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z.B. 02.09.2024
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Ausstellungsbesuch "Bürgermacht & Bücherpracht" im Maximilianmuseum in Augsburg

Veranstaltungstermin: 
Samstag, 14. Mai 2011 - 10:00
Veranstalter: 
BLF-Bezirksgruppe Schwaben

In der Ausstellung werden zahlreiche historisch-genealogischen Prachthandschriften u.a. aus der Werkstatt von Jörg Breu des Jüngeren vorgestellt. In der Mitte des 16. Jahrhunderts befand sich Augsburg auf der Höhe seiner Macht. Die Buchmalerei erlebte eine einzigartige Blüte, es entstanden kostbar illuminierte Prachthandschriften für Augsburgs Rat, Patrizier und Zünfte. Erstmals seit ihrer Entstehung werden fast alle Hauptwerke der Augsburger Buchmalerei der Renaissance und Frühbarock, Prunkhandschriften, Wappen- und Familienbücher in der Ausstellung vorgestellt. Diese sogenannten Ehrenbücher, kunstvoll gestaltete Genealogien und Chroniken, sollten durch die Verbindung von aufwändigen Texten mit einer prachtvollen Bebilderung den Status ihrer Auftraggeber hervorheben.

Die erste Gruppe begann im Erdgeschoss, und bewunderte ein "Bißbuech" von 1584 mit originalgetreuen und maßstabsgetreuen Abbildungen von Trensen, Geschirr und Gebissen der Pferde von Marx Fugger, der ein Pferdeliebhaber war. Sie erläuterte die Kupferstichtechnik und die Buchverarbeitung. Die Detailtreue der Darstellung ist beeindruckend. Die Augsburger Ehren- und Familienbücher der Renaissance umfassen sowohl die Geschichte der Kaiser, des Rats und der Bürger, frühe Wappen- und Familienbücher, gedruckte Geschlechterbücher, Familienbücher von der Spätrenaissance bis um 1700 und die Neubelebung im 18. Jahrhundert. In einer zweiten Abteilung sind die Augsburger Prachtcodices aus dem Eton College und aus der Bibliotheca Real des Escorial zu besichtigen, ein besonderer Höhepunkt der Ausstellung. Der Augsburger Ratsdiener Clemens Jäger war der erste Stadtchronist und verfasste z. B. 1545 das Consulatehrenbuch, das in drei Teile gegliedert ist, und das Vogteiehrenbuch, gedruckt in der Werkstatt von Jörg Breu d. J.. Durch dieses Buch ist auch eine Innenansicht des alten Ratshauses erhalten. Die Chronik der Weberzunft stammt ebenfalls von Clemens Jäger und umfasst neben der Geschichte der Weberzunft, alle Zunftmeister mit Namen und die 1368 eingeführte Zunftverfassung. Aus der Werkstatt von Johannes Schreyer stammt der Ehrenspiegel des Hauses Österreich. Das Hochzeitsbuch der Augsburger Herrenstube ist eine hervorragende Quelle für Familienforscher, ebenso das Wappenbuch des Konrad Peutinger mit den Wappen alter Augsburger Familien. Bestaunt wurden die prachtvollen Geschlechterbücher. Dem ersten von Paul Hektor Mair aus dem Jahr 1538 folgten Neuauflagen bis weit ins 17. Jahrhundert. Zahlreiche weitere Prachtbücher mit Goldschnitt, teilweise im Wert von einigen Millionen Euro, wurden bewundert.

In der zweiten Abteilung folgte die Besichtigung des Eton Codex, der drei Bände umfasst. Der erste Band beginnt mit der Geschichte der Menschheit, der Aufteilung der Welt usw.. Im zweiten Band geht es u. a. um Fürsten- und Kaiserbiographien. Der dritte Band mit der Turnierordnung und den Wappen ist etwas rätselhaft, da in zusammenhängenden Texten Leerseiten enthalten sind.

Die Ausstellung begeisterte alle, die Pracht der Bücher ist unbeschreiblich. Die Mal- und Gestaltungstechnik aus dem 16. Jahrhundert beeindruckte stark, die handkolorierten Zeichnungen sind noch so strahlend, als ob sie gerade erst entstanden wären.

Nach dem Besuch des Museums traf sich der Großteil der Teilnehmer im Gasthof zum Weißen Hasen zum Mittagessen und gemütlichem Beisammensein.

Veranstaltungsort-Text: 
Maximilianmuseum, Fuggerplatz 1, 86150 Augsburg
Art der Veranstaltung: 
Exkursion, Ausflug
Region/zuständiger BLF-Bereich: 
BLF-Bezirksgruppe Schwaben
Teilnehmerkreis: 
für BLF-Mitglieder; Gäste sind herzlich willkommen
Teilnehmerzahl BLF-Mitglieder: 
16 Mitglieder
Teilnehmerzahl Gäste (Nichtmitglieder): 
9 Gäste
Teilnehmerzahl gesamt: 
24 Teilnehmende

Landesausschuss-Sitzung 2011 in Donauwörth

Veranstaltungstermin: 
Samstag, 28. Mai 2011 - 10:00
Veranstalter: 
BLF-Landesverein

Die Landesausschusssitzung 2011 wurde von der Bezirksgruppe Schwaben ausgerichtet und fand in Donauwörth im "Posthotel Traube", geleitet vom Landesvorsitzenden, Herrn Manfred Wegele, statt. Nach dem Ende der Sitzung um 13 Uhr schloss sich das Rahmenprogramm an.

Dr. Seuffert, der Stadtarchivar, Stadtheimatpfleger und Vorsitzender des Historischen Vereins von Donauwörth und Umgebung, spannte den Bogen der Donauwörther Geschichte von der Staufer-Zeit bis zu den Zerstörungen durch Bomben im 2. Weltkrieg.

Die älteste Urkunde im Stadtarchiv stammt von 1030. Die "Keimzelle" von Donauwörth lag im Spindeltal und nicht, wie lange vermutet wurde, im Ried. Bei Bauarbeiten in jüngster Zeit wurden die Überreste der Mangoldburg gefunden und damit die Theorie mit der Burg im Ried widerlegt. Der Referent ging kurz auf die Bestände des Stadtarchivs ein. Die schriftlichen Nachweise aus dem Hochmittelalter sind rar. Er geht auf einige Zäsuren in der Geschichte ein.

Neben dem 30-jährigen Krieg, dem Spanischen Erbfolgekrieg oder dem 2. Weltkrieg im letzten Jahrhundert, war die Verhängung der Reichsacht 1607 eine bedeutende Zäsur für die Stadt. Die Hälfte der Bevölkerung verließ Donauwörth (Protestanten, die nicht katholisch werden wollten). Er ging auf die Gründe ein, die zur Verhängung der Reichsacht führten. Ab 1545 wurde die Stadt nach und nach protestantisch, die Katholiken wurden zunehmend in der Glaubensausübung behindert. Bei einer Prozession 1606 der minderheitlichen katholischen Bevölkerung kam es zum sog. Kreuz- und Fahnengefecht, interessanterweise war auf beiden Seiten "zufällig" ein Protokollant anwesend.

Nach dem Vortrag begann die Stadtführung an der Stelle der "Schlägerei" von 1606 an der "Umkehr" vor der heutigen unteren Wörnitzbrücke. Vor Ort erläuterte er den Ablauf der Prozession und des Kampfes. Auf dem Weg durch "das Ried" wies er auf die Hochwassersituation von Donauwörth und die Geschichte der bedeutenden umliegenden Gebäude (z. B. Deutschordenshaus) hin. Beim Gang durch die Reichsstraße sieht man sehr gut den Unterschied von alten und neueren Gebäuden, alle Häuser mit nach vorne abfallendem Hausgiebel sind alte Häuser. Neben der Geschichte des Rathauses ging er auf die Judengemeinde (12 Familien in der Staufer-Zeit) der Stadt ein, die es allerdings schon seit Jahrhunderten nicht mehr gibt. Die Lage des Judenfriedhofes ist immer noch unklar.

Nach der Besichtigung des gotischen Liebfrauenmünsters mit Epitaphien aus dem Deutschordenshaus führt der Weg zum Fuggerhaus (Sitz des Reichspflegers, später mit zwei Nachbarhäusern von Anton Fugger gekauft, der das heutige Gebäude erbauen ließ), dessen Geschichte Dr. Seuffert ebenso interessant schildert. Es steht auf dem höchsten Punkt der Stadt, dahinter befindet sich das Kloster Heilig Kreuz, das vermutlich auf den Resten einer Burg erbaut ist. Bevor es zurück zu Kaffee und Kuchen ging, wurde die beeindruckende barocke Wallfahrtskirche Heilig Kreuz mit der Grablege von Maria von Brabant (wurde von ihrem Gatten zum Tode verurteilt wegen angeblichen Ehebruchs) besichtigt.

Herr Wegele dankt Herrn Dr. Seuffert für die interessante und mit Leidenschaft erläuterte Geschichte der Stadt. Viele Fragen zur Stadtgeschichte und einzelnen Familien beantwortete der Referent während der Stadtführung. Bei Kaffee und Kuchen ging die Veranstaltung in den gemütlichen Teil über.

Art der Veranstaltung: 
Mitgliederversammlung bzw. Delegiertenversammlung/Landesausschuss
Region/zuständiger BLF-Bereich: 
BLF-Landesverein
Teilnehmerzahl BLF-Mitglieder: 
53 Mitglieder
Teilnehmerzahl Gäste (Nichtmitglieder): 
3 Gäste
Teilnehmerzahl gesamt: 
56 Teilnehmende

10. Großer Schwäbischer Forscherstammtisch 2011 in Donauwörth

Veranstaltungstermin: 
Samstag, 4. Juni 2011 - 11:00
Referent: 
Manfred Wegele, Sabine Scheller, Rudolf Stiening
Veranstalter: 
Forscherstammtisch, Arbeitskreis (BLF-unabhängig)

Nach der traditionellen Vorstellungsrunde, in der die Stammtischleiter über das Forschungsgebiet und Programm ihres Stammtisches oder Interessensgemeinschaft sprachen, stellten sich einige Gäste vor. Herr Wegele und Frau Scheller berichteten vom Stand der Planungen für den Genealogentag 2012 in Augsburg und über das Friedhofsprojekt, das gut voranschreitet. Nach dem Mittagessen teilten sich die Teilnehmer in drei Gruppen auf.

Herr Xaver Baur führte eine Gruppe durch die Stadt Donauwörth, neben den Kirchen wurden historische Stätten (und weniger historische Stätten wie eine Eisdiele) besucht.

Eine Gruppe begab sich unter der Leitung von Herrn Wegele zum Heimatmuseum. Das Heimatmuseum in Donauwörth auf der Riedinsel am "kleinen Wörnitzarm" ist eines der wenigen spätmittelalterlichen Häuser, welches den Bombenhagel des zweiten Weltkrieges heil überstand. Es wurde jahrhundertelang von Fischerfamilien bewohnt, die letzte gab dem stattlichen Haus den, im Volksmund noch heute gebräuchlichen, Namen "Hintermeier-Haus". Es ist also klar, dass ein Teil der Ausstellung dem Fischerhandwerk gewidmet ist. Ein weiterer Schwerpunkt stellt das Schlosserhandwerk dar. Ein besonderes Schmankerl im Erdgeschoss stellte die dem "Donauwörther Original" Josef Guggenmoos gewidmete Sonderausstellung dar, seines Zeichens war er Erfinder und genialer Werkzeug- und Messerschmied. Über ihn gibt es zahlreiche lustige Anekdoten, welche auch zum Besten gegeben wurden, da auch ein Zeitzeuge mit anwesend war. Beim Besuch des Obergeschosses scheint in den einzelnen Zimmern die Zeit seit 150 Jahren still zu stehen. Originalgetreu und sehr liebevoll sind hier Exponate zu den Themenkreisen Haushalt, Kinderstube, Tracht und religiöses Leben zusammengestellt. Die Besucher waren sichtlich beeindruckt.

Die letzte Gruppe fuhr mit Frau Scheller zum Käthe-Kruse-Museum. Frau Wildfeuer begrüßte die Anwesenden und erläuterte die Geschichte des Gebäudes, ein ehemaliges Kapuzinerkloster, das 1993 in ein Museum verwandelt wurde. Käthe Kruse, 1883 in Breslau geboren, wurde Schauspielerin und heiratete den 29 Jahre älteren Künstler Max Kruse. Von 1902 bis 1921 bekamen sie 7 Kinder. Für ihre erste Tochter bastelte sie aus einem Handtuch und einer Kartoffel eine Puppe, da die damaligen Puppen aus Porzellan und zum Spielen kaum geeignet waren. Frau Wildfeuer erläuterte die weitere Entwicklung der Firma von der ersten Werkstatt in Berlin, den weiteren Stationen in Ascona, Bad Kösen bis zur Fabrikation in Donauwörth, wo noch heute jährlich 32.000 Puppen hergestellt werden. Die Puppen wurden anfangs komplett aus Nessel hergestellt, später ersetzte ein Plastikkopf das Nesselexemplar. In der Firma wurden neben Puppen auch Schaufensterpuppen, Porzellanfiguren (Zusammenarbeit mit Fa. Göbel - Hummelfiguren) und Schildkrötpuppen vertrieben. Die meisten der ausgestellten Puppen, z.B. Schlenkerle, die einzige lachende Puppe mit einem Wert von ca. 12.000 €, wurden von der Familie zur Verfügung gestellt. Zum Schluss wurde ein Film über das Leben und das Lebenswerk von Käthe Kruse angeschaut.

Nach dem Kaffeetrinken führte Rudi Stiening die Datenbank FOKO im Internet vor und zeigte die Möglichkeiten auf. Danach wurden verschiedene Internetprojekte gezeigt wie matricula.eu (Kirchenbücher online des Bistums Passau und der Bistümer Oberösterreichs), Vorarlberger Landesarchiv (Kirchenbücher online des Bistums Vorarlberg), Ancestry (Willi Jäger) und die Metasuche bei genealogy.net (Sabine Scheller) erläutert.

 

Übersicht der Großen Schwäbischen Forscherstammtische

Veranstaltungsort: 
Art der Veranstaltung: 
Exkursion, Ausflug
Forscherstammtisch, Arbeitskreis
Region/zuständiger BLF-Bereich: 
BLF-Bezirksgruppe Schwaben
Sonstiges
Teilnehmerkreis: 
für BLF-Mitglieder; Gäste sind herzlich willkommen
Teilnehmerzahl gesamt: 
53 Teilnehmende

Alte Berufe: Bader - Badwesen

Veranstaltungstermin: 
Dienstag, 7. Juni 2011 - 19:00
Referent: 
Friseurmeister Heinz Bauer, Dr. Albert F. Vogt
Veranstalter: 
BLF-Bezirksgruppe Oberpfalz

Nach einer allgemeinen Einführung in das Badwesen mit seinen unterschiedlichen Ausprägungen in der Stadt und auf dem Land, die sich seit dem Mittelalter entwickelt haben, berichtete Herr Heinz Bauer vom Badergeschäft in Abensberg. Dort ist ein Bader seit 1600 nachgewiesen (Badhaus zum Karmeliter). Über Jahrhunderte gab es zwei Badhäuser. Anton Widmann, Wundarzt und Chirurg, erwies sich nach der "Schlacht von Abensberg" 1809 gegen Napoleon als "rettender Engel" für viele der verwundeten Soldaten. Später war Tobias Hotz Lehrherr von Peter Bauer, der die Bader- und Friseur-"Dynastie" Bauer begründete, die seither in der vierten Generation besteht. Peter Bauer betrieb auch Augen- und Zungendiagnose sowie Urinbeschau.

Anhand vieler historischer Instrumente aus Familienbesitz veranschaulichte Heinz Bauer die Tätigkeit des Baders, aus der sich das Friseurwesen entwickelt hat. Als Beispiele von Baderfamilien im ländlichen Bereich der Oberpfalz wurde zum einen Karl Dubois vorgestellt, der 1774 durch Heirat nach Möning (Lkr. Neumarkt i. d. OPf.) kam - seine Herkunft ist bisher unbekannt - zum anderen die Familie Scheffer, die zwischen Painten und Velburg "pendelte" und in beiden Orten Bader stellte.

Veranstaltungsort: 
Art der Veranstaltung: 
Vortrag, Referat
Region/zuständiger BLF-Bereich: 
BLF-Bezirksgruppe Oberpfalz

Leseübungen an älteren Texten

Veranstaltungstermin: 
Donnerstag, 9. Juni 2011 - 18:00
Referent: 
Dr. Kurt Schöndorf
Veranstalter: 
BLF-Bezirksgruppe Oberbayern

Wie bei seinen letzten Leseübungen hat Herr Dr. Schöndorf wieder ein interessantes Thema für die Leseübung ausgesucht. Es ging dieses Mal um die Zeremonie bei der Hochzeit der Tochter Anna Maria des Pfalzgrafen und Herzogs Philipp Ludwig von Neuburg, mit dem Herzog Friedrich Wilhelm I. von Sachsen-Weimar im Jahr 1591 in der Residenz von Neuburg. Detailliert und gewohnt kurzweilig führte er uns mit seinen Hinweisen und Erläuterungen durch den Text.

Art der Veranstaltung: 
Vortrag, Referat
Region/zuständiger BLF-Bereich: 
BLF-Bezirksgruppe Oberbayern
Teilnehmerkreis: 
für BLF-Mitglieder; Gäste sind herzlich willkommen
Anmeldung: 
Anmeldung nicht erforderlich
Teilnehmerzahl BLF-Mitglieder: 
19 Mitglieder
Teilnehmerzahl Gäste (Nichtmitglieder): 
2 Gäste
Teilnehmerzahl gesamt: 
21 Teilnehmende

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