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Digitale Angebote der bayerischen Bibliotheken für die Familienforschung
Herr Dr. Lübbers erläuterte sozusagen online die digitalen Angebote der Bayerischen Staatsbibliothek. Die Suche mit den gängigen Suchmaschinen liefert nur Ergebnisse an der Oberfläche, aber erst wenn man in die Tiefe geht, kommen viele Informationen zu den Vorfahren ans Licht. Eine Liste mit den entsprechenden Links gibt den Teilnehmern die Möglichkeit, selber in den Tiefen zu forschen.
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17. Nordschwäbisch-Mittelfränkisches Forschertreffen 2012 in Höchstädt
Am 13. Oktober 2012 trafen sich 47 Familienforscher zum 17. Nordschwäbisch-Mittelfränkischen Familienkundetreffen in Höchstädt/Donau. Manfred Wegele, Mitorganisator des Treffens, übernahm wie immer die Begrüßung der Familienforscher. Er dankte Frau Elisabeth Weilnböck für die Organisation des Treffens. Herr Gerhard Beck, der Initiator der Treffen ging kurz auf die Geschichte der Treffen ein und gab bekannt, dass Herr Gerhard Bauer das nächste Treffen in Roth organisiert.
Nach der traditionellen Vorstellungsrunde (jeder Teilnehmer stellte sich, sein Forschungsgebiet und Projekte vor) erläuterte Frau Weilnböck die Geschichte und Quellenlage der Stadt mittels einer Power-Point-Präsentation. Nachdem sie durch ihre Vorfahren viele Ahnen in Höchstädt hat, arbeitet sie inzwischen an einem Ortsfamilienbuch von Höchstädt. 1081 war die erste Erwähnung der Stadt „Honistetten". Es gab die alte und neue Stadt. 1505 ging die Stadt an Pfalz-Neuburg. Pfalzgraf Ottheinrich führte 1542 die Reformation ein. Herzog Wolfgang Wilhelm, der Sohn des Pfalzgrafen Philipp Ludwig, wechselte 1614 zum katholischen Glauben. Die evangelischen Kirchenbücher wurden einfach weitergeführt, es gibt nur einen Eintrag des Pfarrers, der den Religionswechsel erwähnt. Der Glaubenswechsel führte zu großen familiären Problemen mit seiner Mutter, die ihren Witwensitz auf Schloss Höchstädt hatte. Man fand den Kompromiss, dass beide Religionen in der Stadt ausgeübt werden konnten. Nach dem Tode der Herzogin (1632) wurde die komplette Stadt katholisch. Nach der Schlacht bei Nördlingen 1634, gewonnen von der katholischen Liga, fanden in der Stadt und dem Schloss Plünderungen durch die Kaiserlichen statt. Frau Weilnböck erläuterte die Quellenlage der Stadt, von den Kirchenbüchern über Vogteiprotokolle, Urkunden, Ratsprotokolle, Amtsrechnungen, bis zu Spitalrechnungen ist reichlich Material vorhanden. Höchstädt war eine Weberstadt, auch die Ahnen von Frau Weilnböck waren teilweise Weber. Die Weberzunft erhielt 1607 von Herzog Philipp Ludwig ein Wappen. Ferner gab es in der Stadt zahlreiche Wirtschaften und 16 Bierbrauer.
Herr Wegele dankte ihr für die Präsentation, und bewunderte die geballte Kompetenz, mit der sie die Geschichte erläuterte. Auf das Buch darf man gespannt sein, auch wenn es noch auf sich warten lässt, da der Aufwand, eine Stadt zu erfassen, enorm ist.
Nach einer Pause stellte Frau Scheller das Programm HIC Leones und die neue BLF-DVD vor. Sie erläuterte die Such- und Anzeigemöglichkeiten der DVD. Anschließend sprach sie über das Friedhofsprojekt, inzwischen sind über 230 Friedhöfe fotografiert und gut 210 bereits in Datenbanken erfasst. Sie ermunterte alle Anwesenden an dem Mitmachprojekt teilzunehmen. Herr Wegele sprach kurz über den Genealogentag und stellte den Inhalt der Tagungstasche vor, die erworben werden konnte.
Nach dem Mittagessen begrüßte Frau Wanner, die Bürgermeisterin der Stadt die Anwesenden und ging kurz auf die Stadtgeschichte ein. Danach begann die Stadtführung, in zwei Gruppen aufgeteilt, mit Frau Scherer und Herrn Thomas. Im Heimatmuseum, dem ehemaligen Rathaus, begann die Führung. Nach der Geschichte des Hauses und der Stadt, erklärte er an einem Diorama die Schlacht bei Höchstädt im spanischen Erbfolgekrieg. In diesem Krieg, und damit auch bei der entscheidenden Schlacht, standen sich zwei Gruppen gegenüber, die Kaiserlichen mit roten Röcken bestehend aus Habsburg, Portugal, Savoyen, Brandenburg, Großbritannien, Das Reich und die Republik der vereinigten Niederlande. Gegenüber die Bayrischen mit den blauen Röcken bestehend aus, Bayern, Spanien, Frankreich und Köln (Erzbischof). Die beiden Truppen bestanden aus je 53.000 Mann, Infanterie und Kavallerie. Am 13. August 1704 stießen die Armeen in den Morgenstunden aufeinander. Der Kampf dauerte bis in den Abend und endete mit der Kapitulation des bayerischen Kurfürsten. Die Schacht forderte 25.000 Opfer, tot oder verwundet, 11.000 Mann wurden gefangen genommen. Diese Schlacht beendete den Krieg in Süddeutschland und er verlagerte sich in die Niederlande, nach Spanien und Italien. Eindrucksvoll wurde erläutert, wie die Bevölkerung unter der Belagerung und der späteren Besatzung leiden musste. Vor und in der Stadtpfarrkirche ging Herr Thomas mit eindrucksvollen Geschichten auf die Entwicklung der Stadt ein. Der beeindruckende gotische Taufstein vor 1400, die Seitenaltäre usw. wurden kompetent erklärt. Anschließend wurde die Schlosskapelle besichtigt, auch hier wurde auf die Geschichte des Schlosses eingegangen. Die Kapelle ist die älteste evangelische Kirche und wird heute für Hochzeiten genutzt.
Bei Kaffee und Kuchen klang der Tag gemütlich aus. Nebenbei konnte man in Dubletten stöbern, Neuigkeiten, Erfahrungen und Informationen austauschen.
Übersicht der Nordschwäbisch-Mittelfränkischen Forschertreffen
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Bayerische Ortsnamen und ihre möglichen Erklärungen
Dass die Deutung von Ortsnamen ein auch in der Wissenschaft sehr kontrovers diskutierter Bereich ist, wurde durch die Nennung der beiden Hauptrichtungen (Ortsnamen aus Rufnamen versus Ortsnamen aus Geländeformationen) vom Referent des Abends, Herrn Alexander Peren klar benannt.
Herr Peren legte die Benennungsmotivation der Urvölker nach der letzten Eiszeit dar, die sich an markanten Punkten in der Landschaft orientierten. Die wichtigen Stellen wurden so von den Erstsiedlern benannt, unwichtigere Stellen wurden von späteren Einwanderern bezeichnet. Er stellte eine Theorie der europäischen Wiederbesiedelung ab ca. 10.000 vor Chr. vor, wonach im Laufe mehrerer Jahrtausende unterschiedliche Gruppen aus unterschiedlichen Kulturen nach Europa einwanderten und Teile ihrer eigenen Kultur so in die eroberten Gebiete verankerten, dass sie heute lange zu „unserer“ Kultur zählen. Diese Völker waren die Vaskonen die Hamito-Semiten, die Kelten und die Indogermanen. Daher stammen unsere Ortsnamen auch nicht aus einer Altsprache, sondern aus mehreren. Alle Namen sind sinnhaft, auch wenn sich die ursprüngliche Bedeutung uns heute mit unseren modernen Sprachen nicht mehr erschließt.
Peren hat mit 17 ausgewählten südbayerischen Ortsnamen von Regensburg bis Chieming mögliche Namensbedeutungen erläutert, wobei einen wichtigen Aspekt die Lage des Ortes in der Landschaft darstellt. Da sich ähnlich klingende Ortsnamen möglicherweise aus dem gleichen Ur-Begriff herleiten lassen, müssen ähnliche klingende Ortsnamen zwingend auf ihre Einbettung in der Landschaft hin untersucht werden. Bietet sich eine ähnliche oder gar gleiche Umgebung für die unterschiedlichen ähnlichen Orte, so kann über die Wörterbücher von Altsprachen oder deren modernen Nachfolge-Sprachen versuchen, unter Beachtung der sprachwissenschaftlichen Lautregeln auf mögliche zugrunde liegende Bedeutungen zu stoßen, welche dann wiederum mit der Lage in der Landschaft verglichen werden müssen. So machte Peren deutlich, dass z.B. Tutzing über ein altes „dudo“ (in dem noch unser heutiges „Tuten“ steckt) als „Bereich der mit Schilfrohr bewachsen ist“ deutbar ist, was natürlich für einen Ort in der Bucht eines Sees sehr plausibel ist.
Die 35 Zuhörer erlebten einen hochinteressanten und kurzweiligen Abend mit vielen plastisch modellierten Landkartenausschnitten zu einem Thema, bei dem keine der unterschiedlichen Erklärungen letztlich beweisbar oder widerlegbar ist.
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20. Tagung altbayerischer Heimatforscher
Am 20. Oktober 2012 fand im Bayerischen Hauptstaatsarchiv München die 20. Tagung altbayerischer Heimatforscher, organisiert vom Bayerischen Landesverein für Heimatpflege e.V. in Kooperation mit dem BLF, zum Thema „Genealogie und Namenkunde“ statt.
Nach den Grußworten von Herrn Dr. Pledl (Bayerischer Landesverein für Heimatpflege), Dr. Gerhard Hetzer (Direktor des Hauptstaatsarchivs München) und Manfred Wegele erläuterte Herr Helmuth Rehm Schritt für Schritt, wie man mit Familienforschung anfängt, worauf zu achten ist und ging auch auf die Darstellungsmöglichkeiten ein. Mittels einer Power-Point-Präsentation führte Herr Dr. Wurster (Leiter des Archivs des Bistums Passau) durch die Seiten von Matricula und Monasterium im Internet und erläuterte die vielfältigen Möglichkeiten. Anschließend stellte Herr Dr. Götz (Archiv des Erzbistums München und Freising) die Personengeschichtlichen Quellen im Diözesanarchiv vor.
Nach der Mittagspause sprach Frau Scheller über das Bayerische Friedhofsprojekt, auch auf die Sterbebildsammlung und die neue BLF-DVD ging sie kurz ein. Herr Dr. Pledl erläuterte die Schwierigkeiten, in früheren Zeiten zu heiraten und ging dabei auf die Vorschriften zur Ansässigmachung und Verehelichung im 19. Jahrhundert ein. Herr Dr. Frhr. von Reitzenstein (Verband für Orts- und Flurnamenforschung in Bayern) erläuterte Ortsbezeichnungen mit Personennamen in Bayern und erklärte die Herkunft der Ortsnamen. Zum Schluss sprach Herr Dr. Bauer (Verband für Orts- und Flurnamenforschung in Bayern) über die Namensforschung in Bayern und bat die anwesenden Heimatforscher um Unterstützung bei der Dokumentation der Flurnamen.
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Datenbanken des BLF - ein Mitmachprojekt. Wie erfasse ich Friedhöfe und Sterbebilder?
Seit 2005 werden, angefangen in Nordschwaben, Friedhöfe dokumentiert, darauf ging Frau Scheller bereits bei einem früheren Vortag ein. Sie führte die Dokumentation von Friedhöfen vor. Anschließend zeigte sie im Internet Todesanzeigen, die man runterladen, abspeichern und ebenfalls in Datenbanken eingeben kann. In einer Powerpointpräsentation erläuterte Frau Scheller die Entwicklung der Sterbebilder, ging auf Besonderheiten ein und auf die Möglichkeiten der Dokumentation der Bilder (Scanner oder Foto). Beide Seiten der Sterbebilder müssen gesichert werden, nicht nur die Textseite, denn gerade die Vorderseite der Sterbebilder unterliegt einer interessanten Wandlung. Zuletzt ging sie auf die Erfassung der Inschriften in Datenbanken ein. Es ist ein Mitmachprojekt, das sich lohnt. Viele haben zu Hause Sterbebilder „rumliegen“, die gerne aussortiert werden, vor allem wenn ein Umzug ansteht. Frau Weilnböck und Herr Deuter digitalisieren zur Zeit die Sterbebilder der Bibliothek in München und arbeiten an einer komfortablen Eingabemaske.
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