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z.B. 23.11.2024
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Außergewöhnliche Forschungsergebnisse

Veranstaltungstermin: 
Donnerstag, 8. Mai 2008 - 0:00
Referent: 
Eva Fintelmann
Veranstalter: 
BLF-Bezirksgruppe Oberbayern

Frau Eva Fintelmann stellte drei unterschiedliche Forschungsergebnisse vor, die zum Teil tragisch endeten, eine ungewöhnliche Umgehensweise in der evangelischen Kirche mit unehelich gezeugten Kindern darlegten und schließlich eine Beschreibung von Selbsthypnose und Reinkarnation beinhaltete.

Im ersten Fall ging es um vier Brüder, die aus dem Elsaß nach München kamen, drei davon wurden von Kurfürst Karl Theodor 1783 geadelt, der vierte 1813 auf eigenen Wunsch von König Maximilian Joseph I. Warum gingen vier Brüder nach München und wurden in den Freiherrnstand erhoben? Eine wahrscheinliche Antwort bietet sich an, wenn man weiß, dass die Mutter dieser Brüder die Schwester des Beichtvaters von Karl Theodor, dem Jesuitenpater Ignaz Frank, war. Die tragische Geschichte entwickelte sich dann mit einem der 12 Söhne des vierten Sohnes, einem Leutnant im 7. bayer. IR, der eine Brauerstochter heiraten wollte, aber die Genehmigung vom König nicht bekam. Nach dem dritten unehelichen Kind stellte der König ihn dann zum Zoll ab, wo der junge Mann dummerweise eine Unterschlagung beging. Er bekam "ehrenvolle" Festungshaft auf dem Oberhaus in Passau, wo er knapp zwei Jahre später an Lungensucht verstarb. Gesuche des Leutnants um Entlassung aus dem Militärdienst und Eingaben der Mutter seiner Kinder um finanzielle Unterstützung wurden alle abgelehnt. Die Dokumente sind im Hauptstaatsarchiv vorhanden. Der Adel wurde auch den Kindern aberkannt. Eine Tochter heiratete einen Schuster aus Wien, mit dem sie nach Kanada auswanderte.

Zum zweiten bekam Frau Fintelmann den Auftrag, nach einer Familie in Oberfranken zu recherchieren. Erst nach längerem Suchen in verschiedenen Pfarrämtern fiel ihr ein Taufeintrag von 1687 in die Hände, der darauf verwies, dass der Vater dieses "zu früh erzeugten Söhnleins, nachdem bey 6 Wochen vorher Er mit seinem Weibe, seines Vatters geweßenen Magd, wegen frühen Beyschlaffs copulirt worden" war. In der Kirche im Nachbarort fand Frau Fintelmann die Heiratseintragung, nach der die Brautleute auf "vormundschaftlichen Befehl wegen vorgegangener Schwächung in der Bütteley copuliert worden" waren. - Wie ein ehemaliger Dekan erklärte, war es üblich, die Leute auf einem Karren in die nächste Stadt ins Gefängnis zu bringen, wo der Pfarrer so lange auf sie einreden musste, bis sie "ja" gesagt hatten. - Eine sog. Fornikantenehe.

In der letzten und ungewöhnlichsten Forschung hatte ein schwedischer Professor für Anästhesie Frau Fintelmann den Auftrag zu einer Forschung erteilt, zu der er alle Angaben bis ins Detail durch Selbsthypnose erfahren hatte. Frau Fintelmann konnte alle Angaben zu einem jungen Soldaten, der 1915 an der Somme gefallen war, verifizieren. Nach einiger Zeit der Zusammenarbeit erklärte ihr der Professor, dass ihm ein schwedisches Medium mitgeteilt habe, er sei die Reinkarnation dieses jungen Mannes. - Ein Buch in schwedischer Sprache, das über diesen Sachverhalt geschrieben worden ist, soll auch in Deutschland verlegt werden. Aus der Inhaltsangabe daraus konnte Frau Fintelmann einige Seiten vorlesen.

Art der Veranstaltung: 
Vortrag, Referat
Region/zuständiger BLF-Bereich: 
BLF-Bezirksgruppe Oberbayern
Teilnehmerzahl gesamt: 
32 Teilnehmende

Historische Friedhöfe als genealogisch-heraldische Fundgruben

Veranstaltungstermin: 
Donnerstag, 8. Mai 2008 - 19:00
Referent: 
Bernhard Lesaar
Veranstalter: 
BLF-Bezirksgruppe Schwaben

Frau Hoechstetter-Müller präsentierte das druckfrische Buch mit der Geschichte der Hofmark Kissing an der Paar. Anschließend stellte Herr Wegele das neue OFB und die Ortschronik von Holzkirchen vor.

Herr Lesaar ist ein sehr erfolgreicher Forscher, war langjähriger Vorsitzender der Westdeutschen Gesellschaft für Familienforschung und ist Träger der Gatterer-Medaille.

Zunächst widmete er sich einigen historischen Friedhöfen von Bayern. Der südliche Friedhof von München wurde 1563 vor dem Sendlinger Tor angelegt, nachdem der alte Friedhof zu klein wurde und man aufgrund der Pest und der Seuchengefahr zunehmend die Friedhöfe vor die Stadttore verlegte. Die Friedhöfe innerhalb der Stadtmauer wurden nach und nach aufgelöst, nicht nur in München, sondern allgemein. Anhand einiger Bilder und Pläne erläuterte er die Friedhofsanlage. Das Buch "Der bürgerliche Tod" verdeutlicht die Entwicklung der Bestattungskultur. Der Münchner Begräbnisverein gibt für jeden Münchner Friedhof ein Heft mit einer Friedhofsbeschreibung und einigen interessanten Grabstätten heraus, er gibt einige Exemplare zur Anschauung in die Runde. Zur Friedhofserhaltung geht die Stadt Berlin einen interessanten Weg, sie erklärte die alten Friedhöfe zu Gartendenkmälern.

Anschließend zeigte Herr Lesaar Bilder vom Johannisfriedhof in Nürnberg und stellte ein Buch dazu vor. Der Friedhof in Straubing ist ebenso interessant, er wurde 1668 erweitert und hat als Besonderheit sehr viele schmiedeeiserne Kreuze aus den letzten Jahrhunderten sowie drei spätgotische Kapellen. Nach dem Regensburger Gesandtenfriedhof stellte er den privaten Rexroth-Friedhof im Heimbuchenthaler Höllhammer vor. Ein kleiner evangelischer Friedhof, heute im Besitz des Freiherrn von Reitzenstein (Rexroth-Tochter verheiratet mit einen Freiherrn von Reitzenstein). In Stolberg im Rheinland befindet sich der Finkenberger Kupfermeister-Friedhof.

Im Vergleich zu den bayerischen Friedhöfen findet man auf den Friedhöfen im Rheinland weniger heraldische Zeichen. Die Westdeutsche Gesellschaft für Familienkunde begann schon in den 1930er Jahren mit einer Serie über Friedhöfe, als Beispiel für ein solches Heft, gibt er das 1937 erschienene Heft über den Kölner Friedhof Melaten in die Runde.

Zum Schluss berichtet er über den deutschen Friedhof in Rom, auf dem die Angehörigen der Bruderschaft und die deutschen katholischen Priester in Rom beerdigt wurden und werden. Inzwischen liegen dort über 1000 Deutsche begraben. Der Friedhof ist sehr klein und befindet sich im Vatikan nahe der Peterskirche. Er kann besichtigt werden, wenn auch manchmal mit Hindernissen (teilweise gesperrt).

Art der Veranstaltung: 
Vortrag, Referat
Region/zuständiger BLF-Bereich: 
BLF-Bezirksgruppe Schwaben
Teilnehmerzahl BLF-Mitglieder: 
31 Mitglieder
Teilnehmerzahl Gäste (Nichtmitglieder): 
4 Gäste
Teilnehmerzahl gesamt: 
35 Teilnehmende

Arbeitsabend: "Forscher helfen Forschern"

Veranstaltungstermin: 
Dienstag, 13. Mai 2008 - 0:00
Veranstalter: 
BLF-Bezirksgruppe Oberpfalz

Der Vorsitzende berichtete über die LAS in Markt Schwaben und die Vorstandssitzung in München. In lebhaften Gesprächen konnte in kleiner Runde zwei Forscherinnen aus Mannheim Rat für ihren bevorstehenden Besuch des bischöflichen Zentralarchivs gegeben werden.

Art der Veranstaltung: 
Sonstige Veranstaltung, sonstiges Treffen
Region/zuständiger BLF-Bereich: 
BLF-Bezirksgruppe Oberpfalz
Teilnehmerzahl gesamt: 
9 Teilnehmende

1200 Jahre Haidhausen

Veranstaltungstermin: 
Donnerstag, 5. Juni 2008 - 0:00
Referent: 
Rudolf Hartbrunner
Veranstalter: 
BLF-Bezirksgruppe Oberbayern

Herr Hartbrunner stellte zu Beginn das jetzige Haidhausen dar als den Münchner Stadtbezirk 5 und Ortsteil mit gut verdienenden Einwohnern und hohem Kinder- und Jugendanteil, um dann auf die interessante Geschichte Haidhausens vom ländlichen Umfeld Münchens bis zur Jetztzeit einzugehen. Haidhausen ist mit 1200 Jahren älter als das München innerhalb des Burgfriedens und hat sich aus der dörflichen Struktur mit landwirtschaftlicher Nutzung und seinen Lehmgruben über die Ansiedelung adeliger Sommerschlösser wie denen der Preysing und Törring mit den großen Wohnbaumaßnahmen des Franzosenviertels am Ostbahnhof über Brauereien zu einem der heutigen Kulturzentren der Stadt mit beispielsweise Gasteig und Deutschem Museum stetig weiterentwickelt. Herr Hartbrunner konnte erneut in seinem überzeugenden Vortrag alle an der Geschichte Münchens interessierten Zuhörer begeistern.

Art der Veranstaltung: 
Vortrag, Referat
Region/zuständiger BLF-Bereich: 
BLF-Bezirksgruppe Oberbayern
Teilnehmerzahl gesamt: 
32 Teilnehmende

Leseübung mit Vorstellung einiger besonderer Archivalien zur Familienforschung

Veranstaltungstermin: 
Donnerstag, 5. Juni 2008 - 19:00
Referent: 
Manfred Wegele
Veranstalter: 
BLF-Bezirksgruppe Schwaben

Beim letzten Stammtischtreffen der Nordschwaben in Erlingshofen wurde Herr Gerhard Beck Mitglied des BLF. Er ist ein bedeutender Forscher im Ries, der schon einige Ortsfamilienbücher veröffentlicht hat und an weiteren arbeitet. Die aktuelle Forscherprofilliste der Bezirksgruppe Schwaben mit den Informationen zu Gerhard Beck wird zur Ansicht verteilt.

Frau Scheller und Herr Wegele zeigten eine über 5 m lange Ahnentafel, die mit dem Programm AGES erstellt und mittels Plotterdruck ausgedruckt wurde.

Das erste Dokument ist ein Strafprotokoll von 1682 des Amtes Diemantstein. Hans Georg Scherer wird wegen Hurerei abgestraft, da er die Magd Magdalena Matthes geschwängert hat. Das Originaldokument wurde Wort für Wort gelesen. Herr Wegele erklärte in bewährter Weise die verschiedenen Abkürzungen und Kürzel z.B. am Wortende. Anschließend stellte er das Familienblatt vor, auf dem die Transkription und die Lebensdaten des Hans Georg Scherer nachzulesen sind.

Beim zweiten Dokument handelte es sich um einen "Hauptfall" aus den Leibeigenschaftsakten. Nachdem er das Wort Hauptfall erklärt hatte (Tod eines Leibeigenen, dessen "Haupt" gehörte dem Leibherrn, ein Haupt weniger - also ist eine Ablösungszahlung fällig), ging er auf die Leibeigenschaft ein. Diese wurde über die Mutter vererbt. Man konnte sich freikaufen, das erfolgte meist vor der Heirat (Vater kaufte drei Töchter frei - Kosten ca. 70 Gulden, das entsprach ungefähr dem Wert von sieben Kühen). Auch dieses Schriftstück wurde durchgesprochen. Bemerkenswert ist ein Kürzel in der Anrede, das mit dem heutigen @ in E-Mail-Adressen identisch ist.

Den Abschluss bildete ein hochinteressanter Brief. Martin Luther schrieb 1539 an den Oettinger Fürsten Ludwig einen Brief über den Rieser Reformator Georg Karg (ein Vorfahre von Manfred Wegele). Mit Begeisterung wurde dieses sehr schwierig zu lesende Dokument entziffert. Das Familienblatt über Georg Karg stellte Herr Wegele vor und erklärte dabei einige interessante Details. Damals wurden häufig Wertangaben statt in lateinischen Zahlen in römischen Zahlen geschrieben, Herr Wegele erläuterte die Besonderheiten dieser Zahlenangaben.

Art der Veranstaltung: 
Seminar, Workshop
Region/zuständiger BLF-Bereich: 
BLF-Bezirksgruppe Schwaben
Schlagwort Thema: 
Teilnehmerzahl BLF-Mitglieder: 
31 Mitglieder
Teilnehmerzahl Gäste (Nichtmitglieder): 
2 Gäste
Teilnehmerzahl gesamt: 
33 Teilnehmende

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