Familienforschung vor

Veranstaltungstermin: 
Donnerstag, 1. Juli 2004 - 0:00
Referent: 
Herr Petersen
Veranstalter: 
BLF-Bezirksgruppe Schwaben

Herr Petersen hat eine Präsentation auf dem Computer erarbeitet. Seine väterlichen Vorfahren stammen aus Schleswig-Holstein. Er stellt sein Forschungsgebiet vor, seine Ahnen (fast alle mit Bildern!), gesammelte Lebenserinnerungen usw. Seine mütterlichen Ahnen waren in Schwaben im Raum Wertingen beheimatet. Er stellt auch diese Vorfahren vor. Anschließend geht er darauf ein, wie wichtig es ist, Familienanlässe zu dokumentieren und die Fotos zu beschriften. Er stellt einige Beispiele, sein umfangreiches Bildmaterial und verschiedene Schriftstücke vor.

Art der Veranstaltung: 
Vortrag, Referat
Region/zuständiger BLF-Bereich: 
BLF-Bezirksgruppe Schwaben
Teilnehmerzahl BLF-Mitglieder: 
28 Mitglieder
Teilnehmerzahl Gäste (Nichtmitglieder): 
1 Gast
Teilnehmerzahl gesamt: 
29 Teilnehmende

Leseübungen an älteren Schriften. Futterzettel als personengeschichtliche Quelle

Veranstaltungstermin: 
Donnerstag, 1. Juli 2004 - 0:00
Referent: 
Dr. Kurt Schöndorf, München
Veranstalter: 
BLF-Bezirksgruppe Oberbayern

Diese Futterzettel wurden bei Reisen fürstlicher Höfe an die beherbergenden Höfe gesandt, damit diese die Unterbringung und Verpflegung organisieren konnten. Dabei wurden Reiseteilnehmer von Stand namentlich erwähnt. Allein schon die Größe einer solchen Reisegesellschaft war verblüffend.

Art der Veranstaltung: 
Seminar, Workshop
Region/zuständiger BLF-Bereich: 
BLF-Bezirksgruppe Oberbayern
Schlagwort Thema: 

Ausflug nach Nördlingen und Oettingen

Veranstaltungstermin: 
Samstag, 10. Juli 2004 - 0:00
Veranstalter: 
BLF-Bezirksgruppe Oberbayern

Ziel war zunächst die umfangreiche Ausstellung zum Thema Auswanderung: "Good Bye Bayern - Grüß Gott America", arrangiert in Nördlingen vom Haus der Bayerischen Geschichte. Durch einen Vortrag von Frau Dr. Hamm (13.5.2004) waren wir bereits gut darauf vorbereitet. Während der Fahrt berichtete uns Herr Bub noch manches Interessante aus der Geschichte von Nördlingen und von den dortigen Sehenswürdigkeiten.

In zwei Gruppen wurden wir durch die Ausstellung geführt, die uns optisch und akkustisch die Auswandererproblematik in der Zeit 1683 - 2003, mit Schwerpunkt 19. Jahrhundert nahebrachte: Was trieb die Menschen fort, woher kamen sie, wohin zogen sie in Amerika, wie mußte die Reise vorbereitet werden, wie lebensgefährlich war die lange Reise auf dem Segelschiff über den Ozean. Beeindruckend war die Risikobereitschaft der Auswanderer und ihr Zusammenhalten an den Zielorten.

Nach dem Mittagessen im alteingessenen Wirtshaus "Zum Fuchs" mit örtlichen Schmankerln und Bier aus der letzten Privatbrauerei Nördlingens stand der Nachmittag bis 15:30 für eigene Unternehmungen zur Verfügung. Herr Bub hatte hierfür Vorschläge vorbereitet: Besuch der parallel stattfindenden Ausstellung "Ries-Ade" (Auswanderung aus dem Ries), Stadtführung, Rundgang auf der Stadtmauer (= 2,6 km), Besteigung des Daniel (90 m), Besuch der Museen (Rieskrater-, Stadt- und Eisenbahn-Museum).

Gegen 15:30 ging es dann in kurzer Fahrt noch nach Oettingen, einer idyllischen alten kleinen Stadt an der Wörnitz, deren alter Mauerring ebenfalls noch fast durchgängig erhalten ist. Oettingen ist seit fast 1000 Jahren (und noch heute) Sitz der Grafen (seit 1674 bzw. 1734 Fürsten) von Oettingen, ursprünglich Riesgau-Grafen. Im Heimatmuseum wurden wir von dessen Leiterin, Frau Dr. Petra Ostenrieder empfangen. Unter ihrer Leitung wurde das Museum in den letzten Jahren aufgebaut, wobei besonders die Präsentationstechnik beeindruckte. Auch hier wurden wir wieder in zwei Gruppen geführt. In den Ausstellungsstücken fanden sich immer wieder die Spuren der alten Ortsherren, der Grafen von Oettingen. Auch ein Scharfrichter-Schwert konnten wir dort begutachten. Als Erbstück aus ihrer Oettinger Vorfahrenschaft wurde es von unserem Mitglied Sabine Scheller dem Museum zur Verfügung gestellt.

Da wir uns nur schwer vom Museum trennen konnten, reichte die Zeit dann nur noch knapp zu einem Stadtrundgang. Bemerkenswert ist noch, daß die Oettinger Bevölkerung seit der Reformation relativ friedlich in beiden Konfessionen zusammenlebt. Die konfessionelle Trennung ergab sich als Folge einer vorangegangenen herrschaftlichen Teilung der Stadt: die Grafen von Oettingen teilten sich in zwei Linien, wovon später eine katholisch blieb und die andere evangelisch wurde. Das führte dazu, daß es noch bis in jüngste Zeit Straßen gab, auf deren einen Seite die Bewohner katholisch, gegenüber evangelisch waren, nach dem Motto "cuius regio, eius religio".

Insgesamt ein erlebnisreicher Ausflug, auch Dank der guten Organisation und Moderation durch Herrn Bub.

(Wolfgang Raimar)

Art der Veranstaltung: 
Exkursion, Ausflug
Region/zuständiger BLF-Bereich: 
BLF-Bezirksgruppe Oberbayern
Schlagwort Territorium: 

Besuch im Archiv des Marktes Bad Abbach

Veranstaltungstermin: 
Dienstag, 13. Juli 2004 - 0:00
Referent: 
Dr. Alfons Kraus
Veranstalter: 
BLF-Bezirksgruppe Oberpfalz

Der Leiter, Herr Dr. Alfons Kraus, berichtete über seine dreijährige Arbeit, aus ungeordnet gelagerten Unterlagen ein überschaubares Gemeinde- und Kirchenarchiv geschaffen zu haben. Die Sammlungen beginnen mit Cammerrechnungen ab 1635 und bieten beste Möglichkeiten für die Familiengeschichtsforschung.

Ein gemütliches Beisammensein rundete diesen Ausflug ab.

Art der Veranstaltung: 
Exkursion, Ausflug
Region/zuständiger BLF-Bereich: 
BLF-Bezirksgruppe Oberpfalz

Seiten