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3. Bezirkstreffen 2013 in Bad Birnbach

Veranstaltungstermin: 
Samstag, 12. Oktober 2013 - 10:00
Veranstalter: 
BLF-Bezirksgruppe Niederbayern

Bad Birnbach ist das jüngste der Heilbäder im Bäderdreieck Niederbayerns und hat im Jahr 2012 das Jubiläum zur Gründung vor 1200 Jahren gefeiert.

Herr Gerauer begrüßt die Anwesenden (lt. Teilnehmerliste 29 Personen). Besonders begrüßt wurde das Ehrenmitglied, Herr Sahlmann, sowie Herr Alfons Eisch aus Frauenau mit Ehefrau.

Wir gehen zur Ausstellung "1200 Jahre Birnbach". Der Leiter des Heimatkundekreises von Bad Birnbach, Herr Josef Putz, führt sehr engagiert und kompetent durch die Ausstellung welche von den Spuren der Frühzeit über die 1. urkundliche Erwähnung über alle Begebenheiten aus den 1200 Jahren Geschichte bis in die jüngste Zeit Belege aufführt und dokumentiert. Diese Ausstellung ist Ergebnis einer gewaltigen Anstrengung der Beteiligten und hilft sehr eindrucksvoll die Zeitabläufe, Einflüsse und Veränderungen in unserer Heimat zu verstehen. Besonderen Dank an H. Putz und den Birnbacher Heimatverein.

Anschließend kehren wir zum „Alten Weißbräu“ zurück und nehmen gemeinsam das Mittagessen ein.

Herr Gerauer ehrt Herrn Alfons Eisch für 40-jährige Mitgliedschaft beim BLF und dankt auch der Ehefrau für die Unterstützung. Herr Eisch gehört zu den ganz besonders treuen Mitgliedern der trotz hoher beruflicher Belastung fast immer an den Bezirkstreffen teilnimmt. Er hat sich als Autor mehrerer Bücher (zuletzt Familie Eisch - 300 Jahre im Glasmachergewerbe) einen Namen gemacht und war auch Referent bei Bezirksversammlungen (Glasmacherfamilie Linsinger, 20 Jahre Bezirksgruppe Niederbayern) und ist auch als sehr kompetenter Forscher bekannt. Er berichtet von seinem neuen Projekt: seine Lebenserinnerungen (1933-2013) und erzählt daraus eine Episode.

Herr Gerauer kündigt die Versammlungstermine für das Jahr 2014 an:

  • Die Hauptversammlung findet am Samstag, 15.03.2014, im „Gasthaus Auer“ in Heining statt.
  • Das 2. Treffen ist im Bayerischen Wald geplant am Samstag, 28. Juni 2014.
  • Als Ort für das 3. Bezirkstreffen wird aus der Versammlung Landau an der Isar vorgeschlagen vorgesehen am Samstag, 11. Oktober 2014.

Dann folgen Hinweise auf die neue Datenbank für Niederbayern. Vor einem Monat war in Passau ein Treffen; es soll einiges umorganisiert werden. Alle Mitglieder sind aufgerufen, die Daten abzugeben.

Zum Projekt „Sterbebilder“ verteilt der Projektleiter, Herr Adam Schneider, ein Infoblatt und führt auf der Leinwand seine bisherige Sammlung bzw. den Suchweg vor.

Herr Nyssen berichtet von einem zufälligen Dachbodenfund: zwei gebundene Sammlungen der Zeitschrift „Die Woche“ (Berlin) aus den Jahren 1916 und 1918, in denen z. B. die Verleihung von Ritterkreuzauszeichnungen an 100 Adelige (überregional, mit Bildern) aufgeführt ist sowie über Kriegshochzeiten berichtet wird.

Art der Veranstaltung: 
Sonstige Veranstaltung, sonstiges Treffen
Region/zuständiger BLF-Bereich: 
BLF-Bezirksgruppe Niederbayern
Teilnehmerkreis: 
für BLF-Mitglieder; Gäste sind herzlich willkommen
Anmeldung: 
Anmeldung nicht erforderlich
Teilnehmerzahl gesamt: 
29 Teilnehmende

Tag der Familienforschung 2013 in München - Ein Informationstag der Münchner Archive und des Bayerischen Landesvereins für Familienkunde e.V

Veranstaltungstermin: 
Samstag, 12. Oktober 2013 - 10:00
Veranstalter: 
BLF-Bezirksgruppe Oberbayern

Die Bezirksgruppe Oberbayern hatte zum Tag der Familienforschung eingeladen. Das bayerische Hauptstaatsarchiv stellte freundlicherweise als Hausherr die Räumlichkeiten im Hauptstaatsarchiv zur Verfügung. Die Generaldirektorin der Staatlichen Archive Bayerns, Dr. Ksoll-Marcon, übernahm die Schirmherrschaft. Die wichtigsten Münchner Archive wirkten an fünf Informationsständen mit:

  • Das Bayerische Hauptstaatsarchiv informierte als Ansprechpartner bei der Suche nach weiterführenden Quellen, wie Briefprotokollen oder Personalakten und informierte über die bayerische Armee.

  • Das Staatsarchiv München zeigte die Möglichkeiten z.B. bei der Suche nach Katastern oder Gewerbekonzessionen.

  • Das Stadtarchiv zeigte sich als eine Fundgrube bei der Erforschung Münchener Vorfahren z. B. durch Meldeunterlagen oder Einbürgerungsakten.

  • Das Standesamt informierte auf einer Posterwand über die Ausfertigung von Kopien jüngerer Personenstandsurkunden.

  • Das Archiv des Erzbistums München und Freising informierte nicht nur über Kirchenbücher.

Als besonderer Renner erwies sich die Nutzung des Vortragssaals: Zwischen 30 und 60 Zuhörer wollten bei den Einführungsvorträgen von Helmuth Rehm (BLF) und Prof. Dr. Dr. Wulf von Restorff (BLF), wissen, wie man mit der Familienforschung anfängt und dabei die Vorteile des PC nutzen kann, Annemarie Kaindl M.A. (Stabi München) gab eine Einführung für Familienforscher in Benutzung und Recherche bei der Bayerischen Staatsbibliothek, Friedrich Röhrer-Ertl M.A. (Stabi München) gab einen Überblick für Familienforscher über digitale Angebote der Bayerischen Landesbibliothek Online bei der Bayerischen Staatsbibliothek.

Die Bezirksgruppe Oberbayern half an ihren Ständen vor allem in praktischen Fragen: Eva Fintelmann und Karin Härtl konnten manchen Besuchern beim Entziffern mitgebrachter alter Schriften helfen, Paul Maucher überprüfte mitgebrachte Wappen, Hans Niedermeier und Rudolf Schmid gaben Auskunft zu Genealogieprogrammen, Alexander Peren von der TG Oberland gab Auskunft über die Herkunft des Familiennamens von interessierten Besuchern, Elisabeth Weilnböck, Anna Probst, Rolf Freytag scannten von Besuchern mitgebrachte Sterbebildchen ein und Hildegard Dimpflmeier, Elfriede Schrezenmaier und Reinhold Deuter verkauften Doubletten, Druckschriften, Bücher und CDs. Manfred Wegele und mehrere sachkundige Familienforscher der Bezirksgruppe Oberbayern standen für Fragen aller Art zur Verfügung.

Die Besucher wurden bereits am Eingang zu ihren Wünschen bzw. Erwartungen gefragt und zu den jeweiligen Ständen geführt. Dank der neu angeschafften Roll-ups, der Plakatwand und der Theken des Bayerischen Landesvereins für Familienkunde (BLF) ergab sich ein professionelles Gesamtbild. Insgesamt waren bis 17:00 Uhr ca. 200 bis 250 Besucher zum Tag der Familienforschung gekommen. Die Rückmeldungen sowohl der Besucher als auch der Betreuer der Informationsstände waren positiv und mit dem Wunsch verbunden, die Veranstaltung in zwei bis drei Jahren zu wiederholen.

Art der Veranstaltung: 
Seminar, Workshop
Tagung, Kongress
Region/zuständiger BLF-Bereich: 
BLF-Bezirksgruppe Oberbayern
Teilnehmerkreis: 
für alle Interessierten
Anmeldung: 
Anmeldung nicht erforderlich

18. Nordschwäbisch-Mittelfränkisches Forschertreffen 2013 in Roth

Veranstaltungstermin: 
Samstag, 26. Oktober 2013 - 10:00
Veranstalter: 
Forscherstammtisch, Arbeitskreis (BLF-unabhängig)

Am 26. Oktober 2013 trafen sich 40 Familienforscher zum 18. Nordschwäbisch-Mittelfränkischen Familienkundetreffen in Roth bei Nürnberg. Manfred Wegele übernahm wie immer die Begrüßung der Familienforscher und die Moderation der Veranstaltung. Er dankte Herrn Gerhard Bauer für die Organisation des Treffens.

Nach der traditionellen Vorstellungsrunde (jeder Teilnehmer stellte sich, sein Forschungsgebiet und Projekte vor) erläuterte Herr Gerhard Bauer die Geschichte und Quellenlage der Stadt mittels einer Power-Point-Präsentation. Die Vorfahren seiner Frau stammten aus Roth, daher betreute er jahrelang die Kirchenbücher von Roth und war zuständig für Forscheranfragen. Mit Originalaufnahmen stellte er die Quellen des Stadtarchivs vom ältesten Stadtbuch von 1363-1736, über Gemeinderechnungen ab 1615, Bausachen ab 1622 bis zu den Malefiz- und Fraischsachen vor. Eine besondere Quelle ist eine Sammlung von Johann Friedrich Christell aus dem Jahre 1734 mit zahlreichen alten Zeichnungen der Stadt Roth. Auf einige Ansässigmachungs-Akten ging er besonders ein und erläuterte die Inhalte – wahre Schatzgruben für Familienforscher. Zuletzt zeigte er beeindruckende Bilder vom Marktplatz, beginnend von 1870 über Bilder von 1914 und 1928 bis zu den Autoschlangen der 60er Jahre. Herr Wegele dankte ihm für die Präsentation und die kompetente, interessante Erläuterung der Quellenlage der Stadt.

Nach dem Mittagessen informierte Frau Scheller die Anwesenden über das Bayerische Friedhofsprojekt, inzwischen sind fast 300 Friedhöfe fotografiert und gut 220 bereits in Datenbanken erfasst. Sie ermunterte alle Anwesenden an dem Mitmachprojekt teilzunehmen. Infomaterial lag zum Mitnehmen aus. Frau Weilnböck erläuterte das Sterbebildprojekt, das vor einem Jahr „aus der Taufe gehoben wurde“. Inzwischen sind bis zu fünf Scanner bei Workshops im Einsatz. Interessenten zeigte Frau Scheller danach die Funktionsweise des Scanners (Fuijtsu Scansnap S1500, neue Bezeichnung iX500 ab 320 Euro bei Ebay). Frau Schröder-Spetzke sprach über den Arbeitskreis Exulanten von Herrn Keller und weitere Neuigkeiten von der GFF. Herr Bauer informierte die Teilnehmer über das Projekt „Datenabgleich“ der GFF, ging auf die Geschichte und den Ablauf der Aktion (Forscher schicken ihre Gedcom-Datei ein, diese werden zusammengeführt und Gemeinsamkeiten mit anderen Forschern ermittelt, die die Einsender anschließend erhalten und mit den anderen Forschern Kontakt aufnehmen können) ein. Demnächst beginnt der nächste Abgleich. Kurz wurde noch auf FOKO eingegangen. Herr Luff berichtete, dass das OFB Alerheim in Druck geht und demnächst offiziell vorgestellt wird. Herr Gerhard Beck ist ab Montag der Archivar des Oettingen-Spielberger und Oettingen-Wallersteiner Archives auf der Harburg. Herr Wegele gratulierte im Namen aller Anwesenden zur neuen Aufgabe und wünschte ihm viel Erfolg.

Gemeinsam ging man zum Schloss Ratibor. Dort trennte sich die Gruppe, ein Teil begann mit Herrn Herold die Stadtführung, die andere Gruppe startete mit Frau Knoll die Schlossbesichtigung. Das Schloss wurde von Markgraf Georg von Brandenburg innerhalb von drei Jahren (Dank Fronarbeit aller Bauern, daher kaum Feldarbeit möglich und die Ernte konnte kaum eingebracht werden) ab 1534 als Jagdschloss erbaut. Das Schloss wurde auf die Stadtmauer gesetzt, so sparte man das Fundament. Der Rechteckbau mit großem Innenhof konnte nur durch ein Tor im Gesindebau betreten werden. Über dem Pferdestall war das Getreidelager, gegenüber des Gesindebaus der Haupttrakt und die Verbindung zum Gesindehaus diente als Versorgungstrakt. Für die Möblierung wurde kurzerhand ein Kloster in Treuchtlingen aufgelöst und die Möbel ins Schloss gebracht. 1791 wurde das Schloss verkauft und zu einer Drahtzieherfabrik umgebaut, die später aus Platzgründen ausgelagert wurde. Der Wohntrakt diente der Fabrikbesitzerfamilie Stieber als Wohnung. Heute (durch Schenkung 1942) gehört das Schloss der Stadt Roth.

Beim Rundgang durch die Zimmer erläuterte die Gästeführerin kompetent die Geschichte des Schlosses, der Bewohner und die Besonderheiten des Gebäudes. So gab es bereits vor 100 Jahren elektrisches Licht im Wohnhaus und eine Dampfheizung. Im Barockzimmer wird die Jakobsgeschichte in Wandmalereien dargestellt. Zuletzt wurde der Festsaal besichtigt, beeindruckende 16x22 Meter groß mit einer freitragenden Decke mit herrlichen Malereien und Gemälden auf Sackleinen statt Gobelin. Die Decke wurde mit Gold und Messing in Bedampfungstechnik verziert, das erschwert die Restaurierung. Demnächst wird der Raum geschlossen, da der wunderbare intarsienverzierte Holzboden aufgrund von Schäden im Unterboden aufwändig restauriert werden muss. Der Saal wurde nach dem 2. Weltkrieg von den Amerikanern zerstört, zum einen durch Festivitäten und Tanz, sowie zu guter Letzt durch die Entzündung des Kamins, denn damit wurde der ganze Raum verrußt. Es dauerte viele Jahre bis er wieder hergerichtet war.

Vom Schloss führte der Weg durch die Stadt zu den "Leonischen Werken" – heute kurz Leoni (57.000 Mitarbeiter weltweit), der Drahtzieherfabrik der Familie Stieber (jetzt eine AG), die noch heute Drahtzieherarbeiten ausführt, Kaltgerätekabel und in Kitzingen Autokabel herstellt. Die Stadtmauer wurde 1365 fertiggestellt, war 950 m lang und hatte 13 Türme. Als die Stadtmauer nicht mehr als Schutzmauer gebraucht wurde, baute man Häuser auf beiden Seiten der Mauer an. Somit ist zwar heute noch ein großer Teil erhalten, aber nicht mehr sichtbar. Vorbei an der Kirche, auf dessen Geschichte Frau Knoll ebenfalls einging, führte der Weg auf den Marktplatz mit dem „berühmt-berüchtigtem Nadelöhr der B 2“, das vielen noch ein Begriff ist. Früher gab es viele Brauereien, die Besonderheiten bei Brauereihäusern konnte man am Marktplatz bei zwei Gebäuden erkennen, heute gibt es keine einzige mehr. Auf die Geschichte von einzelnen Häusern ging die Gästeführerin genau ein z.B. das Geburtshaus von Anton Seitz (Maler, Ausstellung im Schloss). Zurück beim Schloss trafen sich alle zum Gruppenbild wieder.

Bei Kaffee und Kuchen klang der Tag gemütlich aus. Nebenbei konnte man in Dubletten stöbern, Neuigkeiten, Erfahrungen und Informationen austauschen.

 

Übersicht der Nordschwäbisch-Mittelfränkischen Forschertreffen

Veranstaltungsort-Text: 
Roth
Art der Veranstaltung: 
Exkursion, Ausflug
Forscherstammtisch, Arbeitskreis
Region/zuständiger BLF-Bereich: 
BLF-Bezirksgruppe Schwaben
Sonstiges
Teilnehmerkreis: 
für alle Interessierten
Teilnehmerzahl gesamt: 
40 Teilnehmende

In 270 Jahren von Schlesien nach Bayern. Ein Abriss einer Familienchronik

Veranstaltungstermin: 
Donnerstag, 7. November 2013 - 18:00
Referent: 
Torsten Zimmer
Veranstalter: 
BLF-Bezirksgruppe Oberbayern

Die vorgetragene Familienchronik väterlicherseits beginnt 1701 in Breslau mit Georg Zimmer und schließt 1967 in München mit Torsten Zimmer. In dieser Zeitspanne waren die Familienmitglieder infolge politischer und wirtschaftlicher Umstände gezwungen, mehrmals ihre Wohnorte zu wechseln, wobei sie grenzüberschreitend weite Entfernungen zurücklegen mussten. Nach den drei Schlesischen Kriegen verschlechterte sich die wirtschaftliche Situation im nun preußischen Schlesien. Der als Leinweber und Kattundrucker tätige David Zimmer (* 1741 in Breslau) wanderte deshalb in das böhmische Warnsdorf, einem über 200 km entfernten Weberort, aus.

Die beginnende Industrialisierung in der Weberei machte seinen Nachkommen jedoch schwer zu schaffen. Sie zogen weiter über Neuwelt-Harrachsdorf in Böhmen nach Lodz, das nach der Teilung Polens dem russischen Zaren unterstand und sich auf dessen Betreiben hin rasch zu einem Textilzentrum entwickelte. Nach der Einnahme von Lodz 1939 durch die Deutschen wurde die Mutter des Referenten 1944 mit den Kindern nach Eberswalde in der späteren DDR evakuiert. Erst 1952 gelang die Zusammenführung der Familie in Landshut, wo sich der Vater 1945 nach der amerikanischen Gefangenschaft niedergelassen hatte.

Art der Veranstaltung: 
Vortrag, Referat
Region/zuständiger BLF-Bereich: 
BLF-Bezirksgruppe Oberbayern
Teilnehmerkreis: 
für BLF-Mitglieder; Gäste sind herzlich willkommen
Anmeldung: 
Anmeldung nicht erforderlich
Teilnehmerzahl BLF-Mitglieder: 
23 Mitglieder
Teilnehmerzahl Gäste (Nichtmitglieder): 
10 Gäste
Teilnehmerzahl gesamt: 
33 Teilnehmende

Altlutheraner in Australien - Auswanderer aus Preußen nach Australien Anfang des 19. Jh.

Veranstaltungstermin: 
Donnerstag, 7. November 2013 - 19:00
Referent: 
Peter Lingnau
Veranstalter: 
BLF-Bezirksgruppe Schwaben

Rudi Bernatzky: „Die Familienbögen des Stadtarchivs Nördlingen“: Rudi Bernatzky forscht seit Jahren im Nördlinger Raum und hat nun 4515 Familienbögen von 1790-1910 bearbeitet, indiziert und stellt sie auf CD zur Verfügung. Die CDs waren innerhalb von wenigen Minuten verkauft. Die Familienbögen wurden von den Mormonen verfilmt und sind im Internet einsehbar. Er erklärte den Aufbau der Familienbögen und ging auf die Besonderheiten der Archivalien ein, auch zeigte er im Internet, was man so alles über Nördlingen bei den Mormonen finden kann – eine Schatzgrube.

Peter Lingnau sprach schon einmal über die Familie Gladigau, die im 19. Jahrhundert nach Australien auswanderte. Bei der Recherche zu dem Vortrag kam die Frage auf: Warum wanderte die Familie zusammen mit Hunderten nach Australien aus?. Die Hintergrundforschung führte über die Bevölkerungsentwicklung (Steigerung um 100 % in 100 Jahren) und den damit verbundenen Folgen, wie mangelnde Versorgung mit Lebensmitteln bis zu „Glaubensproblemen“. Zuerst ging er auf die Bevölkerungssteigerung ein. Aufgrund der geänderten Rechtslage, Aufhebung der Leibeigenschaft, konnte die bäuerliche Unterschicht heiraten und Familien gründen. Durch einen Vulkanausbruch auf Sumbawa (1816 das Jahr ohne Sonne) kam es zu Missernten und Hungerjahren. Ein weiterer Grund waren „Konfessionsprobleme in Preußen“. Er begründete die Entwicklung der Freikirche, ev.-luth. Kirche = Altlutheraner. Der Direktor der South Australian Company, George F. Angas und Pastor Kavel förderten die Kolonialisierung in South Australien mit dem Ziel der Neugründung der Gemeinde Klemzig dort. Das Dorf Klemzig in Preußen wurde von Pastor Kavel betreut, bis dieser nach England ging und dort heiratete. Er hatte aber weiterhin Kontakt zur Gemeinde in Preußen und förderte die Auswanderung.

Peter Lingnau schilderte die Probleme der Auswanderung. Die preußische Regierung erschwerte durch immer neue Forderungen die Auswanderung, so dass es sich über ein Jahr hinzog, bis endlich am 8. Juni 1838 die Einschiffung begann. Von der Oder durch den Friedrich-Wilhelm-Kanal und der Elbe ging es per Schiff nach England. Auf vier Schiffen wagten über 500 Männer, Frauen und Kinder die monatelange, sehr beschwerliche Überfahrt nach Australien, etliche Todesfälle waren zu beklagen. Das Tagebuch des Kapitäns der „Zebra“ schildert sehr eindrücklich die Verhältnisse auf dem Schiff, einige Passagen des veröffentlichten Buches wurden vorgelesen. Von 6 Millionen Auswanderern führte für 70.000-80.000 der Weg nach Australien. Mittels Zeitungsberichten wurde über die Erfahrungen der Auswanderer, den Bedingungen und den Problemen berichtet. Auf einige Artikel ging der Referent genauer ein. Auch über die Ansiedlung wurde berichtet, sogar Bilder des neugegründeten Ortes wurden gezeigt. Inzwischen gibt es im Internet eine Seite mit der Liste aller Schiffe incl. der Passagierlisten, verlinkt bei GenWiki – dies wurde online demonstriert.  Herr Lingnau fand einen Artikel über den 90. Geburtstag von Mrs. Gladigau incl. deren Lebensgeschichte, Geburtstagsgästen usw. in mehreren Zeitungen und zeigte dieses einmalige Dokument. Zuletzt erläuterte er die Quellenlage, demonstrierte die Onlinesuche bei Trove (https://trove.nla.gov.au/), GenWiki und berichtete von einem Institut in Stuttgart mit einem umfangreichen Literaturarchiv zu Australien.

Art der Veranstaltung: 
Vortrag, Referat
Region/zuständiger BLF-Bereich: 
BLF-Bezirksgruppe Schwaben
Teilnehmerkreis: 
für BLF-Mitglieder; Gäste sind herzlich willkommen
Teilnehmerzahl BLF-Mitglieder: 
42 Mitglieder
Teilnehmerzahl Gäste (Nichtmitglieder): 
4 Gäste
Teilnehmerzahl gesamt: 
46 Teilnehmende

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