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Führung durch das Staatsarchiv München
Aufgabe und Arbeitsweise des Staatsarchiv München waren Gegenstand der interessanten Führung, die ebenfalls besonders für die Teilnehmer des VHS-Kurses in Puchheim gedacht war. Herr Dr. Braun stellte die Vorgehensweise bei der Benutzung des Archivs für alle verständlich dar. Besonders beeindruckend war aber auch der Gang durch die Archivräume mit ihren umfangreichen Beständen an Urkunden, Protokollen, Nachlässen und alten Landkarten, die neben den Kirchenbüchern grundlegende Dokumente für den Familienforscher darstellen. Als besonders bedauerlich empfunden wurde die Tatsache, dass umfangreiche und wertvolle Bestände unerschlossen in den Gängen auf dem Boden lagern, weil es an qualifiziertem Personal für die Bearbeitung und Archivierung fehlt. Eine Klage, die mehr oder weniger von allen Archiven geführt wird, während gleichzeitig die Menge an Archivgut zunimmt und junge Archivare keinen geeigneten Arbeitsplatz finden.
Den Abschluss bildete ein Umtrunk in den Pfälzer Weinstuben, den vor allem die neuen Vereinsmitglieder zum Anlass nahmen, erste persönliche Forscherkontakte zu knüpfen.
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Vorstellung des Forschungsprojekts Bombenopfer der Gemeinde Haunstetten
Herr Glökler hatte einen runden Geburtstag. Daher spendete er eine Brotzeit. Nach der Stärkung begrüßte Herr Wegele den Referenten und seinen Sohn recht herzlich.
In Haunstetten gab es nur Grabtafeln für die Opfer der Bombenangriffe, die im Massengrab beigesetzt wurden. Viele zivile Opfer wurden in Familiengräbern beerdigt, diese sind inzwischen größtenteils aufgelöst. Einige Angehörige wünschten sich eine Gedenktafel für diese Opfer. Herr Bachmann erläuterte kurz die Geschichte der Gemeinde Haunstetten. Die Gemeinde wurde bei mehreren Angriffen stark zerstört. Neben dem Flughafen waren die Messerschmitt-Werke Ziel dieser Angriffe, ebenso das Außenlager des KZ Dachau.
Herr Bachmann begann 2005 mit der Erfassung der Daten für eine Grabtafel der zivilen Opfer der Bombenangriffe 1944 und 1945 im Standesamt, es folgte die Erfassung der Daten aus den Kirchenbücher und dem Beerdigungsbuch des Friedhofes Haunstetten. Nachdem er alle Opfer in den Unterlagen gefunden hatte, wurde eine Grabsteindatei mit den Daten erstellt. Einige tragische Beispiele stellte er vor, so z.B. eine 6-köpfige Familie die komplett ausgelöscht wurde.
Herr Bachmann stellte das alte und das neue Mahnmal für die Opfer vor, neben dem nun die neue Gedenktafel für die zivilen Opfer (57 Namen und Daten) der Angriffe angebracht wurden. Neben den zivilen Opfern gab es noch viele Zwangsarbeiter aus dem Außenlager des KZ Dachau, die den Bomben zum Opfer fielen. Herr Bachmann hat in mühevoller Kleinarbeit alle Opfer, insg. 128 Personen, recherchiert. Wo und wie diese Opfer begraben wurden ist nicht bekannt. Auf dem Gelände des damaligen Außenlagers, heute der Hermann-Frieb-Park, wurde nun ein neues Mahnmal errichtet. Neben den Namen der Opfer werden auch die Geburts- und Sterbedaten sowie das Herkunftsland genannt. Der Haunstetter Kulturkreis hat die Arbeit unterstützt, die Kosten für die Gedenkstätte hat die Stadt Augsburg übernommen.
Zurzeit arbeitet Herr Bachmann an der Erfassung aller Daten der Gefallenen der Gemeinde Haunstetten im 2. Weltkrieg. Inzwischen hat er ca. 360 Personen gefunden. Für diese Opfer des Krieges soll ebenfalls eine Gedenkstätte errichtet werden, das Problem sind die Kosten. Ein Spendenkonto wurde eingerichtet.
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Die Rechnungsbücher des Weissen Brauhauses in Kelheim als Quelle für den Familienforscher
Der Historiker Matthias Gabler M. A., Schriftleiter unserer Gelben Blätter, stellte bei der Bezirksgruppe Oberpfalz die Rechnungsbücher vor und erläutert das Projekt "Schneider-Archiv".
In den 1990er Jahren entdeckte Dr. Georg V. Schneider zufällig die Rechnungsbücher des Weissen Bräuhauses in Kelheim. In 250 Bänden enthalten sie fast lückenlos die gesamte Buchhaltung von der Gründung 1607 durch den bayerischen Herzog Maximilian I. bis lange Zeit nach der Privatisierung im 19 Jahrhundert. Bei der Gründung 1607 war Kelheim Grenzstadt zum Fürstentum Pfalz-Neuburg, zur Oberpfalz und zur Reichsstadt Regensburg. Bereits 1651 war das Weisse Bräuhaus das größte in Ostbayern. Brauknechte aus ganz Bayern und Handwerker der Umgebung fanden in Kelheim Arbeit, Rohstoffe bezog man vor Ort aber auch von weit her. Sein Wirkungskreis dehnte sich bis nach Böhmen und Österreich aus.
Die Familie Schneider lässt im Projekt "Schneider-Archiv" die Rechnungsbücher wissenschaftlich auswerten und publizieren. Sie werden digitalisiert, in das heutige Schriftbild übersetzt und im Internet der Allgemeinheit zugänglich gemacht. Datenbanken enthalten Ortsregister, Personenregister, Münzen, Maße, Gewichte usw. Sie sind damit ergänzende Quellen für Heimat- und Familienforscher zum Wirtschaftsraum Niederbayern, südliche Oberpfalz und nordöstliches Oberbayern.
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Vereinsausflug zur Landesausstellung "Adel in Bayern - Ritter, Grafen, Industriebarone " in Rosenheim, "Lokschuppen", und Schloss Hohenaschau
Dem Besuch der diesjährigen Landesausstellung war am 26. Juni wieder ein Einführungsvortrag von Frau Dr. Margot Hamm vom Haus der Bayerischen Geschichte vorausgegangen, so dass die Teilnehmer thematisch gut vorbereitet die Fahrt antreten konnten. Insgesamt 59 Vereinsmitglieder und Gäste in Bus und privaten PKW machten sich um 8.30 Uhr auf die Reise zunächst nach Rosenheim, wobei sich den 50 Businsassen auf dem Weg über die Landstraßen des Voralpenlandes von Grafing über Bad Aibling ein herrliches Alpenpanorama darbot. Die wie gewohnt sachkundige Führung durch die Ausstellung im Lokschuppen erfolgte in zwei Gruppen, die einen umfassenden Einblick in die politische, gesellschaftliche und kulturelle Bedeutung des Adels vom frühen Mittelalter bis in die Gegenwart erhielten. Leihgaben aus in- und ausländischen Museen sowie privater Eigentümer veranschaulichten die Lebensweise und Bedeutung des Adels. Neben den vielen genealogischen Verweisen fand besonders der Falkensteiner Codex von 1166, das einzige Traditionsbuch einer weltlichen Herrschaft aus dem Bayerischen Hauptstaatsarchiv in München, besondere Beachtung.
Von Rosenheim führte der Weg zum Mittagessen nach Hohenaschau, wo sich die Teilnehmer im Gasthof "Zum Baumbach" für das weitere Programm stärken konnten. Anschließend ging es zu Fuß oder in kleinen Bussen bis an die Burg, wo noch einmal ca. 80 Stufen zu bewältigen waren, ehe man den Burghof betreten konnte. Diesmal erfolgte die Führung in drei Gruppen durch das Schloss, das über die Jahrhunderte Mittelpunkt der Herrschaft Hohenaschau und Sitz bedeutender Adelsfamilien, wie der Freyberg und Preysing, und zuletzt das repräsentative Heim der später geadelten Industriellenfamilie Cramer-Klett war. An beiden Ausstellungsorten wurde eine solche Vielzahl an hochwertigen und selten zu sehenden Exponaten dargeboten, dass bei vielen Besuchern der Wunsch entstand, sich die Ausstellungen noch einmal in Ruhe anzusehen.
Vor der Heimfahrt stärkten sich alle noch einmal bei Kaffee und Kuchen im "Burghotel" in Hohenaschau und entgingen, wie bereits bei der Schlossbesichtigung, einem kräftigen Regenschauer, der pünktlich mit der Heimfahrt aufhörte, so dass die Landschaft östlich von München noch einmal in vollen Zügen genossen werden konnte und die Teilnehmer gegen 20.00 Uhr wohlbehalten an ihrem Ausgangspunkt ankamen.
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850 Jahre München
Aus Anlass der 850-Jahr-Feier der Stadt München beteiligte sich auch das Haus des Deutschen Ostens mit einem dreitägigen Festprogramm am Isarbrückenfest.
Als langjährige Gäste in diesem Haus war es eine Selbstverständlichkeit, dass wir uns in einer angemessenen Form daran beteiligten, zumal sich dadurch die Möglichkeit bot, in das Festprogramm des Hauses auch werblich eingebunden zu werden. In einer Reihe von Sitzungen erarbeitete der Vorstand ein Konzept, das eine Vielzahl einzelner Maßnahmen beinhaltete, auf die aus Platzgründen leider nur stichwortartig eingegangen werden kann.
Den Kern dieser Maßnahmen bildete eine genealogische Kabinettausstellung, für die das HDO dankenswerterweise einen geeigneten Raum zur Verfügung stellte und der Gelegenheit bot, Besuchern die Familienforschung auch in einem kleineren Rahmen näher zu bringen und das Interesse an ihr zu wecken. Ergänzt wurde die Ausstellung durch ein reichhaltiges Rahmenprogramm, an dem viele Mitglieder über 3 Tage lang mit Fleiß und Enthusiasmus mitwirkten. Es ist nach wie vor auf unserer Homepage einzusehen.
Auf drei Programmpunkte soll aber kurz eingegangen werden:
- Der Samstag begann mit dem Besuch der seinerzeitigen Staatsministerin und stellvertretenden Ministerpräsidentin, Frau Christa Stevens, die sich nicht nur sehr interessiert zeigte, sondern sich auch Zeit für eine Führung durch die Ausstellung nahm.
- Ein weiterer Höhepunkt war der anschließende, auch allgemein interessierende Vortrag von Dr. Manfred Heimers vom Stadtarchiv München über "München und die Sendlinger Mordweihnacht". Dr. Heimers verstand es, mehr als 40 Zuhörer in seinen Bann zu ziehen, indem er das Massaker und seine Vorgeschichte einmal aus der Sicht der Regierenden darstellte.
- Und um den vielen weiblichen Mitgliedern einmal ein Gesprächsforum zu bieten, hatte Frau Karin Härtl auf Samstag Nachmittag zu Kaffee und Kuchen in die hauseigene Gaststätte geladen, eine Gelegenheit, die von den 20 Teilnehmerinnen einhellig begrüßt wurde und wiederholt werden sollte.
Werblich wurde die Veranstaltung unterstützt durch einen Sonderdruck aus dem HDO-Journal, in dem sich Bezirksgruppe und Sudetendeutsche Familienforschung darstellen konnten, einen Faltprospekt des HDO, der in einer hohen Auflage verteilt wurde wie auch das neue HDO-Journal Nr. 6. Die genannten Werbeträger senden wir Ihnen auf Wunsch gerne zu.
Darüber hinaus wurden ca. 550 Mitglieder der Bezirksgruppe, Kreisheimatpfleger, Archivare, Politiker und wichtige Personen brieflich eingeladen, um die Aktivitäten des Bayerischen Landesvereins für Familienkunde nach innen wie nach außen einmal wieder in Erinnerung zu rufen. Mehr als 150 Mitglieder und Besucher nutzten die Gelegenheit, sich zu informieren oder Erfahrungen auszutauschen. Alles in allem eine gelungene Veranstaltung und eine gute Werbung für die Familienforschung.
Besonderer Dank gebührt allen, die in vielfältiger Weise und uneigennützig zum Gelingen der Veranstaltung beigetragen haben: Dem HDO und seinen hilfsbereiten Mitarbeitern, den Mitgliedern, die sich über drei Tage hin als Ansprechpartner in unterschiedlichen Funktionen zur Verfügung gestellt hatten und nicht zuletzt den freiwilligen Helfern, die durch ihren Arbeitseinsatz beim Auf- und Abbau mächtig ins Schwitzen kamen. DANKE!
(Insgesamt über 150 Mitglieder und Besucher)
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