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Die Cholera in Aubing
In der Mitte des 19. Jahrhunderts wurde Aubing von einer verheerenden Epidemie der asiatischen Cholera heimgesucht. Der aus einer alteingesessenen Familie stammende Franz Fürst hat nun erstmals auf der Grundlage der verfügbaren Quellen den Verlauf und die sozialen Folgen der Seuche für Aubing, seine Pfarrfilialen und Langwied-Lochhausen untersucht und in einem Buch beschrieben. In seinem Vortrag stellte er die wesentlichen Ergebnisse vor.
Eine wesentliche Quelle für seine Arbeit waren die detaillierten Berichte, die Max von Pettenkofer über seine Ortsbesuche geschrieben hat. Er gehörte damals der Untersuchungskommission an, die sich um die Klärung der Ursachen der Epidemie bemühten.
Das Buch von Franz Fürst kann in der BLF-Bibliothek in München ausgeliehen werden.
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Bibliotheksöffnung und Workshop Grundlagenkurs PC/AGES
Die Bibliothek wurde rege (16 Besucher) genutzt. Mehrere Sammlungen Sterbebilder wurden gescannt. Neben der geleisteten Lesehilfe (von Manfred Wegele) bei alten Dokumenten wurde an einem PC eine AGES-Schulung durchgeführt. An mehreren PCs fanden Datenaustausch und Anleitungen statt.
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Maße und Gewichte
Wer sich mit Familien- und Heimatforschung beschäftigt, stößt zwangsläufig irgendwann auf Begriffe wie Zoll, Fuß oder Elle; Tagwerk, Jauchert und Dezimal sowie sonstige Gewichts- und Flächenbegriffe. Aber nicht nur unsere Vorfahren mussten sich mit einer Vielzahl verschiedener Werte, die hinter diesen Begriffen standen herumschlagen. Die in den alten Protokollen und Verträgen verzeichneten Werte von Grundstückskauf und -verkauf oder Hofübergaben sind je nach der betreffenden Zeit und Örtlichkeit unterschiedlich zu betrachten.
Herr Petersen begann mit dem Begriff Heitschäffel, der in seiner Heimat an der Förde verwendet wird. Es ist ein Flächenmaß und entspricht etwa dem bayerischen Tagwerk. Ein Grundbegriff bei Gewichten ist das Pfund – eines der ältesten Gewichte. Allerdings war das Gewicht eines Pfundes überall unterschiedlich. Gold- und Silberschmiede sowie Apotheker hatten noch zusätzlich kleinere Gewichte. Bei den Längenmaßen war die Elle ein Grundbegriff. Damit wurde vor allem Leinen, Wolle und Seide gemessen, doch auch hier war eine Elle nicht gleich einer Elle. Ein wichtiger Punkt bei der Preisfestlegung für Händler ist dieses Maß. Die Bezeichnung Fuß oder Schuh war bei Bauten und Ausmessungen von Flächen benutzt. Der Grundbegriff Fuß/Elle beim Berechnen Breite mal Länge für Hof- und Ackerflächen musste auch regionweise gesehen werden. Auch der Quadratfuß wurde erläutert. Als nächstes ging der Referent auf Körpermaße ein: 1 Schaff ergibt 8 Metzen oder 32 Vierlinge oder 128 Achtel. Bier und Wein wurde mit Maß und Fuder gemessen: 1 Maß entspricht 2 Seidel (der Begriff wird auch heute noch verwendet), 4 Quartel oder 8 Achterle. Viele früheren Bezeichnungen findet man auch heute noch so wie in der Seefahrt Knoten, Seemeilen, Glasen oder Faden. Auch Angaben in Zoll, Gold in Karat oder Fußballfelder in Fuß usw. sind heute noch gebräuchlich. Anhand eines Fußballfeldes ging er auf diese alten Begriffe ein. Weiter erklärte er den Daumenabdruck, mit dem ein Zoll festgelegt wurde. Die 12-er Basis war die Systemgrundlage für das Zahlensystem also 6 – 12 – 24. Alltäglich findet man das System heute bei der Zeit (24 Stunden, 12 Monate) oder bei Eierschachteln usw.
Der Pariser Fuß (32,48) war der Vergleichsfuß und ist 12 Zoll lang, da entspricht jeder Zoll 12 Linien und jede Linie 10 Diot-Punkte. Im Vergleich dazu war der Augsburger Fuß 29,619 und der Rheinländer 31,361 cm groß.
Eine gute Quelle zu diesem Thema ist das älteste Taschenbuch von 1828 von J. E. Nelkenbrecher: Münz= Maaß= und Gewichtskunde, das im Internet zu finden ist. Ein häufiger Begriff in alten Unterlagen ist das Jauchert, damit wird eine Wiese bezeichnet, die ca. 1.400 m² groß ist, bzw. ein Tagwerk beim Acker. Das Metrische System wurde im Königreich Bayern am 1. Januar 1872 eingeführt. Die Frage ist, wie kam man zum Meter? Bereits 1668 veröffentlichte Abbe Jean Picard das Sekundenpendel mit einem Ausschlag von 0,994 m. Das setzte sich damals nicht durch. Zwischen 1792 bis 1799 wurde die Weltkugel „vermessen“ und die Länge von Pol zu Pol mit 40.002 km festgelegt. Der Bayrische Fuß wurde auf 0,291859 cm festgelegt. Das Bayrische Hohlmaß Scheffel (6 Metzen ergeben 1 Scheffel) mit 37,0596 ist im Verhältnis zum Württemberger Scheffel 19,58 deutlich mehr. Mit dem Hohlmaß wurde immer Volumen gemessen – „ein gestrichen Maß“ war ein Grundbegriff, der noch heute im Sprichwort „ich habe das Maß gestrichen voll“ Verwendung findet.
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Familienforscher-Stammtisch
Der Abend stand unter keinem besonderen Thema, sondern diente der gegenseitigen Hilfe im Forschergespräch. Zur Sprache kamen auch Anregungen für die Delegiertenversammlung.
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Großes Stammtischtreffen 2018 in Augsburg - 17. Großer Schwäbischer Forscherstammtisch - 5. Regionaltreffen Süd der DAGV
Am 14. April trafen sich 43 Forscher/-innen von acht Vereinen (BLF, GFF, GFO, AFAG, VGKBW, IGAL, DAGV, GFW/BSW) und elf Stammtischen (Stammbaumtisch Nordschwaben, Stammtisch Hirblingen, Stammtisch Ostallgäu, Stammtisch Kempten, Stammtisch Günzburg, Stammtisch Miesbach, Stammtisch Rosenheim, Stammtisch Ulm, Stammtisch Ingolstadt, Stammtisch Lampertshofen, Stammtisch Leutkirch). Manfred Wegele, der stellv. Vorsitzende der Deutschen Arbeitsgemeinschaft Genealogischer Verbände und Vorsitzender des Bayerischen Landesvereins für Familienkunde, begrüßte alle anwesenden Familienforscher/-innen recht herzlich und dankte Frau Scheller und Frau Missel für die Bereitstellung der Kuchen (alle von den beiden selbst gebacken) und die Versorgung mit Getränken. Er sprach kurz über die Entstehung dieses jährlichen Forschertreffens und die bisherigen Veranstaltungen. Hauptzweck sei es, sich in freundschaftlicher Atmosphäre zu treffen, um Erfahrungen und Informationen auszutauschen und gemeinsame Projekte auszuloten. So ging auch dieses Jahr eine offizielle Einladung an die 14 DAGV-Vereine des Südens (inkl. Österreich und Schweiz) und die zahlreichen Stammtische. Kurzfristig mussten einige absagen, teilweise aus gesundheitlichen Gründen.
Traditionell stellte jeder Stammtischleiter oder Vereinsvorsitzende seine Gruppierung vor.
Dr. Thomas Held, der Vorsitzende des „Vereins für Familienkunde in Baden Württemberg“, stellte sich und die Aktivitäten des Vereins vor.
Willi-Martin Jäger, Vorsitzender des „Arbeitskreises Familien- und Ahnenforschung Geislingen/ Steige e.V.“ berichtete über die Aktivitäten im vergangenen Jahr. Das Archiv ist zweimal im Monat geöffnet, zusätzlich wird monatlich ein Forschertreffen angeboten. Die OFBs werden überarbeitet. Das neuste Projekt ist die Digitalisierung der Standesamtsunterlagen.
Jan Ruben Haller informierte über das dieses Jahr erscheinende 1000 Seiten umfasste Chronik von Bartholomä.
Jutta Höger forscht im Raum Plochingen.
Ulrich Binder ist Leiter des „Forscherstammtisches Ulm und Umgebung“, er sprach über Treffen und die Aktivitäten. Er hat 720.000 Personen in seiner Datenbank (überwiegend evangelisch), aus dem Gebiet Neu-Ulm, Ulm und Raum Geislingen. Er arbeitet am Ulmer Pfarrerbuch, das immer umfangreicher wird, da stets neue Ergänzungen gefunden werden.
Edgar Hubrich, der stellv. Vorsitzende der GFF (der größte Verein des Südens), gegründet 1921, sprach über mehrere Großprojekte, die in Arbeit sind, eines davon ist die neue Website mit einem Mitgliederbereich für aktive Mitarbeit in Projekten. Bei der Kooperation mit dem Staatsarchiv Nürnberg geht es um die Ansässigkeitsakten, Verehelichung- und Konzessionsakten (ca. 400.000 AVK-Akten), ein Akt enthält alles, was es zu einer Person so gibt – eine hervorragende Quelle für Familienforscher. Ein Teil dieser Akten ist im Programm FAUST erfasst, der große Teil wird nun eingescannt und eingegeben. Ein weiteres Scanprojekt ist in Zusammenarbeit mit dem kirchl. Archiv Nürnberg die Erstellung der Register für ca. 100.000 Karteikarten der Stadtkirche Bayreuth. Die Kooperation beim Sterbebildprojekt mit dem BLF besteht seit 2 Jahren, heute wurden 160 GB Sterbebilder-Scans übergeben.
Sabine Scheller beschrieb die Gründung des Stammtisches „Familienkunde Kempten“ und das Forschungsgebiet ihrer Stammtischteilnehmer, ferner ging sie auf das Projekt Heiratskartei Stadtarchiv Kempten ein. 92 verkartete Orte wurden gescannt, in Excel-Dateien eingegeben und auf der BLF-DVD veröffentlicht.
Als Nächster stellte Manfred Wegele seinen „Stammbaumtisch-Nordschwaben“, die Entstehungs-geschichte und Entwicklung vor. Eine Liste mit den erstellten und in Arbeit befindlichen Ortsfamilienbüchern sowie die Forscherprofilliste erläuterte er. Anschließend ging er auf die Struktur des BLF mit seinen 4 Bezirksgruppen und 32 Stammtischen ein. Die Mitgliederzahl ist steigend, inzwischen ist der BLF der zweitgrößte Verein des Südens und die Bezirksgruppe Schwaben hat 441 Mitglieder. Er selbst hat zahlreiche Ortsfamilienbücher erstellt und gibt zwei Familienzeitschriften heraus.
Marie-Luise Missel ist Mitglied des Stammtisches Lampertshofen und überbringt Grüße von Anna Probst, die leider kurzfristig absagen musste. Die Treffen sind sehr gut besucht, das Forschungsgebiet an der Grenze Oberbayern – Schwaben führt die Forscher mehr in die schwäbischen Archive.
Hermann Kleitner erforscht nicht nur seine Familiengeschichte, sondern auch die Augsburger Geschichte und Mühlen.
Herr Wernberger sprach über die Stammtische Rosenheim und Miesbach, die er beide leitet. Es treffen sich in den ungeraden Monaten 10 bis 23 Forscher (in Rosenheim mehr als in Miesbach) zum Erfahrungsaustausch, Vorträgen und kleinen Exkursionen, auch Lesehilfe und Sterbebildscannen stehen auf dem Programm.
Rudi Stiening sprach über den „Forscherstammtisch Ostallgäu“, gegründet vor 22 Jahren mit vielen Stammgästen und wechselnden Besuchern, je nach Programm. Neben dem Friedhofsprojekt unterstützt die Gruppe auch das Sterbebildprojekt. Er hat eine Chronik für den Ort Leinau geschrieben und übergibt ein Buch an den BLF für die Bibliothek. Das neueste Projekt ist die Erforschung und Dokumentation aller Feld- und Wegekreuze der Gemeinde.
Der Stammtisch Günzburg wird von Anton Seitz geleitet, er erläuterte sein Konzept und seine Probleme, ein Lokal zu finden, was jetzt endlich ein glückliches Ende hatte. Die Teilnehmer stammen überwiegend aus dem nördlichen Kreis, keine aus dem Süden, dafür einige Forscher, die auch im Sudetenland auf Ahnensuche gehen. Günzburg gehörte zu Vorderösterreich, daher entbrannte eine lebhafte Diskussion über die Forschungsmöglichkeiten und wo (z.B. in Innsbruck und Wien) man die Unterlagen findet.
Frau Riepl hat Vorfahren in Bayern und Baden-Württemberg.
Herr Hausmann forscht im Ries und in und um Stadtbergen.
Lothar Danninger ist Mitglied beim Stammtisch Ingolstadt, er ging auf die Aktivitäten ein. Der Leiter, Anton Frank, bietet wieder einen VHS-Kurs zum Thema Ahnenforschung an. Wer im Raum Ingolstadt forscht, darf sich gerne an den Stammtisch wenden.
Herbert Petersen forscht neben Bayern vor allem nach seinen väterlichen Vorfahren im hohen Norden, dabei ist vor allem die Namensgebung ungewöhnlich.
Stefan Pusinelli sucht seine Ahnen auf italienischem Gebiet, auch hier gibt es einige Besonderheiten und online-Forschungsmöglichkeiten.
Marianne Fugger führte eine Fugger-Schaumünze von 1528 vor, sie geht in die Runde. Das Forschungsgebiet ist die Linie Fugger von Reh. Aktuell planen sie das Familientreffen im August in Nürnberg.
Alexander Zöschinger informierte über die Entstehung des Stammtisches „Augsburger Land“. Die Teilnehmer kommen aus dem nördlichen Landkreis, weniger aus dem Süden, die Treffen sind gut besucht. Er selbst forscht im Dachauer Raum und bei Ingolstadt.
Frau Dr. Schwarzenberger kommt aus Bobingen und forscht väterlicherseits im Donau-Ries und mütterlicherseits in Niederbayern.
Frau Kallab und ihr Neffe sprachen über ihr Forschungsgebiet Südmähren.
Günther Manz fand seinen ältesten Ahnen in der Schweiz. Er ist aktiv im Freundeskreis des Stadtarchives Augsburg und hat im Stadtarchiv sehr viele Stunden ehrenamtlich gearbeitet und zwei Findbücher erstellt.
Herbert Heuß ist Österreicher, seine Forschungen führen ihn aber oft über die Grenze nach Bayern. So besucht er wann immer es geht die Stammtische in Kempten und Leutkirch. Sein Projekt ist die Erstellung eines Familienbuches von Langen und die Zusammenführung von Stammbäumen des Bregenzer Landes. In den 90er Jahren wurden die Daten schon einmal per PC erfasst und inzwischen auf ein neues Format umgestellt, das bietet die Grundlage für das Projekt. Er ist regelmäßig in Leutkirch, der Stammtisch dort hat eine „Stammkundschaft“ von 10 bis 15 Personen.
Herr Meyer berichtete über die Gruppe „IGAL“ (Interessengemeinschaft Ahnenforschung Ländle, Landesverein für Familienforschung in Vorarlberg), die vor allem im Gebiet um Lustenau/Dornbirn aktiv forscht. Er ist der Redakteur des regelmäßig erscheinenden Vereinshefts „Genealogie Ländle“, er verteilte einige Exemplare. Neben den Vereinstreffen findet jede Woche in einer anderen Region ein Stammtischtreffen statt, die gut besucht sind. Zwei bis drei Publikationen erscheinen pro Jahr, zuletzt die Seeger-Chronik. Ein neues Projekt ist die Kooperation von IGAL mit den Gemeinde- und Pfarrarchiven, bei dem in Vorarlberg alle Matriken indiziert werden.
Christine Löbermann erforscht ihre väterlichen Vorfahren „die Schöffthaler“ die aus Niederbayern kommen.
Helmut Drobnitsch hat seine Ahnen verteilt von Galizien durch das Habsburger Reich bis in den hohen Osten. Er vertritt die „Eisenbahner-Genealogen im BSW (Bahnsozialwerk)“. Die Regesten der Vorarlberger Unterlagen im Staatsarchiv Augsburg ist als Buch erschienen und findet sich auch in der Bibliothek des BLF.
Herr Schimanski und Herr Dr. Holzschuher arbeiten an einem Archiv über ihre „Holzschuh-Sippe“, die bis 1080 lückenlos zu verfolgen sind.
Bis zur Mittagspause wurde die Bibliothek besucht und das Gruppenbild erstellt.
Hermann Kleitner, geboren und aufgewachsen in der Firnhaberau, nahm sich in seinem Vortrag die beiden großen Augsburger „Wasserversorger“ Wertach und Lech vor. Der Lech reichte früher im Westen und ging bis zur Iller. Später wanderte das Flußbett nach Osten. Für die Kraftwerke und Mühlen waren die großen Flüsse nicht geeignet (wechselnder Wasserstand), so fanden diese ihren Platz an Kanälen und Nebenzweigen des Lechs. Mit dem Bau des Hochablasses konnte der Lech besser reguliert werden. Es gab aber auch viele Streitigkeiten um das Gebiet. Denn wer den Hochablass hatte, bestimmte auch ob und wieviel Wasser die Stadt Augsburg hatte. Von Füssen bis zur Mündung in die Donau wurde der Lech mit 23 Staustufen versehen. Das zerstörte die Natur und ein Fischsterben setzte ein. Bis 2025 müssen alle Staustufen mit einer Fischtreppe versehen sein. Der Forggensee wurde 1954 aufgestaut und bildet damit die erste Staustufe. Der Reihe nach ging der Referent auf die Staustufen, den Bau und die Bedeutung für das Gebiet ein. Eines der Gewerbe am Lech waren die Flößer, ein lukrativer aber auch gefährlicher Beruf. Bis zu 150 mal fuhr ein Flößer von Augsburg bis Wien. Die Lechhauser Flößerei soll wieder teilweise hergerichtet werden. Das Lechhochwasser 1910 richtete viel Schaden an, nicht nur durch das Wasser, vor allem durch den Sand und den Schlamm. Das Militär unterstützte die Bevölkerung bei der Aufräum- und Säuberungsaktion. Leider kam es nur 19 Jahre später zu einer Eiskatastrophe. Mit einer Innenansicht verwies er auf die tolle Technik eines Kraftwerkes. 1901 wurde das Lech-Elektrizitätswerk bei Gersthofen gebaut. Seit dem Bau des Lechkanals bis Ostendorf mit 4 Kraftwerken hat der Lech leider nur noch wenig Wasser. Zuletzt ging er auf die Kraftwerke von Augsburg bis zur Donau ein. Die letzte Staustufe ist bei Rain am Lech.
Herr Wegele danke Herrn Kleitner für den hochinteressanten, kompetenten mit Humor gewürzten Vortrag.
Nach der Stärkung mit Kaffee und Kuchen, nahm Edgar Hubrich ein großes Thema in Angriff. Es ging um Datenschutz und die neue europäische Datenschutzrichtlinie, die auch für Vereine gilt. Die Änderungen sind seit 2 Jahren bekannt und der Großteil davon bereits früher Gesetz. Es geht um die Daten der lebenden Personen, daher sollte zuerst jeder schon mal seine Daten schützen – Laptop, PC, Handy mit Passwort schützen. Wenn man Daten von lebenden Personen, z.B. für ein Orts-familienbuch verwenden möchte, empfiehlt sich die schriftliche Einverständniserklärung. Für Vereine ist ein Verarbeitungsverzeichnis wichtig – also Aufzählung, wer verwendet welche Daten. Diese Bestandsaufnahme sieht er auch als Chance. Man darf nur die Daten erheben, die für den Vereinszweck nötig sind. Erklärung, wofür die Daten gebraucht werden, z.B. Geburtsdatum zur Feststellung der Volljährigkeit. Ein Muster für die Verarbeitungsverzeichnis kann man auf der Seite des BayLDA downloaden (https://www.lda.bayern.de/de/infoblaetter.html). Mit Dienstleistern müssen Verträge geschlossen werden (haben die Dienstleister im eigenen Sinne vorrätig). Dokumentiert werden muss auch wie gelöscht wird, dabei müssen wieder gesetzliche Vorgaben, wie Zahlungen müssen 10 Jahre nachvollzogen werden können, berücksichtigt werden. Zuletzt ging er auf einige Besonderheiten ein. Ordner mit Daten müssen in abschließbaren Schränken gelagert werden. Die Vereinscomputer müssen mit einem Kennwort gesichert sein. Forscherprofillisten: sie fallen unter die Willenserklärung. Um an einem Projekt teilnehmen zu können, müssen auch die Daten erhoben werden. In einer Projektbeschreibung wird das erläutert und damit ist es legitim. Daten von Verstorbenen sind nicht geschützt – allerdings ein Bild der Person 10 Jahre lang.
Anschließend übernahm Frau Scheller den allgemeinen Informationsteil. U.a. stellte sie die Onlinesuche des Sterbebilderprojektes und des Friedhofsprojektes vor. Ausführlich ging Frau Scheller auf die Bedeutung des Friedhofsprojektes ein. Sterbebilder von einer Person gibt es viele, Grabstein nur einen. Das Thema Urheberrecht wird häufig mit dem Datenschutz verwechselt. Sie erläuterte anhand praktischer Beispiele den Unterschied. Es folgte eine rege Diskussion. Auch das Projekt „Todesanzeigen“ wurde von Frau Scheller vorgestellt, je nach Zeitung kann man die Todesanzeigen bis zu 1 Jahr herunterladen und speichern. Bitte beachten – erfasst werden dürfen nur die Verstorbenen, nicht die lebenden Nachkommen/Familienangehörigen. Problematisch ist die Erfassung Familienanzeigen, die sich auf Lebende beziehen, also Geburtsanzeigen, Heiraten, Jubiläen usw.
Der Nachmittag stand zum Informations- und Erfahrungsaustausch zur Verfügung.
Das nächste Treffen findet voraussichtlich im April/Mai 2019 in Pforzen statt.
Übersicht der Großen Schwäbischen Forscherstammtische
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