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Entschlüsseln schwieriger Texte, Auswertung von Epitaphien
Anhand von Beispielen, die ihm während seiner eigenen Forschungen begegnet sind, zeigte Herr Wegele die Probleme beim Lesen alter Texte auf. Nicht mehr gebräuchliche Rechtschreibung und Begriffe wie „Tag des Mars“, „Höllhafen“ oder „weiland“ sind oft ebenso schwierig zu verstehen wie das „Kirchenbuchlatein“, verwendete Abkürzungen, Auslassungszeichen und Symbole (z.B. Darstellung der Mondsichel = Montag).
Eine Besonderheit sind die sog. Chronogramme in lateinischer Sprache, in denen hervorgehobene Buchstaben zugleich einem römischen Zahlensymbol entsprechen, und deren Summe eine Jahreszahl ergibt. Bei der Darstellung eines Verstorbenen und seiner Familie auf einem Epitaph wurde meist die gleiche Symbolik verwendet, die Hinweise auf die abgebildeten Familienmitglieder des Verstorbenen gibt (wie oft war der Verstorbene verheiratet, Gesamtzahl seiner Kinder, Anzahl der lebenden, verstorbenen und verheirateten Söhne und Töchter, Zuordnung der Mädchen der jeweiligen Ehefrau).
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Workshop in der neuen Bibliothek
Die Bibliothek wurde sehr rege genutzt, einzelne Sterbebilder mit den Scannern digitalisiert. Neben der geleisteten Lesehilfe (von Manfred Wegele) bei mehreren alten Dokumenten, wurde an einem Laptop AGES vorgestellt, Erfahrungen ausgetauscht und an mehreren PCs zusammen gearbeitet. Die Forschungsmöglichkeiten bei Familysearch und in den tschechischen Kirchenbüchern wurden vorgestellt.
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"Über das Bier gibt es allerhand zu verzapfen" - Aspekte der Bayerischen Landesausstellung 2016 "Bier in Bayern"
Der 500. Geburtstag des Reinheitsgebotes war der Anlass für die Bayerische Landesausstellung 2016 im ehemaligen Kloster Aldersbach. Die Ausstellung zeigt die Geschichte des bayerischen Biers, seinen Stellenwert für Bayern und die Gründe für seinen globalen Siegeszug im 19. Jahrhundert. Dabei werden die Prunkräume des Klosters wie die Bibliothek und original erhaltene Einrichtungen der historischen Klosterbrauerei in die Ausstellung eingebunden. Die Entwicklung Bayerns zum „Bierland“ mit Einführung des Reinheitsgebotes, bayerische Brauereien mit ihrem erfolgreichen Marketing, alte Brautechnik und technische Innovationen werden in der Ausstellung ebenso dargestellt wie das Weißbiermonopol der Wittelsbacher, Bierkrawalle bei Preiserhöhungen, bayerische Wirthauskultur und die Folgen eines übermäßigen Bierkonsums. Und es wird über die Menschen rund um das Bier erzählt: Bierberühmtheiten wie die Schützenliesl, Brauherren, Pioniere des Brauwesens, Bierspione sowie Brauereiarbeiter und Kellnerinnen mit ihrem harten Arbeitsalltag in früheren Zeiten.
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Die Portale Bayerische Landesbibliothek Online und bavarikon - eine Fundgrube auch für die Familienforschung
Seit 2002 existiert das Portal Bayerische Landesbibliothek Online, seit 2013 bavarikon. War das erste Angebot in erster Linie eine Plattform für verschiedenste Angebote zur Kunst und Kultur Bayerns, so setzt bavarikon auf die Vollintegration der Digitalisate und bietet durch damit auch einen erhöhten Schauwert. Beide Portale stellen jedoch außerdem viele Basisinformationen bereit, die auch dem Familienforscher die Arbeit erleichtern können.
Herr Dr. Stephan Kellner ist Landeshistoriker und arbeitet seit 12 Jahren an mehreren Projekten, zwei stellte er hier vor. Die neuen Flyer „Bavaria - Bestände und Portale“ sowie den Flyer „Historisches Lexikon“ wurden verteilt. Das Sachlexikon der Bayerischen Geschichte ist seit 2006 online, auf die 10-Jahres-Feier ging der Referent kurz ein. Inzwischen sind 1000 Artikel im Netz, nun mit neuer Oberfläche und anlässlich des Jubiläums wurde das Angebot in Buchform (19 Bände!) vorgestellt. Geplant ist das Lexikon von der Frühgeschichte bis 2010. Dr. Kellner stellte die genealogischen Hilfsmittel, das interne Wiki, vor. Die Homepage bavarikon und BLO sollen in ca. 2-3 Jahren zusammengefügt werden. In diesem Rahmen wies er darauf hin, dass Vereine für Digitalisierungsprojekte finanzielle Unterstützung von Bavarikon erhalten. Komplett digitalisiert ist das Adelsgeschlecht (Sammlung v. Prey) incl. Register. Eine Fundgrube sind die digitalisierten Zeitungen. Das Archiv wird laufend ergänzt und bietet teilweise die Volltextsuche. Geplant ist über 1000 Zeitungen aufzunehmen. Auf der Homepage Bavarikon führte er mit dem Suchbegriff „Tapfheim“ die Volltextsuche vor und welche Möglichkeiten die Ergebnisliste anbietet (Verknüpfung mit den Zeitschriften, den Historischen Karten, dem Historischen Atlas usw.). Die Ortsdatenbank wird zur Zeit erweitert, in ca. 6 Monaten steht ein mehrfaches des heutigen Angebotes zur Verfügung. Auch die Personensuche wird ausgebaut, das benötigt aber noch ca. 2 Jahre Zeit.
Bavarikon wird monatlich aktualisiert. Inzwischen besteht die Möglichkeit der 3-D-Digitalisierung und 3-D-Darstellung, die er am Beispiel einer Medaille vorführte (drehbar, vergrößerbar).
Nach dem Vortrag beantwortete er Fragen: Veröffentlichung der Zeitungen bis 1933, danach nur im Lesesaal, Grund ist nicht der Datenschutz sondern der Nationalsozialismus. Die digitalen Seiten können nicht heruntergeladen werden, aber ein Screenshot ist möglich. Herr v. Mühldorfer regte eine regionale Zuordnung der Zeitungen an. Herr Wegele berichtete von einem großen Zeitungsarchiv im Ballenhaus und bot an den Kontakt herzustellen.
Zuletzt ging er auf das Urheberecht ein. Ein Bildarchiv befindet sich im Aufbau. Das historische Lexikon bleibt eigenständig. Bei der Zusammenführung der beiden Homepages BLO und Bavarikon bleiben die Links erhalten.
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Nachlassakten, Vormundschaftsakten, Notariatsurkunden
Herr Dr. Heinzlmeir gibt in seinem Vortrag Aufschluss über die verschiedenen Akten und Urkunden, die bei gerichtlichen Stellen angefallen sein können. Nach einem kurzen Überblick zum jeweiligen Urkundentyp, zeigt er auf, welchen historischen Quellenwert die Unterlagen bieten und welche Informationen sich daraus für Familien- und Heimatforscher gewinnen lassen. Gemeinsam mit den Anwesenden werden sodann ausgewählte Passagen Schritt für Schritt gelesen und interpretiert. Informationen über familiäre Hintergründe und das Verhältnis zwischen Familienangehörigen, das sich oft nur aus Erbschaftsangelegenheiten ergibt, kommen dabei besonders zur Geltung. Die Teilnehmer dieses Abends erhalten somit einen fundierten Einblick in das Akten- und Urkundenwesen staatlicher Behörden und gewinnen neue Impulse bei der Quellensuche für ihre eigene Familienforschung.
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